Das Ausseer Regionalfernsehen setzt die Serie mit dem Titel “UnternehmerIn der Woche” fort. Viele Personen kennen zwar die Betriebe, die von diesen Persönlichkeiten geführt werden, aber nicht unbedingt Näheres zu ihrem Werdegang und zu ihren Werthaltungen.
Diesmal stellen wir Ivo Tadic vor, der in Altaussee das Unternehmen Ivo Tadic leitet.
- Kannst du deinen bisherigen Lebensweg kurz darstellen?
Ich wurde am 24.05.1965 in Straza, Bosnien und Herzegowina geboren. Meine schulische Ausbildung habe ich in den Städten Tuzla (Bosnien & Herzegowina) und Velenje (Slowenien) abgeschlossen, damals noch in Jugoslawien. Beruflich war ich in nahezu allen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens sowie in Schweden tätig, bevor ich 1991 nach Bad Aussee kam. Dort habe ich von Anfang an bei der Zimmerei Pichler Herbert in Altaussee gearbeitet. 2002 wagte ich dann den Schritt in die Selbstständigkeit. Ich habe 1992 geheiratet und bin stolzer Vater von zwei Kindern, die 1993 und 1996 geboren wurden. - Wie groß ist dein Betrieb?
Derzeit beschäftige ich 18 Angestellte. - Was war deine Motivation, Unternehmer zu werden?
Meine Motivation, Unternehmer zu werden, lag vor allem darin, etwas bewegen zu wollen und die Freiheit zu haben, eigene Entscheidungen zu treffen. Es war mir wichtig, meine Arbeit selbstständig einteilen zu können und mein Unternehmen nach meinen Vorstellungen zu führen. - Welche Eigenschaften muss ein Unternehmer deiner Meinung nach haben?
Ein erfolgreicher Unternehmer darf nicht arbeitsscheu sein und sollte sich nicht darauf verlassen, dass der Arbeitstag nach acht Stunden endet. Disziplin, Ordnung und Diplomatie sind essenziell, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen. - Was waren deine wichtigsten unternehmerischen Entscheidungen?
Die wichtigste Entscheidung in meinem Leben war der erste Schritt in die Selbstständigkeit. Danach folgten weitere entscheidende Schritte, wie die richtigen Investitionen in Arbeitsmaschinen und Geräte sowie in die Ausbildung meines Nachfolgers, Patrik. Auch die Investition in den Ausbau unserer Betriebsstätte war bedeutend. - Welche Entwicklungen siehst du in der Zukunft für deine Branche?
In der Baubranche passiert derzeit sehr viel. Es werden zunehmend Naturstoffe verwendet, und die Digitalisierung nimmt eine immer größere Rolle ein. Ob all diese Entwicklungen wirklich langfristig gut sind, wird sich in der Zukunft zeigen. Ich glaube jedoch, dass Eigenheime in Zukunft gesünder, aber auch kleiner werden. - Was sollte der Staat deiner Meinung nach an den Rahmenbedingungen verändern?
Der Staat sollte die berufliche Ausbildung im Handwerk stärker fördern und unterstützen. Arbeit muss belohnt werden, und es ist wichtig, junge Menschen zu motivieren, eine Lehre oder Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Zwar ist es gut, wenn Menschen studieren, aber es ist ebenso wichtig, das Handwerk zu fördern, denn es bleibt der Motor der Wirtschaft. Ohne Handwerk bewegt sich nichts.
Für Unternehmen wären steuerliche Entlastungen eine große Hilfe, und es würde sicherlich auch viele junge Menschen ermutigen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und eigene Firmen zu gründen. Der Staat sollte rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um das Handwerk wieder attraktiver zu machen.