Nationalpark Gesäuse: Mobile Sternwarte „Gisela“ erstmals öffentlich präsentiert

Die Neugierde war den anwesenden Zuseherinnen und Zusehern ins Gesicht geschrieben, als am 18. Oktober die Hülle von der mobilen Sternwarte gezogen wurde. Zwei Teleskope steil in den Himmel gerichtet, ein großer Bildschirm, der es möglich macht, den Blick in den Nachthimmel mit vielen Menschen zu teilen. Die gesamte Technik auf einem Autoanhänger montiert, um mobil zu sein. Das Hightech-Gerät ist Gesäuse-Innovationspreisträger und wird künftig die Sternenbeobachtung und Nachthimmelfotografie im Gesäuse revolutionieren.

Entwickelt, konstruiert und gebaut wurde das Gerät vom Maschinenbauer Christoph Baumberger aus Hall bei Admont. Er präsentierte technische Details und nahm die begeisterte Menge mit auf einen Ausflug in unser Universum. Die Ringe des Saturns konnten gut beobachtet werden, die Vega, der hellste Stern im Sternbild Leier und sogar die Kraterlandschaft des Vollmondes gaben Einblick in die unendlichen Weiten des Weltalls.

„Von der Idee bis zur tatsächlichen Umsetzung der Sternwarte war es ein langer Weg. Viele schlaflose Nächte, wenn das eine oder andere technische Problem gelöst werden wollte. Wenn man dann aber in begeisterte Gesichter bei einer Sternenbeobachtung blickt, ist man für die vielen Mühen entschädigt“, fasst der Entwickler Christoph Baumberger zusammen.

„Der Nachthimmel ist für den Nationalpark Gesäuse von besonderer Bedeutung“, sagt dazu Nationalparkdirektor Herbert Wölger. „Wenn wir einen natürlichen Nachthimmel weitgehend ohne Lichtverschmutzung erhalten wollen, brauchen wir dazu die Mithilfe der umliegenden Gemeinden. Hier wurde in den letzten Jahren viel Positives umgesetzt: Straßenbeleuchtungen reduziert und dgl. Mit unserer Sternwarte möchten wir Menschen faszinieren und ihnen zeigen, was alles am nächtlichen Himmel zu entdecken ist. Dazu wird es in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Veranstaltungen im Nationalpark Gesäuse geben. Auch unsere Fotoschule wird da einen Schwerpunkt setzen“, so Wölger weiter.

Bis zuletzt wurde über den Namen der mobilen Sternwarte Stillschweigen bewahrt, der nun „Gisela“ lautet.

Die Sternwarte „Gisela“ ist zu Ehren von Gisela Weiss, einer österreichischen Astronomin, benannt.

Gisela Weiss studierte Mathematik, Physik und Astronomie und war im Juni 1917 die erste Frau, die in Österreich in Astronomie promovierte. Bahnbestimmungen von Kleinplaneten war einer ihrer Arbeitsschwerpunkte. Sie starb im Juni 1975 in Wien. Möge die Sternwarte eine ähnliche Pionierrolle einnehmen, wie ihre Namensgeberin…

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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