Zwischenfall bei Pumpspeicher-Baustelle führte zu Trübung des Traunsees – Behörde hat Nachbesserungen vorgeschrieben

Wie in einem Bericht des ORF Oberösterreich gestern bekannt wurde, hat ein Zwischenfall Anfang Juli bei der Baustelle für das neue Pumpspeicher-Kraftwerk dafür gesorgt, dass sich der Traunsee stark eingetrübt hat. Nach einer Meldung durch die Fischereiberechtigten war am 26. Juli 2024 ein gewässerökologischer Sachverständiger des Landes Oberösterreich vor Ort, der die Trübung bestätigen konnte und diese auf die Abwässer der Baustelle zurückführen konnte. Durch die Trübe und das Anhaften von schwebendem Material werden die Netze besser für die Fische sichtbar und sie werden daher selten gefangen. Im weiteren Verlauf stellte sich heraus, dass die Gewässerschutzanlagen, die der Reinigung und Filterung der Baustellenabwässer dienen, von dem vor Ort beauftragten Bauunternehmen ungenügend gewartet wurden und die vorgeschriebene Reinigung nicht ausreichend erfüllt wurde.

Der Energie AG wurde auch laut Auskunft der Wasserrechtsbehörde in Rücksprache mit der wasserrechtlichen Bauaufsicht vorgeschrieben, verschiedene Maßnahmen umzusetzen wie etwa Anpassung der Dimensionierung der Gewässerschutzanlage sowie Optimierung der Wartungsarbeiten, um eine Trübung künftig zu vermeiden.

„Der Schutz unserer Gewässer steht an oberster Stelle. Die Energie AG hat mit dem Bau des Pumpspeichers Ebensee eine große Verantwortung und ich setze voraus, dass jegliche ökologische Belastung verhindert wird. Zudem erwarte ich mir, dass die Energie AG nach derartigen Zwischenfällen klar kommuniziert, wenn Verunreinigungen durch die Baustelle in den See gelangen. Der Traunsee leidet bereits an der Klimaveränderung und der früheren industriellen Belastung. Nun kommen auch mit der Einwanderung der Quagga-Muschel zusätzliche Belastungen auf die Ökologie unseres Traunsees zu. Die Fischer am Traunsee sehen und spüren die Auswirkungen zuallererst. Daher wird die Behörde aufgefordert, umgehend einen gemeinsamen Lokalaugenschein mit den Fischereiberechtigten zu organisieren. Um mögliche Auswirkungen der Baustelle auf den See künftig im Blick zu halten, habe ich nochmalige Kontrolle und Entnahme von Gewässerproben durch die Gewässergüteaufsicht des Landes OÖ bei der Einleitung der Baustellenabwässer angeordnet”, gibt Kaineder bekannt.

Foto: Land OÖ/Werner Dedl

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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