Die Salinen Austria luden am 18. Oktober ins Kongresshaus Hallstatt: Der Grund – man feierte 500 Jahre Salzkammergut. Es kam viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft, angeführt von Gastgeber Dr. Hannes Androsch und Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
Im Mittelpunkt stand ein Buch, über dessen Bedeutung der Historiker Dr. Michael Kurz referierte: Im Jahr 1524 entstand das “Reformationslibell”. Der Name täuscht, mit Reformation hat es nichts zu tun, das Buch sollte den damaligen Istbestand des Salzwesens im oberen Trauntal beschreiben und zugleich eine Anleitung für dessen Weiterentwicklung sein. Dabei wird die Region erstmals nachweislich als “Camerguet des Salzes” bezeichnet. Eigentlich eine Verfassung des Salzkammergutes
Dr. Hannes Androsch: 500 Jahre Salzkammergut
Hallstatt, 18. Oktober 2024
Wir sind heute zusammengekommen um an die verfassungsgesetzliche Verankerung des Salzkammergutes zu erinnern. Es soll an zwei andere Anlässe erinnert werden. Einmal ist es der 150. Todestag von Johann Georg Ramsauer. Er hat durch seine umsichtigen Ausgrabungen im Hochtal in Hallstatt der weit zurückliegenden Salzgewinnung, die weit zurückliegende Hallstattkultur offengelegt. Dies war Voraussetzung, dass ebenfalls der schwedische Archäologe Hans Olof Hildebrand die frühe Eisenzeit 800 – 400 v. Chr. zur Benennung „Hallstattzeit“ brachte. Also zusammen eine Trilogie, die unsere Erinnerung verdient.
Salz ist Lebens- und Wirtschaftsgrundlage einer wunderschönen, jedoch ansonsten kargen Region mit über 70 Seen.
Salz in Verbindung mit Wasser und Wald, lange die notwendige Energiequelle, war die wirtschaftliche Grundlage der Region. Es hat seine schwer arbeitenden Menschen widerständig geprägt und beigetragen ihre besondere Kultur, Volkskunst, ihr Brauchtum und ihre gelebte Tracht zu schaffen.
Erst vor 200 Jahren ist der angeblich aphrodisische Kurtourismus dazugekommen. Der junge Kaiser machte Bad Ischl zu seiner Sommerresidenz. Es folgten ihm zur Sommerfrische das Großbürgertum und die Hochkultur des Reichshaupt- und Residenzstaats. Der verbreitete Wohlstand nach dem 2. Weltkrieg ermöglichte den Urlaubstourismus im Sommer wie auch zunehmend in der Wintersaison. Inzwischen ist der Massen- und Tagestourismus dazugekommen. Dieser wird wie anderswo Besuchermanagement unentbehrlich machen.
Die Salzgewinnung wird weiter von Bedeutung bleiben. Die Salinen werden auf Jahrzehnte darauf strategisch ausgerichtet. Dies gilt auch für ihre touristischen Aktivitäten. Der als Themenweg hergestellte Soleleitungsweg ist bereits wieder hergestellt.
Projekte in Hallstatt, im alten Sudwerk in Bad Ischl und die erweiterte Darstellung der Raubkunstgüterrettung werden diese fortsetzen. So bewegt sich eine lange erfolgreiche Vergangenheit in eine zukunftsgestaltende Zukunft nach dem Operetten‑Motto: „Im Salzkammergut kann man gut lustig sein und die Sorgen vergessen“
Heute ist der Begriff Salzkammergut vor allem eine Tourismusdestination, der von den Verbänden sehr extensiv genutzt wird und weit über das ursprüngliche Salzkammergut hinausgeht
Johann Georg Ramsauer, der vor 150 Jahren verstarb, ein Bergwerksbeamter aus Hallstatt, entdeckte im Jahr 1846 das eisenzeitliche Gräberfeld in der Gemeinde und führte dort erste Ausgrabungen durch. Durch ihn – und weitere Ausgrabungen des schwedischen Forschers Hans Olof Hildebrand – setzten sich die Begriffe “Hallstattkultur” und “Hallstattzeit” durch. Heute wird das Hochtal durch das Naturhistorische Museum in Wien vorangetrieben und geleitet.