Bereits zum zehnten Mal wurden in und um die Stiftsgemeinde Admont die Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ abgehalten. Im Vordergrund stand wie immer die Freude am gepflegten Driftwinkel.
Die Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ feierten am Wochenende in der Admonter Gesäuse Region ein rundes Jubiläum: Bereits zum zehnten Mal verzückten rund 90 Teams die Rallyefans mit ihren legendären Boliden und ihrem beherzten Fahrstil.
Die Freude am gepflegten Driftwinkel stand wie immer im Vordergrund. Schon beim Zeremonienstart am Donnerstagabend – wie immer moderiert von Sprecherlegende „Atcy“ – waren wieder zahlreiche FreundInnen des Rallyesports zugegen.
ARBÖ-Präsident: Bekenntnis zum Rallyesport
Mit dabei auch der Präsident des ARBÖ Steiermark, Reg. Rat. Klaus Eichberger, der ganz offen zugab, auch selbst vom „Motorsportvirus“ befallen zu sein: „Heuer habe ich anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Rallyesport in Admont bei der ARBÖ Classic mein Motorsport-Debüt gegeben, mit Kurt Gutternigg als Beifahrer. Die gesamte Familie Gutternigg und deren Freunde sind treibende Kraft im ARBÖ Motorsport – man kann nur hoffen, dass Kurt und sein Team diese Veranstaltung noch viele weitere Jahre organisieren werden.“
Eichberger lieferte ein wohltuendes Bekenntnis zum Motorsport: „Wir bekennen uns zu den neuen Technologien und zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs – doch zugleich ist es ein Credo von uns, dass die persönliche Freiheit, die Wahl des persönlichen Mobilitätsmittels nach wie vor gegeben und auch leistbar sein muss.
Für uns ist der Automotorsport ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens – das Dröhnen der Motoren gehört einfach dazu und macht diesen Sport so attraktiv. Wir werden weiterhin – auch entgegen anderer Intentionen von Politikern und Politikerinnen – voll hinter dem Motorsport stehen.“
Rallyestars zum „Angreifen“
Was nicht nur Eichberger auffiel: Die vielen Kinder, die begeistert Autogramme von den Stars der Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ einholten. Für erhöhtes Interesse sorgte naturgemäß der Rekord-Staatsmeister Raimund Baumschlager, der sich mit seinem Copiloten Thomas Zeltner im Skoda Fabia RS Rally2 für das bevorstehende ORM-Finale warm fuhr und fünf verschiedene Fahrzeug-Setups ausprobieren konnte.
Kris Rosenberger und Nicola Januschke-Bleicher zündeten ihren bildhübschen Ford Escort RS Cosworth aus dem Jahr 1994, mussten aber wegen eines Schaltproblems am Samstag in einen nicht minder schönen Subaru Impreza GC8 wechseln.
Kultmarke Lancia begeistert
Für leuchtende Augen sorgten auch die neun Fahrzeuge der Marke Lancia, allen voran Carsten Lock und Adriano Agueci in ihrem Lancia Delta Integrale 16V aus 1988 – ein legendärer Bolide, den einst Ernst Harrach fuhr.
Mister Lancia“ Martin Karlhofer erklärte sichtlich zufrieden: „Die Marke Lancia hat einfach eine großartige Geschichte und eine mega Fangemeinde. Das hat man auch auf den Strecken sehen können: Jedes Mal, wenn ein Lancia fuhr, standen die Leute auf den Tischen.“
Gourmet- und SP-Schmankerl
Nicht auf, sondern bei den Tischen standen die BesucherInnen der Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ auch im Rahmen der traditionellen Gourmet-Rallye auf der Fanmeile in Admont. Wie immer verwöhnten die Gastronomen der Stiftsgemeinde die Fans mit eigens für die ARL kreierten Rallye-Schmankerl. Neu hinzu kam dabei das Rösthaus, das mit eigenem Kaffee aufwarten und für einen regelrechten Fan-Ansturm sorgen konnte.
Bis auf kurzzeitige Regenfälle, vor allem am Freitag, zeigte sich der „Wettergott“ als Freund des Rallyesports. Die Teams der Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ zeigten sich begeistert von den Sonderprüfungen, auch wenn der Rundkurs St. Gallen/Erb kurzfristig gestrichen werden musste. Dafür waren umso mehr Teams vom Comeback der kultigen Prüfung „Kaiserau“ angetan. Insgesamt wurden satte 13 Sonderprüfungen absolviert, die Rallye blieb unfallfrei.
In memoriam Kurt Adam
Am Freitagmorgen musste die Rallye-Familie eine traurige Nachricht in Empfang nehmen: Kurt Adam, der mit 79 Jahren noch den Österreichischen Rallye Pokal Div.3 gewinnen konnte und 2016 in Admont seine letzte Rallye fuhr, verstarb im Alter von 88 Lebensjahren. Die Veranstalter der ARL, die Familie Gutternigg und das Team des ARBÖ Admont würdigten den allseits beliebten „Kurtl“ mit den Worten: „Kurt Adam, der leidenschaftliche Pilot, Meister des Driftwinkels und Liebling der Rallyefans, ist plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Du wirst uns fehlen, Kurtl.“
Die zehnte Ausgabe von Österreichs größtem historischen Rallye Festival verlief ganz im Sinne des Kurt Adam: Neben der puren Freude am Fahren stand wie immer das gesellige, freundschaftliche Beisammensein im Vordergrund. Und so freuen sich die Familie Gutternigg und ihre zahlreichen HelferInnen bereits wieder auf die elfte Ausgabe der Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ.
©Harald Illmer