Ab Freitag fährt Großteil der Nightjets wieder
Verschiedene Nahverkehrsstrecken ab 19.9. wieder frei
Weststrecke weiter nur eingeschränkt befahrbar
Güterverkehr massiv betroffen
(Wien, 18. September 2024) – Nach den schweren Schäden durch das Unwetter der vergangenen Tage begutachten die ÖBB auf Hochtouren alle Schäden an der Bahninfrastruktur. Aufräumarbeiten und Reparaturen sind voll im Gange. Gute Nachrichten gibt es für den Nachtzugverkehr: Alle Nightjets können ab Freitag, 20.9., wieder fahren. Ausgenommen die Verbindung Wien-Brüssel.
Nachtzüge ab 20.9. größtenteils wieder planmäßig unterwegs
Im Nachtzugverkehr kann der Großteil der Verbindungen wieder aufgenommen werden. Von und nach Wien fahren folgende beliebte Nightjets ab dem 20.9. wieder:
NJ 446 / NJ 447 Wien <> Bregenz
NJ 466 / NJ 467 Wien <> Zürich
NJ 40466 / NJ 40236 Wien <> Venedig
NJ 490 / NJ 491 Wien <> Hamburg
NJ 40490 / NJ 40421 Wien <> Amsterdam
Die Nachtzüge von Wien Richtung Süden können bereits seit 18.9. wieder fahren.
Verschiedene Nahverkehrsstrecken ab 19.9. wieder befahrbar
Auf vielen Bahnstrecken in Niederösterreich wird noch gearbeitet bzw. aufgeräumt. Rund 500 Mitarbeiter:innen sind damit beschäftigt, Schäden zu beheben. Die Lage wird laufend evaluiert, und immer wieder werden Strecken für den Bahnverkehr freigegeben.
Ab 19.9. Sukzessive wieder Nahverkehrszüge zw. St. Pölten – Amstetten
Ab 19.9. Innere Aspangbahn zw. Felixdorf – Maria Lanzendorf
Ab 19.9. Donauuferbahn zw. Baumgartenberg – St. Nikola-Struden
Ab 19.9. Thermenbahn zw. Wr. Neustadt – Aspang – Fehring
Die ÖBB bitten um Verständnis, dass es noch zu Ausfällen und Verspätungen kommen kann.
Für die aktuell noch gesperrte Strecke zwischen Krems an der Donau und Absdorf-Hippersdorf richten die ÖBB Notbusse mit einem Zwischenhalt in Kirchberg am Wagram ein. Das Platzangebot in den Bussen ist begrenzt. Die ÖBB bitten Fahrgäste, diese Busse nur für unbedingt nötige Fahrten zu nutzen.
Aktuelle Informationen finden Fahrgäste unter oebb.at.
Weststrecke weiter nur eingeschränkt befahrbar
Die viergleisige Weststrecke wurde massiv von heftigen Regenfällen und Sturm getroffen, besonders die „neue Weststrecke” im Verlauf Wien – St. Pölten, die für den Personen- und Güterverkehr von großer Bedeutung ist.
Unter anderem stehen der Bahnhof Tullnerfeld und mehrere Tunnelabschnitte (z. B. Atzenbrugger Tunnel, Lainzer Tunnel) teilweise einen Meter unter Wasser. Manche Teile der Strecke und technische Einrichtungen konnten aufgrund der Überflutungen bis jetzt noch nicht begutachtet werden. Erst wenn das Wasser abgepumpt und die Anlagen vom Schlamm befreit sind, wird eine Schadensbegutachtung sowie in Folge eine etwaige realistische Prognose möglich sein.
Auf der „alten Weststrecke“ kann derzeit nur ein Gleis befahren werden. Die ÖBB arbeiten intensiv daran, das zweite Gleis für den Zugverkehr freigeben zu können. Allerdings sind dort noch durchnässte Hänge in Bewegung und müssen genau beobachtet werden.
Ab 04:55 Uhr fährt stündlich (bis 20:55 Uhr) ein Railjet von Wien Hauptbahnhof und ab 05:38 Uhr (bis 20:38 Uhr) stündlich ein Zug der WESTbahn vom Wiener Westbahnhof. In der Gegenrichtung von Salzburg nach Wien fährt ab 05:11 Uhr (bis 21:11) der ÖBB Railjet und die WESTbahn ab 05:52 Uhr (bis 19:52 Uhr).
Die Zugbindung für ÖBB Tickets zwischen Wien und Salzburg ist bis auf Weiteres aufgehoben. Außerdem können Fahrgäste mit ÖBB Ticket zwischen Wien und Salzburg auch Züge der WESTbahn nutzen. Fahrgäste mit WESTbahn Ticket können auch Züge der ÖBB nutzen.
Die Notbusse, die bis heute zwischen Wien Hbf und Linz Hbf gefahren sind, fahren ab morgen, 19.9., zwischen Wien Hbf und St. Pölten Hbf von 6:00 bis 20:00 Uhr im 2-Stunden-Takt.
Schienengüterverkehr massiv betroffen – Versorgungssicherheit der Industrien hat oberste Priorität
Auch der Güterverkehr ist von den Einschränkungen in Österreich und darüber hinaus in Polen, Tschechien, Rumänien sowie Ungarn massiv betroffen. Es sind zwar erste Strecken wieder befahrbar, dennoch ist die Liste der noch gesperrten Abschnitte national sowie international weiterhin lang.
Das macht Gütertransporte zum aktuellen Zeitpunkt sehr schwierig bis gar nicht möglich. Hunderte Züge stehen still, vor allem an den Grenzen gibt es kein Weiterkommen. Der Rückstau und die Abfertigung des Güterverkehrs wird deshalb noch einige Tage in Anspruch nehmen.
Die ÖBB Rail Cargo Group betreibt aktives Krisenmanagement, ist mit allen Kunden in Kontakt und arbeitet aktuell intensiv daran, eine systematische Wiederaufnahme des Betriebs vorzunehmen, um die Versorgung der Industrie und Bevölkerung sicherzustellen.
Beilagen
Karte “Aktuelle Streckenunterbrechungen Stand 18.9., 18:00 Uhr”
Karte “Streckenunterbrechungen – Prognose: 19.9., 04:00 Uhr”
Titelbild:© © ÖBB Knopp
Karten:©ÖBB