Die Steiermark wird im Rahmen des europäischen Projekts Forest EcoValue zum Reallabor erklärt. An dem Projekt sind 10 Partner:innen aus 5 europäischen Ländern beteiligt. In Österreich nehmen der Holzcluster Steiermark und das Institut für Systemwissenschaften der Universität Graz am Projekt teil. Die Ziele umfassen unter anderem die Erprobung von Ökosystemleistungen der Alpenwälder durch öffentlich-private Marktmodelle unter Einbeziehung regionaler Forstwirt:innen und Stakeholder aus der Wirtschaft sowie die Unterstützung biobasierter und zirkulärer Wertschöpfungsketten.
Zentrale Zielsetzungen
Mit dem Fokus auf die Ökosystemdienstleistungen Kohlenstoffstabilisierung und Biodiversität sind konkrete Maßnahmen verbunden. Zum einen sollen dadurch Aktivitäten unterstützt werden, die dazu beitragen, die Bewirtschaftungsform auf eine kontinuierliche (Plenterwirtschaft) umzustellen, um eine möglichst hohe sowie stabile Rate an Kohlenstoffbindung zu erreichen. Hierzu zählen auch Maßnahmen zum Schutz der Naturverjüngung. Unter Biodiversität finden sich Maßnahmen wie die Schaffung von Bereichen zum Schutz der Artenvielfalt durch Totholzerhalt und Biotopen entlang der Forststraßen. Die Kombination der Maßnahmen soll schließlich einen Beitrag zu einer resilienteren Wertschöpfungskette Holz leisten.
Zusammenarbeit und Partner:innen
In unmittelbarer Zusammenarbeit mit dem Waldverband Steiermark wurde in der ersten Projektphase wertvolles Feedback eingearbeitet und der direkte Kontakt zu interessierten (Klein-) Waldbesitzer:innen hergestellt. Zudem fand ein Austausch mit dem Arbeitskreis Forst statt, um in Kontakt mit Waldbesitzer:innen zu treten.
In der ersten Bewerbungsphase des Reallabors konnte die Raiffeisen Landesbank (RLB) Steiermark als Partner für die Umsetzung gewonnen werden. Die RLB Steiermark engagiert sich bekanntlich stark für nachhaltige Geschäftsmodelle und treibt Kreislaufwirtschafts-Modelle voran.
Da das Reallabor von einer möglichst großen Anzahl beteiligter Stakeholder lebt, sind wir weiterhin auf der Suche nach Partner:innen, vor allem Unternehmen, die Ökosystemdienstleistungen sowie Biodiversität und Kohlenstoffstabilität unterstützen möchten.
Erwartete Ergebnisse
Das Reallabor Steiermark zielt insbesondere auf Kohlenstoffstabilisierung und Biodiversität ab, um einen zusätzlichen Finanzstrom für Kleinwaldbesitzer:innen zu generieren und die Stabilität der Wälder und Artenvielfalt zu erhöhen. Über die Durchführung eines Pilotversuchs können erste Erfahrungen in der realen Anwendung gesammelt werden. In einem nächsten Schritt sollen bei der Skalierung dann die Erfahrungen entsprechend zu Verbesserungen im Inhalt und Ablauf beitragen. So soll ein neues Geschäftsmodell für den Kleinwald entstehen, das auf Ökosystemleistungen des Waldes abseits der Holzernte basiert.