Kulturstrategie 2030: „Ein neues Kapitel für Kunst und Kultur in der Steiermark“

Graz (10. August 2024).- Auf Initiative von Landeshauptmann Christopher Drexler wurden seit Sommer 2021 in einem breit angelegten Prozess kulturpolitische Leitlinien für die Steiermark erarbeitet. In einem breit angelegten künstlerischen, kulturellen und partizipativen Prozess mit über 600 Beteiligten bis Mai 2023 die „Kulturstrategie 2030 – Die kulturelle Zukunft des Landes Steiermark″ erarbeitet und am 22. Mai 2023 von der Steiermärkischen Landesregierung beschlossen. Diesem Beschluss stimmte der Landtag Steiermark am 13. Juni 2023 mehrheitlich (fünf von sechs im Landtag vertretenen Parteien) zu.

Die Broschüre „Kulturstrategie 2030 – Die kulturelle Zukunft des Landes Steiermark” mit ihren erarbeiteten Handlungsempfehlungen war der Ausgangspunkt für die nächste intensive Arbeitsphase: Von Jänner bis Juni 2024 arbeiteten fünf installierte Fokusgruppen (Förderungskultur inklusive Fair-Pay; Regionale Profile und Kooperationen zwischen Initiativen und Institutionen; Kulturdrehscheiben in den Regionen; Bereichs- und ressortübergreifendes Arbeiten; Zukunftswerkstätten) konkret zu Zielen und Maßnahmen. Jede Fokusgruppe setzte sich aus jeweils acht Mitgliedern aus den über 600 Beteiligten an den Regionalkonferenzen 2022 zusammen, die aus allen steirischen Regionen aufgrund transparenter Kriterien nominiert wurden.

Diese 40 Fokusgruppen-Mitglieder erarbeiteten konkrete Maßnahmen und klare Ziele zu folgenden zehn Themenfeldern:

•            Kunst und Kultur als demokratiepolitische Kraft für Gemeinschaft und Gesellschaft

•            Kooperationen – „Teilen statt Konkurrenz”

•            Regionale Kulturdrehscheiben – soziale Verortung

•            Kunst und Kultur – Bildung

•            Lernen für die Zukunft durch kollektive Erinnerung

•            Steirische Museen und Archive als gesellschaftliche Wissensspeicher und 
             Kompetenzzentren

•            Künstliche Intelligenz (KI) in Kunst und Kultur

•            Inhaltliche Formate für die Zukunft

•            Drittmittel in die Regionen bringen – Internationalisierung durch EU-Projekte

•            Förderungskultur

Die inhaltliche Grundlage der vorliegenden Broschüre bilden die Essenzpapiere der 25 moderierten jeweils fünfstündigen Themensitzungen. Aus all diesen Essenzpapieren wurde in einem diskursiven Prozess dieser konkrete Ziele- und Maßnahmenkatalog seitens der steirischen Kulturszene erstellt, der die Empfehlungen an die Politik zusammenfasst.

Landeshauptmann Christopher Drexler: „Mit dem Abschluss der Kulturstrategie schlagen wir ein neues Kapitel für die Kunst und Kultur in der Steiermark auf. Über drei Jahre lang haben wir gemeinsam mit den Kunst- und Kulturschaffenden aus den unterschiedlichsten Bereichen und Regionen an der Vision gearbeitet, wie sich Kunst und Kultur in der Steiermark entwickeln kann. Ich freue mich, dass wir nun das Ergebnis aus dem größten Beteiligungsprozess, den es für die Kultur in der Steiermark jemals gegeben hat, in Händen halten. Die gesamte Kulturstrategie 2030 ist ein Leitfaden, der viele Herausforderungen und offene Wege beschreibt. Mit dem Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung legen wir den Grundstein, um entlang der Empfehlungen weiterzuarbeiten und konkrete Maßnahmen daraus erwachsen zu lassen. Somit wird nun die zuständige Kulturabteilung die weiterführende Arbeit an den Zielen aufnehmen, wovon einige bereits zeitnah umgesetzt werden können. Wir können stolz sein auf den unendlichen kulturellen Reichtum unserer Steiermark. Das wurde bereits im gemeinschaftlichen und gesamtheitlichen Prozess der Kulturstrategie sichtbar und spiegelt sich letztendlich auch in der ungemeinen Breite der Maßnahmenempfehlungen wider.″

