VCÖ: Eltern können Gefahrenstellen am Schulweg in Online-Karte auf www.vcoe.at melden
VCÖ (Wien, 19. August 2024) – In drei Wochen beginnt in der Steiermark ein neues Schuljahr. Im Vorjahr gab es in der Steiermark zwar um einen Schulwegunfall weniger als im Jahr 2022, aber mit 72 wurden um sechs Kinder mehr verletzt, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Der VCÖ rät Eltern von Kindern bis zum 12. Lebensjahr in den Ferien den Schulweg gemeinsam mit dem Kind zu üben. Vor allem bei Schulanfängern ist es wichtig, den besten Schulweg zu eruieren und zu üben. Der VCÖ möchte nun gemeinsam mit den Eltern die Verkehrssicherheit auf den steirischen Schulwegen weiter erhöhen. Deshalb können ab sofort Eltern mögliche Gefahrenstellen am Schulweg in eine Online-Karte unter www.vcoe.at eintragen. Der VCÖ übermittelt dann die Einträge an die jeweilige Gemeinde beziehungsweise Stadt.
Mit 61 gab es im Vorjahr in der Steiermark um einen Schulwegunfall weniger als im Jahr 2022, die Zahl der verletzten Kinder ist aber von 66 auf 72 gestiegen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Die Zahl der Schulwegunfälle war aber deutlich niedriger als im Vor-Pandemiejahr 2019, als bei 80 Schulwegunfällen 106 Kinder verletzt wurden.
Österreichweit ist die Zahl der Schulwegunfälle von 418 auf 450 gestiegen. Im Bundesländer-Vergleich war die Zahl der Schulwegunfälle in Wien (86) vor Oberösterreich (74), Niederösterreich (65) und er Steiermark (61) am höchsten, informiert der VCÖ.
Dank zahlreicher Maßnahmen, wie beispielsweise auch Schülerlotsen und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Schulumfeld, sind Schulwege sicherer als Freizeitwege. Vor allem Volksschulkinder haben meist einen kurzen Schulweg, der gut zu Fuß gegangen werden kann. „Damit kommen die Kinder auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung und sie erlangen vor allem Kompetenz für das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Das hilft ihnen auch bei all ihren Wegen, die sie in der Freizeit zurücklegen“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Kindern, die von Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden, wird diese Chance genommen.
Besonders für die Kinder, deren Schulkarriere heuer beginnt, und für Kinder, die von der Volksschule in eine andere Schule wechseln, ist es wichtig, den Schulweg bereits in den Ferien zu üben. Meist führen mehrere Wege in die Schule. Wichtig ist, den für das Kind besten und nicht unbedingt den kürzesten Weg zu wählen, betont der VCÖ. Konkret heißt das, jene Route zu wählen, auf der weniger Autos fahren und weniger Straßen zu überqueren sind.
Der Schulweg ist zudem aus der Perspektive des Kindes zu betrachten. Hindernisse oder parkende Autos, über die Erwachsene leicht hinwegblicken, können Kindern die Sicht verstellen. „Deshalb ist es auch so wichtig, endlich das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen von fünf auf zehn Meter auszuweiten“, sieht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky den Gesetzgeber gefordert.
Der VCÖ möchte nun gemeinsam mit den Eltern die Verkehrssicherheit auf den Schulwegen weiter erhöhen. Eltern können Gefahrenstellen, wie etwa unsichere Straßenübergänge, fehlende oder zu schmale Gehsteige, zu hohes Tempo des Verkehrs, Sichtbehinderungen vor Schutzwegen oder Mängel bei Schulbus-Haltestellen in eine Online-Karte auf www.vcoe.at eintragen. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese dann an die jeweils zuständige Gemeinde oder Stadt weiter.
VCÖ-Schulwegcheck: Problemstellen hier eintragen map.vcoe.at/schulwegcheck
VCÖ: In der Steiermark passierten im Vorjahr 61 Schulwegunfälle (Schulwegunfälle, in Klammer verletzte Kinder)
Jahr 2023: 61 Schulwegunfälle (72 verletzte Kinder)
Jahr 2022: 62 Schulwegunfälle (66 verletzte Kinder)
Jahr 2021: 56 Schulwegunfälle (57 verletzte Kinder)
Jahr 2020: 41 Schulwegunfälle (45 verletzte Kinder)
Jahr 2019: 80 Schulwegunfälle (106 verletzte Kinder)
Jahr 2018: 68 Schulwegunfälle (71 verletzte Kinder)
Jahr 2017: 78 Schulwegunfälle (78 verletzte Kinder)
Jahr 2016: 75 Schulwegunfälle (80 verletzte Kinder)
Jahr 2015: 62 Schulwegunfälle (66 verletzte Kinder)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2024