VCÖ: In 261 steirischen Gemeinden gab es im Vorjahr keinen Schulwegunfall

VCÖ: Problemstellen am Schulweg in Online-Karte auf www.vcoe.at eintragen

VCÖ (Wien, 6. September 2024) – Am Montag beginnt in der Steiermark wieder die Schule. Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass es im Vorjahr in drei Bezirken jeweils nur einen Schulwegunfall gab und in 261 Gemeinden keinen Schulwegunfall. Insgesamt passierten im Vorjahr in der Steiermark 61 Schulwegunfälle, 25 davon in Graz. Der VCÖ erinnert daran, dass Kinder aus dem Vertrauensgrundsatz ausgenommen sind und Kindern immer – auch ohne Schutzweg – das sichere Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen ist. Deshalb langsamer, besonders aufmerksam und bremsbereit fahren. Um die Verkehrssicherheit auf Schulwegen weiter zu erhöhen, ruft der VCÖ die Bevölkerung auf, Problemstellen am Schulweg in eine Online-Karte auf www.vcoe.at einzutragen.

Im Vorjahr wurden in der Steiermark bei 61 Schulwegunfällen 72 Kinder wurden verletzt. 30 Schulwegunfälle passierten am Weg zur Schule, 31 am Heimweg, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Mit dem Schulbeginn sind wieder deutlich mehr Kinder unterwegs und das nicht nur in der Früh. “Deshalb ist es wichtig, dass Kfz-Lenkende jetzt besonders aufmerksam fahren. Kinder sind vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen. Wenn ersichtlich ist, dass ein Kind oder mehrere Kinder die Straße queren möchten, dann ist ihnen das zu ermöglichen. Deshalb langsamer und bremsbereit fahren”, erinnert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky an die Straßenverkehrsordnung (StVO § 29a/1).

Regional war die Zahl der Schulwegunfälle in der Steiermark unterschiedlich verteilt. In den Bezirken Liezen, Murtal und Voitsberg gab es im Vorjahr jeweils einen Schulwegunfall, in den Bezirken Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, Deutschlandsberg, Hartberg-Fürstenfeld, Murau, Südoststeiermark und in der Stadt Leoben jeweils zwei, im Bezirk Leibnitz sechs, im Bezirk Weiz neun, im Bezirk Graz-Umgebung zehn und in Graz 25. Und: In 261 der 286 steirischen Gemeinden wurde das Ziel “kein Schulwegunfall” im Vorjahr erreicht, wie die aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.
 
Dank zahlreicher Maßnahmen sind Schulwege sicherer als Freizeitwege. “Der Schulweg ist für Kinder eine große Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu lernen. Davon profitieren die Kinder auch außerhalb des Schulwegs und sind in der Freizeit sicherer unterwegs. Werden die Kinder mit dem Auto zur Schule chauffiert, wird ihnen diese Chance genommen”, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Von Elterntaxis ist daher abzuraten. Stattdessen bei kürzeren Schulwegen den Weg mit dem Kind gemeinsam gehen, auf das richtige Verhalten und worauf zu achten ist aufmerksam machen, das gleiche gilt für den Weg zum Schulbus.

Einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet auch der BiciBus, den es zum Beispiel in Graz gibt. Dabei radeln die Kinder gemeinsam und in Begleitung mit Erwachsenen im Konvoi in die Schule. Damit wird die Radfahr-Kompetenz der Kinder gestärkt, die Kinder lernen sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Ähnlich funktioniert der Pedibus, bei dem die Kinder gemeinsam und in Begleitung von Erwachsenen zu Fuß zur Schule gehen.

Damit die Verkehrssicherheit auf Schulwegen weiter erhöht wird, ruft der VCÖ die Bevölkerung auf, Problemstellen am Schulweg in eine Online-Karte auf www.vcoe.at einzutragen. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet sie dann an die zuständige Gemeinde und Stadt weiter. Österreichweit wurden bereits rund 1.500 Problemstellen beim VCÖ-Schulwegcheck eingetragen.

Problemstellen können zu schmale Gehsteige, fehlende Radwege, zu hohes Tempo des Verkehrs oder unübersichtliche Straßenübergänge sein. Ein Problem sind auch vor Schutzwegen parkende Pkw, wenn dadurch den Autofahrerinnen und Autofahrern die Sicht auf Kinder, die den Zebrastreifen überqueren möchten, verstellt wird. Deshalb fordert der VCÖ eine Ausweitung der Halte- und Parkverbrots vor Schutzwegen von fünf auf zehn Meter. Zudem erinnert der VCÖ an eine weitere Regelung in der Straßenverkehrsordnung: Ein Fahrzeug darf sich “einem Schutzweg nur mit einer solchen Geschwindigkeit nähern, dass das Fahrzeug vor dem Schutzweg anhalten kann” (StVO § 9/2).

VCÖ-Schulwegcheck: https://map.vcoe.at/schulwegcheck/

VCÖ:  In den Bezirken Liezen, Murtal und Voitsberg gab es in der Steiermark im Vorjahr die  wenigsten Schulwegunfälle (Anzahl Schulwegunfälle im Jahr 2023)

Bezirk Liezen: 1
Bezirk Murtal: 1
Bezirk Voitsberg: 1

Bezirk Bruck-Mürzzuschlag: 2
Bezirk Deutschlandsberg: 2
Bezirk Hartberg-Fürstenfeld: 2
Stadt Leoben: 2
Bezirk Murau: 2
Bezirk Südoststeiermark: 2

Bezirk Leibnitz: 6

Bezirk Weiz: 9

Bezirk Graz Umgebung: 10

Stadt Graz: 25
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2024

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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