Das Buch „Wovon wir leben“ ist ein „hartes Stück Konfrontation“.
Es erzählt von „Ereignissen, Vorkommnissen und Tragiken“ des „ganz normalen Alltags“,in dem Falle von Julia aus dem Innergebirg.
Eben von Verlierern in der Gesellschaft,von jenen,die man „stehen oder fallen lässt“,von Menschen,denen es nur selten gelingt aus den Mechanismen der Gewohnheiten auszusteigen bzw. aus dem Hamsterrad einer Dorf- oder Stadtgesellschaft zu entkommen.
Und dies beschreibt Birgit Birnbacher unheimlich toll emotional, treffend,aber auch „lustig“.
Wenn man wie Julia aus dem engen Tal auszieht und zurückkommt,wenn man Pläne schmiedet,diese dann umsetzen will und doch wieder alles über den Haufen geworfen wird, das ist „echtes Leben“.
Birnbacher erzählt großartig ehrlich, aber nie uninteressant langweilig. Sie schreibt von den zugedeckten „Trümmerfeldern“ innerhalb einer Familie, einer Dorfgemeinschaft, einer ländlichen Gegend,darüber was aber überall sein könnte.
Sie hält schonungslos, aber nie verletzend,den Spiegel vor und gibt viel Persönliches preis.
Es ist dies ein sehr persönlicher Roman mit viel Insiderwissen über das „Leben von heute“.
Birgit Birnbacher erzählt und weiß viel, als studierte Soziologin hört man ihr gerne zu.
Die Moderation durch Wolfgang Pop ,Moderator & Autor bei Ö1,war kurzweilig und löste „die ehrliche Zunge“ der Bachmann Preisträgerin 2019 („Schrank“).
In der „Literatur-Lounge der Wasnerin“ wurde diese hoch interessante Lesung eine feinfühlige Begegnung mit einer Salzburger Autorin, der Resonanz besonders wichtig ist.
Spannend, bis zum letzten Augenblick, waren ihre Erläuterungen zum Schreiben selbst und zu ihren weisen Ansichten ihres soziologischen, fiktiven und erlebten Wissens aus dem privaten, aber auch Berufsleben.
Sie selbst war jahrelang im Sozialdienst tätig.
Die zahlreiche Zuhörerschaft war restlos begeistert.
Text/Foto:©Doris Bittmann