1. Poesiepreis Ausseerland an Junglyriker*innen im Rahmen des großen Finales vergeben

Der von der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 initiierte und von Woferlstall Bad Mitterndorf durchgeführte Preis wird auch in Zukunft weitervergeben werden
Von Mai bis Oktober 2024 standen in den Ausseerland-Gemeinden Grundlsee, Bad Mitterndorf und Bad Aussee alte Kondom- und Kaugummiautomaten, die zu Lyrik-Spendern umfunktioniert wurden. Für 50 Cent konnten jeweils 14 unterschiedliche Gedichte gezogen werden. Die Poesieautomaten Ausseerland, kuratiert von Matthias Göritz, fanden großen Anklang und damit war auch die Idee geboren, den Poesiepreis Ausseerland für Junglyriker*innen auszuloben. 
Die Jury bestehend aus dem vielfach ausgezeichneten Lyriker, Theaterautor, Übersetzer und Romancier Matthias Göritz, dem Herausgeber, Schriftsteller und Songwriter, Andreas Unterweger und der Schriftstellerin, Lyrikerin, Übersetzerin und Linguistin Volha Hapeyeva waren tief beeindruckt von der Qualität der 41 eingereichten Beiträge. Das Preisgeld in Höhe von Euro 539.80 speiste sich aus dem Erlös von drei Automaten – insgesamt wurden 1079 Gedichte zu je 50 Cent gezogen.

Stellvertretend für die Jury fasste Volha Hapeyeva ihre Eindrücke beim Lesen zu den eingereichten Lyrik-Beiträge zusammen: „Ich sitze im Zug und lese Gedichte, was für ein Glück, ich mache es, weil es Teil meiner Arbeit ist heute für einen Lyrikwettbewerb. November ist ein schwieriger Monat in unseren Breitengraden, deshalb freue ich mich um so mehr, dass die Gedichte, die ich lese, mir über die Menschen erzählen, die im Salzkammergut und darüber hinaus wohnen und auch Gedichte schreiben, vielleicht ab und zu, vielleicht regelmäßig, aber das Schönste daran ist, dass es so viele poetische Seelen gibt. November zu überleben, wieder über die rettende Kraft der Poesie zu nachzudenken – ich bedanke mich sehr bei allen, die ihre Gedichte eingereicht haben. Das Einzige, was mich vielleicht traurig macht, ist, dass wir nur einen Preis haben. Aber für die Welt zählt jedes Gedicht, jede Regung ein Gedicht zu schreiben, um sich selbst und die Umgebung besser zu verstehen, auch das zählt. Vielen Dank für diese Begegnungen.”

Letztendlich wurde die Autorin und Dramatikerin Hannah K. Bründl (* 1996 in Steyr, Oberösterreich) mit dem ersten Poesiepreis Ausseerland für Junglyriker*innen ausgezeichnet. Sie erhielt ein Preisgeld von Euro 439,80. Leider konnte sie bei der Preisverleihung nicht anwesend sein. Weitere 100 Euro Preisgeld gingen an die Klasse von Sophie Wimmer an der Volksschule Grundlseeals Förderpreis für Nachwuchslyriker*innen. Zwei Kinder möchte die Jury hier besonders hervorheben: Elisa Scheck und Bastian Kosellek. Beide haben Haikus geschrieben, die im Rahmen eines Lyrik-Workshops mit Matthias Göritz entstanden sind und von der Jury für erwähnenswert befunden. Vier weitere Junglyriker*innen schafften es auf der Shortlist: Benedikt Steiner, Maximilian Ulrich, Nadine Zwingel und Denise Wiesmahr.
Als Anerkennung der Leistung wird die Einreichung der Gewinnerin Hannah K. Bründl im Magazin manuskripte Zeitschrift für Literatur, Graz veröffentlicht. Die Shortlist und die beiden Haikus von Elisa Scheck und Bastian Kosellek werden auf der Online-Plattform von manuskripte veröffentlicht.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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