Großer Erfolg für die Steiermark beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Österreich: Für die Verlagerung von Transporten mit Diesel-Lkw auf die Kombination von Bahn und E-Lkw gewinnt Innofreight Solutions aus Bruck an der Mur die Kategorie Güterverkehr. Die Stadt Graz ist mit dem Masterplan Gehen beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich erfolgreich und das Pilotprojekt Öffentlicher Verkehr auf dem Autobahnnetz, das im Raum Graz auf der A2 und A9 umgesetzt werden wird, wurde gestern Abend im Odeon Theater in Wien ebenfalls von VCÖ, Klimaschutzministerium und ÖBB ausgezeichnet.
Der renommierte VCÖ-Mobilitätspreis Österreich stand heuer unter dem Motto “Mobilität nachhaltig verbessern”. Bei Österreichs größtem Wettbewerb für umweltverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport, der vom VCÖ in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium und den ÖBB durchgeführt wird, wurden heuer 383 Projekte und Konzepte eingereicht. Eine Fachjury hat die Projekte bewertet, die Top-5 Projekte jeder Kategorie konnten in einem Online-Voting Zusatzpunkte erringen.
In der Kategorie Güterverkehr wurde Innofreight Solutions aus Bruck an der Mur ausgezeichnet von VCÖ, Klimaschutzministerium und ÖBB ausgezeichnet. Gemeinsam mit den Partnerunternehmen Knauf, SiloRiedel und InnoRiedel werden nun Naturgipstransporte nicht mehr wie früher mit Diesel-Lkw, sondern kombiniert mit Bahn und Elektro-Lkw durchgeführt. Die CO2-Emissionen wurden um 90 Prozent reduziert, durch die Verlagerung auf die Bahn werden 6.000 Lkw-Fahrten pro Jahr vermieden. “Mehr Klimaschutz im Güterverkehr ist möglich, durch die Bahn, durch Elektro-Lkw oder wie bei diesem vorbildlichen Projekt durch die Kombination beider”, gratulierte VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen.
Einen außergewöhnlichen Preisträger gab es beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich in der Kategorie Öffentlicher Verkehr. Hier war nämlich der Autobahnbetreiber Asfinag erfolgreich – aus gutem Grund. Denn mit dem Projekt Öffentlicher Verkehr am Autobahnnetz werden Bus-Haltestellen und Schnellbuslinien nun auch nach Österreich kommen. Und die erste Autobahn-Bushaltestelle soll in rund zwei Jahren auf der A2 Südautobahn bei Gleisdorf eröffnet werden. “Busspuren und Bus-Haltestellen auf Autobahnen klingen heute visionär, werden hoffentlich in absehbarer Zukunft Normalität sein”, sieht VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen gerade in den Ballungsräumen großes Potenzial für Schnellbuslinien am hochrangigen Straßennetz.
Gehen ist nicht nur die gesündeste, umweltverträglichste und kostengünstigste Mobilität, sondern auch die am häufigsten genutzte Mobilität. Die Stadt Graz möchte die Bedingungen für das zu Fuß gehen für die Bevölkerung weiter verbessern und hat den Masterplan Gehen erarbeitet. Die Umsetzung der Maßnahmen hat bereits begonnen. Der Masterplan Gehen der Stadt Graz gewinnt die Kategorie “Bewegungsaktive Mobilität” beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich.
Gesamtsieger beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2024 wurde das BG/BRG Ramsauerstraße Linz. Die Schule hat gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zahlreiche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, damit mehr Kinder und Jugendliche mit dem Fahrrad zur Schule kommen und weniger mit dem Elterntaxi. Ausgezeichnet wurde beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich unter anderem auch die Stadt Amstetten für die klimafitte Umgestaltung ihres Hauptplatzes. Der wurde komplett entsiegelt, erhielt eine versickerungsfähige Oberfläche, 70 Bäume wurden im Schwammstadt-Prinzip gepflanzt, wodurch viel Wasser versickern kann, wie sich nun auch bei den extremen Regenfällen gezeigt hat
Cornelia Breuß, Sektionsleiterin im BMK, gratulierte den Gewinnerinnen und Gewinnern und dankt allen Teilnehmenden für ihr Engagement: “Der VCÖ-Mobilitätspreis 2024 zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig und innovativ die Ansätze sind, um die Mobilitätswende hin zu Klimaneutralität zu gestalten.”
Alfred Loidl, Vorstand der Österreichischen Postbus AG, ergänzt: “Der VCÖ-Mobilitätspreis ist seit Jahren ein Fixpunkt, wenn es darum geht, die besten Ideen und Initiativen für eine nachhaltige Mobilität sichtbar zu machen. Das ist umso wichtiger, als wir bei der Mobilität in Österreich noch einiges vor uns haben, die Klimaziele zu erreichen und die Menschen für klimafreundliche Mobilität zu begeistern.”