Bis Ende des Jahres werden die bestehenden 20 steirischen Community-Nurse-Projekte von der EU finanziert. Heute hat die steirische Landesregierung eine Förderung für das Jahr 2025 beschlossen. Für die Fortführung der Community Nurses werden rund zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Im Einvernehmen mit Vertretern der steirischen Community Nurses hat die steirische Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung eine Förderung für Community Nurse-Projekte von steirischen Gemeinden, Städten und Gemeindezusammenschlüssen beschlossen. Im Rahmen der Förderung werden 32 Vollzeitstellen zu 60% vom Land Steiermark finanziert. Um ein einheitliches Leistungsspektrum der Projekte, etwa in den Bereichen Gesundheitsservice, präventive Hausbesuche sowie in der Gesundheitspflege-Begleitung und Gesundheitsbildung zu gewährleisten, erfolgt die Koordination in der Landesabteilung für Gesundheit und Pflege (Abteilung 8). Im Laufe des Jahres 2025 soll gemeinsam mit Städte- und Gemeindebund eine nachhaltige, bedarfsorientierte Fortführung des Projekts Community Nurses erarbeitet werden.
Die nächsten Schritte
Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl und Klubobmann Hannes Schwarz laden nächste Woche alle steirischen Community Nurses zu einem Gespräch in das Landhaus um ihnen die Details persönlich vorzustellen. Die Projektwerber (Städte, Gemeinden, Gemeindezusammenschlüsse) können die diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegekräfte (DGKP) direkt anstellen, sich eines Trägervereins, oder freiberuflich tätiger DGKP bedienen, wobei eine direkte Anstellung bei den Gemeinden und Städten bevorzugt wird. Die entsprechende Förderungsrichtlinie wird den Gemeinden in den nächsten 14 Tagen von der Abteilung 8 übermittelt.
Finanzierung:
Im Pflegebereich ist die Kostenteilung zwischen Land und Gemeinden im Verhältnis 60 zu 40 üblich. Auch die Mittel des Pflegefonds werden – nach Abzug des Entgelterhöhungszuschusses (EEZG) sowie des Ausbildungszuschusses und des Vorweganteils der Stadt Graz, die rund 8,6 Mio. Euro allein aus diesem Titel erhält – nach diesem 60/40-Schlüssel zwischen Land und Gemeinden aufgeteilt. Um diese einheitliche Systematik nicht zu durchbrechen und um Einnahmen und Lasten aus dem Pflegefonds gleichmäßig zu verteilen, wird dieser Finanzierungsschlüssel auch für die Fortführung der Community Nurse-Projekte beibehalten.
Statements:
Gesundheitslandesrat Dr. Karlheinz Kornhäusl: „Mit dem heutigen Beschluss schaffen wir für die Community Nurses, unsere Städte und Gemeinden, aber insbesondere auch für jene Steirerinnen und Steirer, die die Angebote der Community Nurses in Anspruch nehmen Klarheit. Gemeinsam mit Vertretern der Community Nurses ist es gelungen eine tragfähige Lösung für das nächste Jahr zu finden. Diese Zeit gilt es nun zu nutzen, um das Community Nursing in der gesamten Steiermark gemeinsam mit allen Beteiligten bedarfsorientiert und nachhaltig weiterzuentwickeln, denn für mich ist klar: Egal wo jemand lebt, die Versorgung darf keinen Unterschied machen.“
Finanzreferent LH-Stv. Anton Lang: „Als Landesregierung lassen wir auch unsere ältere Generation nicht im Stich und investieren daher jährlich viel Geld in die steirische Pflegeversorgung. Die Community-Nurse Projekte haben für viele Steirerinnen und Steirer einen echten Mehrwert gebracht. Daher unterstützen wir dieses Projekt auch weiterhin sehr gerne“
Klubobmann Hannes Schwarz: „Die Fortführung der Community-Nurse-Projekte wird sicherstellen, dass alle Steirerinnen und Steirer den bestmöglichen Zugang zu qualifizierten Gesundheitsdiensten haben. Unabhängig vom Wohnort tragen die Community Nurses maßgeblich zur Entlastung unserer Krankenhäuser bei. Mit dieser Investition stärken wir nachhaltig die lokale Gesundheitsversorgung.”
Daniel Peter Gressl und Eva Unger – Vertretung der Community Nurses Steiermark: „Gemeinsam mit allen steirischen Community Nurses haben wir intensiv daran gearbeitet, unser Rollen- und Aufgabenprofil für die Zukunft zu schärfen. Unser gemeinsames Ziel war es von Anfang an, nicht nur die bestehende Arbeit zu festigen, sondern langfristig die Entwicklung zur Community Health Nurse voranzutreiben. In den letzten Wochen haben jedoch Unsicherheiten, Ängste und Unwissenheit bei verschiedenen Beteiligten dazu geführt, dass die große Vision dieser Weiterentwicklung in den Hintergrund gerückt ist. Dennoch danken wir allen Beteiligten für die Bemühungen, eine Lösung zu finden, die es ermöglicht, die Leistungen auch im kommenden Jahr weiterhin anzubieten. Wir hoffen, dass viele Gemeinden die Chance ergreifen, die steirische Gesundheitslandschaft präventiv und nachhaltig mitzugestalten. Wir sind überzeugt, dass eine nachhaltige Entwicklung Zeit braucht, und sind voller Zuversicht, dass wir es gemeinsam schaffen werden, in enger Abstimmung mit allen Beteiligten die nächste Phase zu erreichen. Unser Ziel ist es, aus dem Projektstatus herauszutreten und eine systemische und nachhaltige Leistung für die Steiermark zu etablieren, die es allen Community Nurses ermöglicht, sich weiterzuentwickeln und der Bevölkerung flächendeckend zur Verfügung zu stehen.“