Landesrätin Ursula Lackner: „Eine gut ausgeprägte und vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft ist der Grundstein für lebenswerte Regionen in unserem Land. Dank der Mitarbeit vieler hunderter Beteiligter in allen Teilen des Landes ist es uns gemeinsam gelungen, eine umfassende Entscheidungsgrundlage für die künftige Kulturpolitik zu entwickeln. Das ist ein bedeutender Schritt! Insbesondere der Bereich der Entbürokratisierung und Fair Pay für Kunst- und Kulturschaffende ist meiner Ansicht nach von zentraler Bedeutung. Nun gilt es, gemeinsam in die Umsetzung zu kommen und die strategische Grundlage weiterhin gemeinsam und partizipativ weiterzuentwickeln und mit Leben zu erfüllen.″

Der gesamte Prozess wurde unter der Federführung der Kulturabteilung (Abteilung 9 Kultur, Europa Sport), Abteilungsleiter Patrick Schnabl und das Projektkernteam, organisiert, gestaltet und verantwortet: „Der Weg zu einer nachhaltigen Neugestaltung des steirischen Kunst- und Kulturlebens ist mit diesem Landesregierungsbeschluss nun geebnet. Die Konkretisierungsphase der Kulturstrategie 2030 gelang bisher nur in einem offenen und klaren Miteinander, kritisch und mutig mit dem Willen des gemeinsamen Wirkens und Bewirkens. Wir in der Verwaltung freuen uns nun auf die Umsetzungsphasen der Maßnahmen, die unterschiedlichen Einsatz, Zeit und Aufwand erfordern werden.″

Die unabhängige Beraterin Heidrun Primas und der unabhängige Berater Werner Schrempf begleiteten den gesamten Prozess, waren bei allen Sitzungen dabei, modifizierten und stellten die inhaltlichen Querverbindungen zwischen den einzelnen Fokusgruppen her: „Nach einem inspirierenden, intensiven gemeinschaftlichen Prozess freuen wir uns sehr, dass die Landesregierung den Maßnahmenkatalog zur Kulturstrategie 2030 nunmehr beschlossen hat. Es ist schon bis hierher sehr viel an Sensibilisierung und Kooperationsarbeit geschehen: Sowohl zwischen ländlichen und städtischen Regionen, zwischen Alt und Jung, kulturellen Lebensrealitäten, unterschiedlichen Genres, Produktions- und Präsentationsbedingungen, Tradition und Experiment, zwischen den unterschiedlichen Kunst- und Kulturakteurinnen und -akteuren sowie in einer vertieften Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung, Kunst- und Kulturfeld sowie Öffentlichkeit. Dabei wurden Freude und Verantwortung aktiviert, die wir für unsere demokratische Zukunft brauchen. Es ist klar: Kunst und Kultur können noch viel mehr zu einem freudvollen und friedlichen Zusammenleben beitragen und visionäre Modelle vorleben. Für all diese Vorgänge ist nun die politische Grundlage geschaffen, die zu einer lebendigen prozesshaften Umsetzung der reichhaltigen Ziele und Maßnahmen bis 2030 und darüber hinaus führen wird. Gemeinsam mit mehr als 600 Persönlichkeiten aus allen steirischen Landesteilen wurden all diese Ziele sondiert, in den Fokusgruppen zu einem Maßnahmenkatalog zusammengeführt. Das ist ein Riesenschritt für die kulturelle Vielfalt und die Zukunft der Steiermark.″

Nach dem Beschluss durch die Steiermärkische Landesregierung wird der „Maßnahmenkatalog zur Kulturstrategie 2030/Empfehlungen der steirischen Kunst- und Kulturszene für die Politik″ in den Landtag Steiermark zur Beschlussfassung eingebracht.

Weitere Informationen zum Maßnahmenkatalog zur Kulturstrategie finden Sie  hier.

Graz, am 10. August 2024

Landesrätin Ursula Lackner, Landeshauptmann Christopher Drexler, Beraterin Heidrun Primas und Berater Werner Schrempf (v.l.)
© Land Steiermark;

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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