Seit dem Hochwasser im September, das statistisch gesehen nur alle 200 Jahre vorkommen sollte, wird der Bahnverkehr nach Wien über die alte Westbahnstrecke durch den Wienerwald umgeleitet. Dies führt nicht nur zu längeren Fahrzeiten, sondern auch zu Kapazitätsengpässen, weshalb unter anderem die tägliche Intercity-Verbindung Wien – Salzkammergut ausfallen muss.
Dieser Ausfall wird jedoch deutlich länger dauern, wie der nun veröffentlichte Fahrplan für 2025 zeigt. Dabei fehlt der Salzkammergutzug IC 1018/1019, sodass im kommenden Fahrplanjahr keine direkte Verbindung vom Salzkammergut in die Bundeshauptstadt angeboten wird. Diese Tradition, die über viele Jahrzehnte bestand, endet nun.
Die Ursache wird in einem eklatanten Materialmangel aufgrund von Wartungsrückständen bei Waggons vermutet. Die Einstellung des Salzkammergut-Intercity ist nicht die einzige Reduzierung zum Fahrplanwechsel: Auch andernorts in Österreich werden Leistungen zurückgenommen. Man kann hoffen, dass bei Abbau des Wartungsrückstaus auch IC 1018 und 1019 wieder zurückkehren.
Für das Salzkammergut ist dies eine schlechte Nachricht. Damit kann der letzte Schalter im Inneren Salzkammergut am Bahnhof Bad Ischl keine Fahrkarten mehr für den Intercity nach Wien verkaufen, bevor er 2026 endgültig schließen wird.
Trotz des Verlusts der einzigen Fernverkehrsverbindung im Salzkammergut werden alle bisherigen Regionalzugleistungen fortgeführt. Dazu gehören auch die erst zum letzten Fahrplanwechsel eingeführten zusätzlichen REX-Verbindungen an Wochenenden und Feiertagen, die teilweise bis ins Gesäuse führen. Ein etwas bitterer Trost.
Günther Maier