Nach intensiven Verhandlungen haben Vertreter von Bundes- und Landesregierung heute (26.09.2024) in Graz eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Weg für ein neues Kinderzentrum am LKH-Universitätsklinikum Graz bereitet. Im Rahmen des neuen Bauprogramms für die Klinik (LKH 2040) sollen rund 1,6 Milliarden Euro in die Modernisierung der Gesundheitsversorgung investiert werden.
Die Kinderklinik und die Kinderchirurgie am LKH-Universitätsklinikum Graz sind in die Jahre gekommen. Seit langem verhandeln Bund und Land an der Nachfolge des Bauprogramms LKH 2020, das 2028 abgeschlossen wird. Da Spitalsbauten sehr lange Vorlaufzeiten haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um das Nachfolgeprogramm zu konzipieren. Daher haben Landeshauptmann Christopher Drexler, Finanzminister Magnus Brunner, Wissenschaftsminister Martin Polaschek, Landesrätin Doris Kampus (in Vertretung von Finanzreferent LH-Stv. Anton Lang) und Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl in der Grazer Burg eine gemeinsame Absichtserklärung zur Umsetzung des Bauprogramms LKH 2040 unterzeichnet. Herzstück dieses Programms, das auf der Preisbasis des Jahres 2023 rund 1,6 Milliarden Euro umfasst, ist der Neubau eines Kinderzentrums am LKH-Universitätsklinikum Graz.
LKH 2040 auf Schiene
Das Bauprogramm LKH 2040 des LKH-Universitätsklinikums Graz stellt eine umfangreiche Investition in die Modernisierung und Erweiterung der medizinischen, wissenschaftlichen und infrastrukturellen Kapazitäten des Klinikums dar. Ziel ist es, den demografischen und medizinischen Entwicklungen gerecht zu werden, indem die bauliche Substanz erneuert, moderne Prozesse etabliert und die Voraussetzungen für innovative Forschung und Lehre geschaffen werden. Die geplanten Investitionen belaufen sich auf rund 1,6 Milliarden Euro und werden über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren realisiert. Das Programm LKH 2040 umfasst unter anderem:
- Neubau des Kinderzentrums: Geplant ist der Bau eines Zentrums mit 65.000 m², das die bisherigen Kliniken für Kinder- und Jugendheilkunde sowie Kinderchirurgie zusammenführt. Ziel ist es, den akuten Platzmangel zu beheben und Synergien in der Versorgung zu nutzen. Baukosten: zirka 450 Millionen Euro (Preisbasis 2023), Fertigstellung ab 2038 geplant.
- Zentralisierung der Labore: Auf 5.000 m² sollen alle Laborleistungen zentralisiert werden. Baukosten: zirka 35 Millionen Euro (Preisbasis 2023)
- Neubau der Hämatologie: Notwendig, um innovative Behandlungsformen wie Knochenmarkstransplantationen optimal durchführen zu können.
- Realisierung des Kopfzentrums: Vereint die HNO-Klinik mit der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, um wissenschaftliche und klinische Kooperationen zu stärken.
- Comprehensive Cancer Center Graz (CCC): Zentralisierung der onkologischen Leistungen, um neue wissenschaftliche Fortschritte und moderne Therapien im Bereich der Krebsbehandlung zu ermöglichen.
- Modernisierung der Inneren Medizin: Die Universitätsklinik für Innere Medizin wird erweitert, um den Intensivbereich auszubauen und eine neue Infektiologie-Abteilung zu schaffen.
- Grünraum- und Mobilitätskonzepte: Zur Umsetzung des „Green Hospital“-Konzepts soll der Grünraum rund um die Pavillons klimafreundlich gestaltet und das Mobilitätskonzept für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verbessert werden.
