Auf den steirischen Autobahnen heuer mehr Pkw als im Vorjahr

VCÖ: Mobilitätsmanagement bei Betrieben und Freizeitzielen forcieren, Schnellbuslinien auf Autobahnen umsetzen

VCÖ (Wien, 13. Dezember 2024) – In den ersten zehn Monaten waren auf den steirischen Autobahnen und Schnellstraßen mehr Pkw unterwegs als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Durch verstärktes Mobilitätsmanagement von Firmen, Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen kann die Verkehrsbelastung reduziert werden. Eine weitere wirksame Maßnahme, um in den Ballungsräumen Staus im Pendelverkehr zu reduzieren, sind Schnellbuslinien mit eigener Busspur, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Bei 32 von 36 Zählstellen nahm heuer der Pkw-Verkehr auf den steirischen Autobahnen und Schnellstraßen zu, bei 31 Zählstellen betrug die Zunahme mehr als fünf Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Der Lkw-Verkehr hat weniger stark zugenommen, bei sieben Zählstellen gab es einen Rückgang.

Die A2 bei Feldkirchen war mit 21,5 Millionen Pkw in den ersten zehn Monaten Steiermarks am meisten befahrener Autobahnabschnitt, vor der A9 bei Graz Webling mit rund 20,1 Millionen, informiert der VCÖ.

“Die Zunahme des Autoverkehrs ist kein Naturgesetz. Neben der Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots ist vor allem Mobilitätsmanagement sehr wirksam, um das Mobilitätsverhalten zu verändern und damit Staus zu verringern”, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Firmen können ihren Beschäftigten Öffi-Jobtickets oder Jobräder anbieten, Fahrgemeinschaften fördern und bei neuen Betriebsstandorten auf die gute Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen Verkehr achten. Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen sind gefordert Anreize zu setzen, damit mehr Gäste öffentlich oder mit dem Fahrrad anreisen. Dass dies möglich ist, zeigen bereits heute etliche Beispiele.

Weiteres großes Potenzial sieht der VCÖ bei Schnellbuslinien auf Autobahnen und Schnellstraßen in Ballungsräumen. “So genannte Bus Rapid Transit Systeme sind international bereits erfolgreich im Einsatz. Hier geht es darum, die Autobahnen zu nutzen, um für jene, die keine Bahn in der Nähe haben ein schnelles, platzsparendes öffentliches Mobilitätsangebot zu bieten. Gerade für den Pendelverkehr sind Schnellbusverbindungen gut geeignet”, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Pro Bus können rund 50 Pkw ersetzt werden. Die Asfinag arbeitet in der Steiermark an einem Pilotprojekt für einen öffentlichen Schnellbusverkehr im Großraum Graz mit Haltestellen an der Autobahn und Mitbenutzung des Pannenstreifens, wenn es staut.

Im Unterschied zum Straßenausbau, der teuer ist und wie die Erfahrung zeigt zu mehr Kfz-Verkehr führt, reduzieren diese Maßnahmen die Verkehrsbelastung für Anrainerinnen und Anrainer und die Staus auf den Straßen, betont der VCÖ.

VCÖ: Heuer mehr Pkw und weniger Lkw auf den steirischen Autobahnen (Anzahl Kfz im Zeitraum 1.1. bis 31.10.2024, in Klammer Änderung zu 1.1. bis 31.10.2023 – jeweils der pro Autobahn und Schnellstraße am stärksten befahrene Abschnitt)

A2 Feldkirchen:
21,528 Millionen Pkw (plus 8,2 Prozent)
2,318 Millionen Lkw (minus 0,0 Prozent)

A9 Graz-Webling:
20,089 Millionen Pkw (plus 15,9 Prozent)
2,032 Millionen Lkw (minus 1,0 Prozent)

S6 Kindberg:
7,696 Millionen Pkw (plus 12,5 Prozent)
0,557 Millionen Lkw (plus 0,9 Prozent)

S36 Zmöllach:
6,526 Millionen Pkw (plus 15,6 Prozent)
0,635 Millionen Lkw (plus 4,7 Prozent)

S35 Ungersdorf:
6,232 Millionen Pkw (plus 17,1 Prozent)
0,505 Millionen Lkw (plus 14,3 Prozent)
Quelle: Asfinag, VCÖ 2024

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: (c) arf.at