Walter Munk Foundation: Von Mikroplastik in Seefischen im Altausseer See über unterirdische Wälder bis zu einem großen menschlichen Eingriff ins System des Sees…

Der Informationsabend der Munk Foundation im Kur- und Amtshaus am 14. Juni war mehr als voll besetzt und brachte, im Gegensatz zur vorjährigen Veranstaltung , doch sehr interessante Aspekte der Forschertätigkeiten. Mary Munk stellte, als Präsidentin der Walter Munk Foundation, dafür Geld zur Verfügung, dass 28 Wissenschaftler von der BOKU Wien, der Universität Innsbruck und aus San Diego (Kalifornien/USA) ein umfangreiches Tätigkeitsfeld abarbeiten können. Das Team wird von Verfassern von Masterarbeiten und Dissertationen verstärkt (genauere Informationen über Walter Munk entnehmen Sie bitte hier ).

Am Rande sei noch erwähnt, dass die wissenschaftlichen Vorträge entweder deutsch oder englisch gehalten wurden, die dann nahezu simultan übersetzt worden waren.

Mary Munk, Witwe von Walter Munk und Präsidentin der Walter Munk Foundation
Dr. Hannes Androsch hielt eine englische Ansprache
Bei Erwin Heine, Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn, laufen viele Forschungsfäden zusammen.

Derzeit forscht man in insgesamt 10 Bereichen, alle Ergebnisse hier näher vorzustellen (insbesondere die Namen der Teams sowie die entsprechenden Methoden), würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, im Folgenden beschränken wir uns auf drei Bereiche.

Der Unterwasserwald – er rutschte um 860 in den See

Bereits seit den 1970er-Jahren ist bekannt, dass sich am Grund des Altausseer Sees ein geheimnisvoller “Unterwasserwald” befindet. Rund 100 stehende Baumstämme finden sich hier über den gesamten Seegrund verteilt. Wie dieser “Wald ” in den See gekommen ist – ob durch ein tektonisches Ereignis oder andere Umstände -, wurde nun seit geraumer Zeit wissenschaftlich untersucht, nachdem eine rund 1.400 Jahre alte Weißtanne vor zwei Jahren geborgen worden war (mittlerweile in den Salzwelten Altaussee zu sehen). Die um 860 n. Chr. abgestorbene Tanne, Ursache wird wahrscheinlich ein Windwurf gewesen sein, dürfte noch einige Zeit, etwa ein halbes Jahr, am Loser gelegen sein und dann mit einem Starkregen-Ereignis (Mure) oder einer Lawine in den See transportiert worden sein. Untergegangene Bäume stellen sich dann meistens von selbst auf. Es scheint aber Zusammenhänge zu Ereignissen in anderen Salzkammergutseen, insbesondere zum Hallstättersee zu geben.

Mikroplastik in den Seefischen

Dass sich vor allem bei der Umweltbelastung die große Welt in der kleinen widerspiegelt, zeigt sich beim Thema Mikroplastik in den Fischen des Altausseer Sees. Mikroplastik kommt vor allem über Regen und Schnee in den See und wird von den Fischen aufgenommen – die Teilchen lagern sich vor allem in den Organen, nicht im Fleisch ab. Der Verzehr ist weiterhin völlig unbedenklich

Der Augstbach

Er fließt bekanntlich von der Blaa Alm in die Altausseer Traun, knapp nach der Mündung des Sees. Das war aber nicht immer so, sondern dürfte um 1340 anthropogen verursacht worden sein. Es gibt darüber nur spärliche Aufzeichnungen, aber ursprünglich dürfte, so die Vermutung, der Augstbach beim Bootshaus Madlmeier in der “Gaspern – Schaufel” in den See gemündet sein, nachdem er sich über die Fischer Felder sein Bett gesucht hat. Da es im Salzberg immer wieder Salzaustritte gegeben hat, scheint der Fischbestand im See gelitten zu haben, was natürlich die entsprechenden landesfürstlichen Verwaltungen auf den Plan rief, denn es fehlten dadurch Einnahmen. Daher musste anscheinend das Bachbett verlegt werde, eine für die damalige Zeit riesige Baustelle und aus heutiger Sicht kaum nachzuvollziehen. Es ist der größte Eingriff in die Hydrologie des Sees gewesen.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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