LKH 2020 in Umsetzung
Aktuell wird das Programm LKH 2020 mit einem Umfang von rund 680 Millionen Euro umgesetzt. Es umfasst unter anderem die Großprojekte „Erweiterung und Generalsanierung des Chirurgiekomplexes“, den Neubau der Radiologie, deren Gleichenfeier gestern (25.09.2024) stattgefunden hat, sowie das OP-Zentrum und den Vollausbau der Blutbank. Bereits mit dem Programm LKH 2000 wurden mit dem Neubau des LKH Graz-West sowie dem Um- und Zubau der Uniklinik für Innere Medizin wichtige Investitionen in die Gesundheitsversorgung getätigt.
Statements:
Landeshauptmann Christopher Drexler: „Wir arbeiten in dieser Landesregierung gemeinsam daran, die Gesundheitsversorgung und damit die Versorgungssicherheit für die Steirerinnen und Steirer zu verbessern. Mit der heute unterzeichneten Absichtserklärung machen wir einen weiteren Schritt nach vorne, denn sie stellt die Weichen für die Zukunft unserer Uniklinik. Wir sichern damit langfristig die hohe Qualität der Gesundheitsversorgung und schaffen gleichzeitig Planungssicherheit. Herzstück dieses Bauprogramms ist der Neubau des Kinderzentrums, das auf 65.000 Quadratmetern ein beispielgebendes Kompetenzzentrum für die Gesundheit der jüngsten Steirerinnen und Steirer sein wird.“
Finanzminister Magnus Brunner: „Mit der Unterzeichnung dieser Absichtserklärung ist der Startschuss für die Verhandlungen über ein Nachfolgeprogramm des LKH-Universitätsklinikums Graz gefallen. Das markiert einen wichtigen Meilenstein, der nicht nur die medizinische Versorgung in dieser Region modernisieren wird, sondern auch einen klaren Ausdruck unserer Verantwortung gegenüber den Menschen in Österreich darstellt.“
Wissenschaftsminister Martin Polaschek: „Mit der heutigen Unterzeichnung legen wir gemeinsam den Grundstein für die Zukunft des Gesundheits- und Hochschulstandorts Österreich und Steiermark. Bund und Land ziehen hier an einem Strang und bemühen sich um moderne Infrastruktur, die den höchsten Ansprüchen an Lehre und Forschung gerecht wird. All das ist in erster Linie eine Investition in die Menschen – in die nächste Generation von Ärztinnen und Ärzten, in das medizinische Personal, in exzellente Forscherinnen und Forscher und in die Patientinnen und Patienten, die beste medizinische Versorgung auf modernstem Stand verdient haben.“
Landesrätin Doris Kampus: „Das LKH-Universitätsklinikum Graz ist für alle Grazerinnen und Grazer, Steirerinnen und Steirer und den gesamten südösterreichischen Raum eine zentrale Säule der Gesundheitsversorgung. Es ist darüber hinaus Arbeitsplatz tausender Menschen, die zeitgemäße Arbeitsbedingungen für ihre Höchstleistungen brauchen. Es ist sehr erfreulich, dass auf Basis dieser Absichtserklärung 1,6 Milliarden Euro bis 2040 in neue Kliniken investiert werden sollen. Damit ist eine zeitgemäße medizinische Infrastruktur genau so verbunden wie die Absicherung vieler Arbeitsplätze auf einer der größten Baustellen der Steiermark. Die öffentliche Hand geht somit als Investor in die Zukunft mit gutem Beispiel voran.“
Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl: „Gesundheit ist das höchste Gut für jeden Einzelnen und die Gesundheitsversorgung die wichtigste Aufgabe für uns alle. Als Arzt, der selbst an der Kinderklinik gearbeitet hat, ist für mich heute ein Freudentag, denn ich weiß, wie wichtig etwa das neue Kinderzentrum für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Patientinnen und Patienten ist. Auch weil es bis zur Fertigstellung des neuen Kinderzentrums noch lange dauern wird, ist es wichtig rasch zu beginnen und diesen Anfang haben wir heute gemacht.“