Einsatzberichte FF-Johnsbach
Erstellt von LM d.F. Byörn Tschinkl am 31.08.2024
Windwurf, Muren und ein Brandeinsatz
7.8.2024, 18 Uhr: Entwurzelte Bäume über der Strasse Bachbrücke.
16.8.2024 Murenabgang Johnsbacher Zufahrtsstraße
17.8.2024 Murenabgang km 106 B146
24.8.2024 Trafobrand Johnsbach
Entwurzelte Bäume durch Windwurf stellen eine erhebliche Gefahr dar, besonders für Einsatzkräfte. Meist regnet und stürmt es und es ist dunkel. Die Gefahr ist oft noch nicht vorbei, der Einsatzort alles andere als sicher. Warum also setzen wir uns diesen Gefahren aus? Damit die Zufahrtsstrassen für weitere Einsatzfahrzeuge und Rettungsteams befahrbar ist. Es könnte ja z.B. in einem weiteren Notfall die Rettung benötigt werden, und die muss dann zum ihrem Einsatzort gelangen können
Dazu kommt, dass wir in solchen Unwetterlagen mit Bäumen über der Strasse natürlich die Verkehrswege kontrollieren und absperren mit den Kollegen vom Strassenbauamt und der Polizei. Es erfolgt also alles zum Schutze der Bevölkerung.
Eine Mure geht nach stakem Regen ab und verschüttet fast 2 m hoch und 20 m breit die Johnsbacher Zufahrtsstrasse. Auf beiden Seiten kommen Fahrzeuge zum Stehen. Ist es hier sicher? Wer kann warten, wem sollte man zum Umkehren raten? Eine weitete Mure könnte die Fahrzeuge und Menschen einsperren, dann würde sich die Lage deutlich verschärfen. Und was machen wir mit der Braut, die sich morgen traut? Die steht auch hier und kommt nicht durch! Wir hätten sie natürlich mit vereinten Kräften zur Kirche gebracht. Zu Hilfe kam unser Kamerad Michi Kitanovic und bereinigte die Situation professionell mit einem Bagger.
Anmerkung des Verfassers: Die Braut -unsere Kameradin Silvia- war wunderschön und die beiden konnten nach der Trauung durch unser Schlauchspalier schreiten. Bernd der Bräutigam wurde natürlich ausgiebig auf seine Eignung als Feuerwehrmann getestet. Er musste u.a. ein Ei mit einem Spreizer hochnehmen und unversehrt ablegen. Er schaffte es im Erstversuch. Gratulation und Gut Heil in der Ehe!
Dann wäre da noch der Brand unsererer zentralen 30KV Trafostation in Johnsbach. Durch den Stromausfall funktionierten die Sirenen sowie die Handyalarmierung für viele Kameradinnen und Kameraden nicht. Beinahe wären wir zu wenig Einsatzkräfte gewesen, um die Pumpe (TS, Tragkraftspritze) aufzustellen. Ein fatales Szenario, das glücklicher Weise nicht eintraf. Das Folgetonhorn hat um ca 4:40 weitere Kamerade geweckt, die uns in der weiteren Folge unterstützen konnten. Die TS war schnell in Betrieb genommen und die Löscharbeiten konnten mit Wasser und Schaum geführt werden.
Dank und Anerkennung gilt auch unseren Kamerad:innen aus Admont und Hall, die schnell und profesdionell unter Atemschutz den Brand bekämpften Die fähigen Kollegen der Envesta standen uns während des gesamten Einsatzes mit Rat und Tat zur Seite und konnten ganz Johnsbach in Rekordzeit wieder die Vorzüge einer elektrifizierten Welt erfahren lassen. Dank ebenso an die Kollegen der Polizei, die ihren Dienst vor Ort taten.
In den folgenden Tagen gab es immer wieder Gewitter und Regenschauer und mancher Feuerwehrmann und manche Feuerwehrfrau hat sich vielleicht überlegt, mit der Uniform ins Bett zu gehen und die Stiefel an zu behalten. Wir wurden allerdings bisher verschont, jedoch kommt der nächste Einsatz bestimmt.
Zeit zum Innehalten hatten wir bei einer Bergmannsmesse auf der Kölblalm mit Untermalung durch unsere Musikkapelle, die ja personell annähernd deckungsgleich ist mit unserer Feuerwehr des Herzens im Johnsbachtal.
Bericht und Bilder : LM d.V. Peter Prügelhof