Die Kulturhauptstadt 2024 feiert sich und ihren Erfolg: 600.000 Besucherinnen und Besucher

Presseaussendung der Kulturhauptstadt 2024

Die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 kann per 19. November 2024 sehr erfreuliche Besucherinnenzahlen vorweisen: rund 600.000 (600.440).
200 Projekte wurden von der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 umgesetzt, viele davon in Kooperation mit Partnerinnen und Projektträgerinnen.
Nach aktuellem Stand haben diese Projekte rund 408.000 (407.934) Menschen besucht. Der Auszählungsgrad liegt bei 58 %.
Zusätzlich gab es circa 100 assoziierte Projekte, die in das offizielle Programm der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 mit aufgenommen und durch Werbeleistungen unterstützt worden sind. Die assoziierten Projekte konnten 192.506 Besucherinnen verzeichnen. Der Auszählungsgrad liegt aktuell bei circa 27 %. 39 Projekte widmeten sich der Kunst im öffentlichen Raum (Ausstellungen, Skulpturen, Interventionen), die von Passantinnen, Touristinnen, Pendlerinnen etc. wahrgenommen werden und wurden, aber nicht im Sinne einer Besucherinnen-Statistik gezählt wurden. Dies betrifft z. B. Atemluft von Xenia Hausner in Bad Ischl, die Installation des Projekts WOHLSTAND (Afterparty) in Bad Aussee oder Memories from the Future von Eva Schlegel und 2MVD in Traunkirchen und Ebensee, Art Your Village, usw. 2.800 Projektbeteiligte und Künstlerinnen aus 73 Ländern (Stand per 19. November 2024) haben die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 zu einem internationalen Ereignis gemacht. Die Kulturhauptstadt selbst hat sich an sechs EU-Projekten beteiligt, wovon vier über das Jahr 2024 hinaus gehen.

Ein ausführlicher quantitativer Bericht wird im Jahr 2025 veröffentlicht. Seitens der Wirtschaftsuniversität Wien (NPO-Kompetenzzentrum) wird seit 2022 eine soziale Wirkungsanalyse (SROI) durchgeführt, die über das Titeljahr hinaus geht und deren finale Ergebnisse Ende 2025 vorliegen werden.

Was bleibt
Was die Kulturhauptstadt Europas dieser Region hinterlässt, sind etliche neubelebte Museen und bisherige Leerstände, die revitalisiert und zu Kunstorten umfunktioniert wurden. Zugegebenermaßen keine monumentalen neuen Bauwerke, aber das war angesichts der vergleichsweise bescheidenen Mittel auch nicht geplant – und wohl auch nicht das, was diese Region am dringendsten gebraucht hätte. Viel wichtiger sind die geistigen Konstrukte, die ein Jahr inklusiver Kulturbetrieb entstehen hat lassen. Das Kulturhauptstadtjahr hat vor allem Brücken geschlagen, Türen geöffnet und durch unzählige Künstler*innen-Austausche Visionen und kritische Reflexion, Verbindungen und Vernetzungen auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene gebracht. Das sind elementare Bausteine für ein neues Selbstverständnis und Selbstbewusstsein, die das Fundament stärken für eine offene, durchlässige Gesellschaft, die andere Denkweisen nicht per se als feindlich begreift und die aufgrund der gewachsenen Vielfalt eine größere Resilienz entwickeln kann.

Sie hat zahlreiche Anstöße für die Urbanisierung einer ländlichen Region geliefert, und gleichzeitig darauf verwiesen, wie die Schattenseiten einer Verstädterung vermieden werden können. Sie hat gezeigt, dass Kunst die Region über die rein touristischen Ziele hinaus attraktiv machen, Lebensräume schaffen und Arbeitsplätze und Handlungsmöglichkeiten entstehen lassen kann. Und sie hat vor Augen geführt, dass gerade der ländliche Raum die Chance hat, mit all seinem alten und neu weitverzweigten Wissen unter Beweis zu stellen, dass Natur und Mensch sich hier neu behaupten und in einem klugen Miteinander ohne einseitige Ausbeutung finden können.
Es bleibt den zahlreichen, weit über das Kulturhauptstadtjahr hinaus weiterlaufenden Initiativen und Projekten vorbehalten, diese Visionen Wirklichkeit werden und die Region zu einem Vorbild für ganz Europa und womöglich für die Welt wachsen zu lassen. Eine Nachfolgeinstitution ist auf den Weg gebracht.

