Uralttanne steht wieder „Habt acht“ in den Salzwelten Altaussee!

Im Sommer 2022 wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Österreichischen Bundesforste, der BOKU Wien und der Walter-Munk-Stiftung eine Uralt-Tanne aus dem Altausseer See geborgen. Im Juni 2023 ist die 1400-jährige Tanne, die sich im Eigentum der Bundesforste befindet, in das Salzbergwerk in Altaussee umgezogen. Im Winter 2023 wurde eine eigene Schaustelle von den Bergmännern der Salinen Austria AG aus dem Berg gesprengt und die Tanne wieder in eine aufrechte Position gebracht. Bürgermeister Gerald Loitzl, Vizebürgermeister Stefan Pucher, die Geschäftsführung der Salzwelten Barbara Winkelbauer und Torsten Pedit, der Betriebsleiter Bergbau der Salinen Austria AG Michael Lanthaler, der Leiter des Forstbetriebs Inneres Salzkammergut Martin Stürmer und Revierförster Thomas Kranabitl besichtigten die Schaustelle und konnten als Ehrengast Mary Munk, die Witwe des Ozeanografen Walter Munk, begrüßen.

Um den rund 6 Meter langen Baumstamm überhaupt ins Bergwerk transportieren zu können, musste ein ca. 130cm langes Stück abgetrennt werden. Dieser Teil wurde zu Brettern geschnitten, die fachmännisch am Holztechnikum Kuchl getrocknet wurden. Zurück im Salzkammergut wird die HTBLA Hallstatt einen einzigartigen Tisch fertigen, der für einen guten Zweck versteigert werden soll.

„Wir freuen uns, mit der neuen Schaustelle eine weitere Attraktion für unsere Gäste geschaffen zu haben. Rund 30.000 Personen werden jährlich so etwas über die Forschung verschiedener Institutionen in Altaussee erfahren. Unser Dank gilt den Österreichischen Bundesforsten für die wertvolle Leihgabe,“ so Barbara Winkelbauer, Geschäftsführerin der Salzwelten GmbH.

„Die Uralt-Tanne ist eine einmalige Zeitzeugin aus dem Frühmittelalter. Durch unsere Zusammenarbeit mit den Salzwelten können wir sie einem breiten Publikum zugänglich machen und für zukünftige Generationen bewahren“, freut sich Martin Stürmer, Leiter des Forstbetriebs Inneres Salzkammergut der Bundesforste, denen der Altausseer See gehört.

Die geborgene Weiß-Tanne stand aufrecht am „Platteneck” im Altausseersee und gehört zu einem Unterwasserwald, bestehend aus rund 100 Baumstämmen, der über den kompletten See verteilt ist. Sie weist 247 Jahresringe auf und ist 859 nach Christi abgestorben. Bei der Schaustelle erfahren Gäste Highlights aus dem Lebenszyklus des Baumes: So „erlebte“ die Tanne die Geburt Karls des Großen, die Entstehung des „Tassilokelchs“ oder die Plünderung von Paris und Hamburg durch die Wikinger.

Über die Walter Munk-Stiftung

Walter Munk (1917 – 2019) war seit seiner Kindheit eng mit Altaussee verbunden. Das wissenschaftliche Erbe des Ozeanographen und Geophysikers lebt in der „Walter Munk Foundation“ weiter. Sie unterstützt erd- und umweltwissenschaftliche Forschung und führt diese auch durch. So finanziert sie unter anderem maßgeblich die aktuellen Forschungen der BOKU und der Universität Innsbruck am Altausseer See. Walter Munk war es ein großes Anliegen, den geologischen Aufbau, das hydraulische System und die Biologie des Sees seiner Heimat intensiver zu erforschen. Die Vermittlung der Ergebnisse an die Bevölkerung, vor allem an die Jugend, war ihm ein zentrales Anliegen.

©Thomas Sattler

Foto (vlnr): DI Michael Lanthaler (Betriebsleiter Bergbau Salinen Austria), Dr. Torsten Pedit (GF Salzwelten), DI Martin Stürmer (ÖBf Leiter Forstbetrieb Inneres Salzkammergut), Mag. Barbara Winkelbauer (GF Salzwelten), Gerald Loitzl (Bgm. Altaussee), Thomas Kranabitl (Leitung Forstrevier Altaussee)

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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