Pflegende Angehörige entlasten
Graz, 12.09.2024
Anlässlich des Nationalen Aktionstags für Pflegende Angehörige am 13. September betont die Lebenshilfe Steiermark die immense Bedeutung der pflegenden Angehörigen für die Gesellschaft. Pflegende Angehörige leisten täglich einen unermesslichen Beitrag, indem sie ihre Liebsten zu Hause versorgen und unterstützen. Dies erfordert nicht nur viel Zeit und Energie, sondern auch große emotionale Stärke. Denn: Ihnen werden derzeit noch viele Steine in den Weg gelegt.
Sandra Rinofner, Mitglied der Angehörigen-Konferenz der Lebenshilfe Steiermark und selbst pflegende Angehörige, hebt hervor: „Die Pflege eines geliebten Menschen ist eine Herzensangelegenheit, die oft auch mit großen Herausforderungen verbunden ist. Wir stehen vor der Aufgabe, sowohl die Bedürfnisse der zu Pflegenden als auch unsere eigenen in Einklang zu bringen.“
Unterstützungsangebote ermöglichen kurze Pausen im Alltag
Besonders die Unterstützungsangebote müssen ausgebaut werden, betont Sandra Rinofner: „Für die Entlastung von Angehörigen spielen die Familienentlastung und die Kurzzeitunterbringung eine große Rolle. Wenn man die zu pflegenden Angehörigen zumindest stundenweise oder ein paar Tage gut aufgehoben weiß, kann man einmal durchschnaufen oder wie andere ein paar Tage auf Urlaub fahren.“ Denn einfach mal alleine einen Kaffee trinken zu gehen – das gibt es im Alltag vieler pflegender Angehörigen nicht, so Sandra Rinofner.
Deshalb begrüßt die Lebenshilfe Steiermark die von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) vorgelegte Änderung des Kostenersatzes für Ersatzpflege: Seit 1. September kann dieser nun bereits ab dem 1. Tag des Ausfalls beantragt werden.
Hürden für Angehörige abbauen
Viele Angehörige sehen sich im Alltag neben dem Pflegeaufwand auch mit bürokratischen Hürden konfrontiert. „Es gibt zusätzliche Herausforderungen, die einem auferlegt werden“, erklärt Sandra Rinofner, Mitglied der Angehörigen-Konferenz der Lebenshilfe Steiermark aus persönlicher Erfahrung. Sie erzählt zum Beispiel von Medikamenten, die alle drei Wochen erneut vom Chefarzt bewilligt werden müssen, oder Anträge, die verlängert werden müssen – obwohl sich die zugrunde liegenden Diagnosen nicht mehr ändern.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass viele von uns an ihre Grenzen stoßen und dringend Unterstützung brauchen – sei es durch Beratungsangebote, Entlastungsdienste oder durch den Abbau bürokratischer Hürden“, appelliert Rinofner.
Über die Lebenshilfe Steiermark
Als Dachverband engagiert sich die Lebenshilfe Steiermark als Interessenvertretung für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen. Auf Basis der UN-Behindertenrechtskonvention hat es sich die Lebenshilfe Steiermark zum Auftrag gemacht, eine inklusive Gesellschaft mitzugestalten.
Die Lebenshilfe Steiermark ist der Dachverband der 10 steirischen Lebenshilfen: Lebenshilfe Ausseerland, Lebenshilfe Südoststeiermark, Lebenshilfe Fürstenfeld, Lebenshilfe Hartberg, Lebenshilfe Region Judenburg, Lebenshilfe Knittelfeld, Lebenshilfe Leibnitz, Lebenshilfe Leoben, Lebenshilfe Murau, Lebenshilfe Trofaiach