„Die Initiative ‚Europäische Kulturhauptstadt‘, die nächstes Jahr ihren 40. Geburtstag feiert, hat heuer einmal mehr bewiesen, wie die Kraft von Kunst und Kultur die Lebensräume von Menschen positiv beeinflussen kann. Eindrucksvoll haben wir durch das vielfältige Programm der Kulturhauptstadtregion Bad Ischl Salzkammergut erlebt, wie mit gepflegter Streitkultur, kritischer Reflexion der Vergangenheit, einem großen Einfallsreichtum und dem Mut über Grenzen hinwegzugehen quasi Berge versetzt wurden. Mit einer in jeder Hinsicht bewegenden Eröffnungsfeier wurde der Weg für ein Kulturhauptstadtjahr bereitet, das die Region und ihre Menschen auf eine freudvolle Reise mitgenommen hat. Mein großer Dank gilt Elisabeth Schweeger und Ihrem Team, die mit einer gehörigen Portion Unerschrockenheit und Durchhaltevermögen gezeigt haben, wie eine produktive und global vernetzte Zukunft für diese wunderbare Region gelingen kann!“ Werner Kogler, Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

„Die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 ist wie das Salzkammergut selbst: einzigartig! In diesem für Oberösterreich so besonderen Kulturjahr waren die Events echte Highlights mit herausragender Qualität und haben weit über die Landesgrenzen hinaus gewirkt, das zeigen die eindrucksvollen Besucherzahlen. Was mich aber ganz besonders freut, ist, dass die Zusammenarbeit nicht nur zwischen den einzelnen Gemeinden im Salzkammergut, sondern im ganzen Land, auch mit anderen großen Kulturevents, so hervorragend funktioniert. Das belegt einmal mehr, dass Oberösterreich ein echtes Kulturland mit vielen Kulturschaffenden und noch mehr Kulturinteressierten ist. Bei uns ist Kultur nicht nur ein Schlagwort, sondern sie wird mit allen Sinnen gelebt.“ Thomas Stelzer, Landeshauptmann von Oberösterreich

„Das Kulturhauptstadtjahr im Salzkammergut 2024 hat gezeigt, wie Kultur zur Förderung eines lebendigen Austauschs beitragen kann. Die Vielfalt und das Engagement in den Projekten und Veranstaltungen haben die Bedeutung unserer steirischen kulturellen Initiativen einmal mehr unterstrichen. Als kleiner, aber kraftvoller Teil hat sich die Steiermark international erneut als ein Ort voller Kunst und Kultur präsentiert. Diese Bilder, die Menschen in ganz Europa sehen, lassen die Schönheit und die Besonderheiten der Region und der gesamten Steiermark weit über die Grenzen hinaus strahlen. Wir sind stolz, Teil dieses besonderen Jahres gewesen zu sein, und ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz und ihre kreative Kraft.“ Christopher Drexler, Landeshauptmann der Steiermark.

Kunst ist eine gestaltende Kraft. Kunst ist die essenzielle Substanz, die für unser Überleben sorgt, eine unabdingbare Investition in die Zukunft.
„Das wichtigste Anliegen dieser in vielerlei Hinsicht einzigartigen Kulturhauptstadt war es, Kreativität und künstlerisches Schaffen als wertschaffende Ressource zu promoten und alle Bereiche des Lebens in ihrer unabdingbaren Wechselwirkung darzustellen. Dass dies zum ersten Mal in einer ländlichen Region stattfand, hat dabei mehr als jemals zuvor Anlässe geschaffen, den Wert und die Möglichkeiten von Kunst und Kultur zu hinterfragen. Was können sie bewirken, im Denken und konkreten Handeln der Menschen, für die wir 2.800 Projektbeteiligte und Künstlerinnen aus 73 Ländern (Stand per 19.11.2024) haben auftreten lassen? Am Ende steht fest, dass Kunst immer anregt, manchmal auch erregt, aber dass es der Sache ganz sicher nicht gerecht wird, die Resonanz auf die vielfach kolportierte Empörung über eine einzelne Tanzperformance zu reduzieren. Dem steht nicht nur der abschließende Befund der unabhängigen EU-Prüfkommission entgegen, die der stellvertretende Vorsitzende Bogdan Andrzej Zdrojewski des Kulturausschusses im EU-Parlament der Kulturhauptstadt erst vor wenigen Wochen attestiert hat: ‚Ich habe mehr als 20 Kulturhauptstädte erlebt. Diese hat ein reichhaltigeres Programm als die meisten anderen, die ich sah.‘ ‚Der Pole appellierte an alle 23 Gemeinden und ihre politischen Verantwortlichen den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.‘ (OÖN 31.10.2024) Auch sprechen rund 600.000 Besucherinnen (Stand per 19.11.2024) und die vielen lebhaften und wertschätzenden Diskussionen und Rückmeldungen, die wir erlebt haben, eine ganz klare Sprache. Das Resümee nach einem Jahr Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 kann nur sein: Kunst ist eine gestaltende Kraft, sie ist kein Privileg für Eliten, nicht ersetzbar und nicht mit Geld aufzuwiegen. Kunst ist die essenzielle Substanz, die für unser Überleben sorgt, eine unabdingbare Investition in die Zukunft und eine elementare Notwendigkeit, an der wir festhalten müssen, auch wenn die Entwicklungen Zweifel aufkommen lassen.“ Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin, Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024

