Was „verbindet“ Erzherzog Johann & den Salzbaron & Barbara Frischmuth?
Der Literaturjournalist Anton Thuswaldner und der Historiker Christian Dirninger stellten sich gemeinsam-moderiert und viele Fragen einbringend von Günther Marchner-dem Thema „Mythos“,nämlich um Bilder im Kopf, um Klischees und Erzählungen über das Salzkammergut, im Speziellen über das steirische Salzkammergut.
Geht es nur um die Erzählungen und Empfindungen, welche wir alle-aber auch Fremde & Zuagroaste-mit der wunderschönen Landschaft verbinden,oder um den verklärten Zauber der Vergangenheit oder um dokumentierte Geschichten oder geht es um die aktuellen Bilder des Tourismusmarketings?
Literatur & Literaten, Historie und deren imposante Persönlichkeiten,Musik, Natur, Brauchtum,Fiktion oder wissenschaftliche Erkenntnisse,dies alles war Thema des interessanten Abends im Woferlstall.
Barbara Frischmuth fehlte krankheitshalber, war aber trotzdem präsent,weil sie das großartige Beispiel einer einheimischen Literatin ist, die Fiktion, Mythos & Reales in ihren Texten verschmelzen und dadurch besondere literarische Spannung aufkommen lässt.
Was macht diese Gegend aus?
Ihre Jahrhunderte lange Abgegrenztheit, Ihre Rebellionsfähigkeit gegen Obrigkeit mit gleichzeitiger Obrichkeitsfähigkeit,ihre selbstbewussten Menschen,die Bewahren mit Stolz tragen und trotzdem sich nirgends dreinreden lassen und über den Tellerrand schauen können, harmoniebedürftig sein können,aber eine klare Sprache sprechen,die den Tourismus nützen, ihn aber nicht benützen,die sich identifizieren,aber nicht vereinnahmen lassen oder ist das Salzkammergut ein „Mythos an sich”?
Gilt der Transformationsprozess für alles Bereiche des Menschen im Salzkammergut oder nur für Teilbereiche und das in unterschiedlichem Tempo?
Die Musik von & mit Toni Burger war das Ergänzende.Sie ließ den Mythos des steirischen Salzkammergutes zum Erklingen bringen.
Die Einleitung zu diesem Abend übernahm Michael Benaglio, indem er verschiedene, mögliche, allgemeine Definitionen von „Mythos“ darlegte.
Der Dialog bzw. Trialog versuchte ins „Eingemachte“ zu dringen.Es kann wohl nur ein interessanter Anfang sein!
Die „Mythospower“, die diese idyllische Landschaft vermittelt und die hier gelebt wird, ist sicher umwerfend, aber auch solche Landschaften bergen Geheimnisse, sodass man von kontaminierten Landschaften (Martin Pollack)sprechen kann bzw. auch dieses Kapitel hinterfragen muss.
Ein sehr gut besuchter, lustvoll andiskutierter Abend macht also zusätzlich neugierig auf die vielen Mythen einer bezaubernden Landschaft, nämlich dem umwerfend schönen, naturbelassenen, abwechslungsreichen, zu jeder Jahreszeit besonderen „Steirischen Salzkammergut“!
Text/Fotos:©Doris Bittmann