SERVUS TV: Ein Sommer am Attersee

“Heimatleuchten” am Fr., 19.07., ab 20:15 Uhr

Seit jeher zieht es reiche Städter in den Sommermonaten an den Attersee. “Heimatleuchten” besucht die beiden “Hausmeister de luxe” Anita Kalteis und Helmut Wilhelmstötter in einem der prachtvollen Anwesen und begleitet Andreas Männer beim Reparieren der Bootshäuser und zwei Rauchfangkehrerinnen auf die Dächer der Villen.

An seinen Ufern stehen mehr Villen als Hotels im gesamten Salzkammergut. Sein Wasser ist blauer und klarer als das der meisten anderen Seen Österreichs. Und auch sonst ist der Attersee alles andere als typisch. Seit hunderten von Jahren übersiedeln Städter, die es sich leisten können, mit Sack und Pack für die Sommer-Monate hierher. Seit jeher sind es vor allem Künstler und Reiche, die es im Juli und August an die hiesigen Ufer zieht – früher mit dem noblen Begriff “Sommerfrische” umschrieben, heute mit dem weniger eleganten Wort “Zweitwohnsitzler”.

Die “Hausmeister de luxe” am Attersee
Damit der Sommer so angenehm wie möglich verläuft, braucht es allerdings zahlreiche dienstbare Geister. Wie etwa Helmut Wilhelmstötter und Anita Kalteis – das Ehepaar ist eine Art “Hausmeister de luxe” und kümmert sich liebevoll um den Lindenhof, der für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist und ihn den wir exklusive Einblicke werfen dürfen. Die prachtvolle Villa ist im Arts-and-Crafts-Stil des 19. Jahrhunderts erbaut und in Österreich einzigartig. Sowohl die Besitzer als auch das Hausmeister-Ehepaar legen großen Wert darauf, alles so original wie möglich zu erhalten. Dafür werden beispielsweise Rosensorten, die der Gartenarchitekt einst angepflanzt hat, extra importiert. 

Die Handwerker unter Wasser
Andreas Männer kümmert sich mit seiner Firma “Männer unter Wasser”, die er gemeinsam mit seinem Bruder führt, um die Stege, Bootshäuser und Bojen der Reichen. Sie sind Handwerker, die nicht nur am und im, sondern oft auch unter Wasser arbeiten. Eines ihrer wichtigsten Arbeitsgeräte ist eine selbstgebaute, schwimmende Arbeitsplattform, die beladen bis zu 25 Tonnen wiegt. 

“Heimatleuchten” interviewt eine der ältesten Wasserrettungen
Wenn etwas passiert, ist die Wasserrettung Unterach, eine der ältesten Wasserrettungen am See, zur Stelle – Hans Gebetsroither ist seit über 50 Jahren Mitglied und hat nicht nur unzählige gekenterte Boote und erschöpfte Schwimmer gerettet, sondern auch miterlebt, wenn jede Rettung zu spät kommt. 

Die Attersee Villen und ihre Geschichte
Am nördlichen Ufer des Sees steht die größte und stattlichste Villa, die Villa Paulick. In der kalten Jahreszeit hält das historische Haus, in dem schon Gustav Klimt regelmäßiger Gast war, Winterschlaf. Im Frühling wird es dank vieler helfender Hände aus seiner mächtigen Holzverschalung befreit, um wieder in sommerlichem Glanz zu erstrahlen. Für die Besitzerfamilie Messner, die das Anwesen geerbt hat, ist die Villa Lust und Last zugleich. Die 450 m² reine Wohnfläche seien schließlich für Stubenmädchen, Köche, Butler und Gärtner ausgelegt gewesen “und jetzt ist unsere Familie hier…, alleine.“, erzählt Markus Messner schmunzelnd. Selbst Hand angelegt wird in der Villa Polese in Unterach. Die Besitzerin Sonja Polese lässt es sich trotz ihres fortgeschrittenen Alters nicht nehmen, die über 130 Jahre alten Fenster ihrer Villa selbst zu putzen. 

Die Rauchfangkehrerinnen am See
Hoch hinaus geht es mit Veronika Schranzinger und Eva Pabinger, die als Rauchfangkehrerinnen die Dächer der Villen rund um den See besteigen. Ihren für Frauen noch immer ungewöhnlichen Beruf verdanken beide ihren Müttern, die ihnen die Arbeit mit Ruß und Kehrbesen schmackhaft gemacht haben. 

Zudem tauchen wir ins Treiben des ältesten Yachtclubs Österreichs ein, wo so manche Familie bereits in vierter Generation Mitglied ist; drehen mit einem kleinen, privaten Dampfschiff, das unter kaiserlicher Flagge fährt, eine Runde und lauschen den Blasmusik-Klängen der D´Schobastoana, die bei Sonnenuntergang musizierend mit ihrer Zille auf den See hinaus fahren.

Begleiten Sie uns also auf einem Streifzug entlang und über den Attersee und tun Sie das, was Sommerfrischler, “normale” Gäste und Einheimische hier im Sommer am liebsten machen: Einfach schauen. Auf die Obstbäume, die wilden Blumen, das Höllengebirge – und natürlich auf das türkis-blau glitzernde Wassers des Sees direkt vor einem.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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