„Es freut mich, dass mit knappen Mitteln und Ressourcen eines der größten Kulturprojekte Österreichs so erfolgreich umgesetzt werden konnte.“ Manuela Reichert, Kaufmännische Geschäftsführung, Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024
„Kultur ist ein starkes Reisemotiv für Oberösterreich. Die Gästebefragung Tourismus Monitor Austria 2024 zeigt, dass für 21 Prozent der Urlaubsgäste Sehenswürdigkeiten und das Kulturangebot wichtig für die Urlaubsentscheidung sind. Bei diesem Wert liegt Oberösterreich nicht nur deutlich über dem österreichweiten Schnitt von 11 Prozent, er hat auch in den letzten fünf Jahren seit 2019 um 4 Prozent zugelegt. Die europäische Kulturhauptstadt 2024 war die perfekte Bühne für Gäste, das Salzkammergut neu und aus anderen Blickwinkeln zu entdecken. Das internationale Interesse und die gesteigerte internationale Nachfrage merken wir bereits jetzt und hier trägt die Kulturhauptstadt dazu bei, unsere Gästestruktur noch stärker zu internationalisieren und somit eine langfristige Wirkung zu erzielen.“ Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer, Oberösterreich Tourismus

In der Bannerstadt Bad Ischl wurde in diesem Zeitraum mit rund 101.000 Ankünften der Übernachtungsgäste ein Plus von 15,2 Prozent und mit rund 363.000 Nächtigungen ein Zuwachs von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Frequenzmessungen aus anonymisierten Mobilfunkdaten zeigen, dass sich von 18. Jänner bis Ende Oktober rund 5,16 Millionen Tagesgäste in Bad Ischl aufgehalten haben (2023 waren es im Vergleichszeitraum 4,6 Millionen Besucher*innen).

„Die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 hat unserer Region ein Jahr lang die Bühne geboten, ihren kulturellen Reichtum zu zeigen. Zahlreiche Veranstaltungen und Highlights haben das Jahr geprägt und uns nicht nur national, sondern auch international große Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Bühne bietet eine hervorragende Chance, um das Salzkammergut auch in den kommenden Jahren weiter als erstklassige Tourismusdestination zu präsentieren und die Begeisterung und die Kultur der Vielfalt weiterzutragen.“ Jakob Reitinger, Geschäftsführer, Tourismusverband Bad Ischl

„Dass das Zusammenspiel von Wirtschaft und Kultur etwas bewirken kann, hat die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 eindrucksvoll bewiesen. Es boten sich großartige Chancen und die haben wir genutzt. Allein in der Tourismusbranche entstanden 200 neue Arbeitsplätze, obwohl in vergleichbaren Regionen in Oberösterreich die Beschäftigung rückläufig war. So bediente sich die regionale Wirtschaft der Bühne der Kulturhauptstadt und präsentierte ihre Exportbetriebe in Form von Kurzvideos weltweit über ihr Außenhandelsstellennetz mit seinen 100 Stützpunkten. Die kulturellen Veranstaltungen lockten nicht nur internationale Gäste an, sondern wurden auch zum Knüpfen neuer Geschäftskontakte genutzt. Dass die Tourismusschule über 50 % mehr Anmeldungen als in den Vorjahren zu Buche stehen hat, ist großenteils dem durchschlagenden Erfolg und dem zeitgemäßen Zugang des Wirtshauslabors am Bahnhof Bad Ischl zu verdanken.“ Robert Oberfrank, Bezirksstellenleiter, WKO Gmunden

© Edwin Husic

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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