Totschnig: 13,3 Mio. Euro für Wasserinfrastruktur und Schutz vor Hochwasser in der Steiermark

Die Versorgung der Bevölkerung mit erstklassigem Trinkwasser, die Entsorgung der Abwässer und der Schutz vor Hochwasser sind wichtige Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Heute fand die Kommissionssitzung Wasserwirtschaft statt, bei der 1.185 Projekte genehmigt wurden.  „Wir müssen die Zeichen des Klimawandels ernst nehmen und jetzt die richtigen Weichen für den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser stellen. Wasser ist für Mensch und Natur lebenswichtig, es ist unsere kostbarste Ressource. Investitionen in die Wasserinfrastruktur haben deshalb höchste Priorität. In der heutigen Sitzung werden 144 Mio. Euro an BML-Fördermitteln freigegeben”, betont Wasserminister Norbert Totschnig.

Starkregenereignisse verursachen verheerende Überschwemmungen, wie man jüngst in weiten Teilen Ostösterreichs sehen konnte. Für die betroffene Bevölkerung sind solche Ereignisse eine große Katastrophe. Der Schutz vor Naturgefahren wird deshalb auch in Zukunft im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. „Wir investieren seit vielen Jahrzehnten konsequent in den Hochwasserschutz, damit das Hochwasserrisiko reduziert wird”, erläutert Totschnig. Auch Investitionen in die Ökologisierung von Gewässern sind von großer Bedeutung, denn dadurch erhalten Fische, Pflanzen sowie die Bevölkerung ein Stück Natur als attraktiven Lebensraum zurück. Mit der Förderung Gewässerökologie unterstützt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) gezielt solche Maßnahmen.

Neben dem Zuviel an Wasser ist zu wenig Wasser ebenso eine Herausforderung. Höhere Temperaturen und längere Trockenperioden können auch in Österreich zur kleinräumiger Wasserknappheit führen. Um auch kommende Generationen mit sauberem und hochwertigem Trinkwasser versorgen zu können, werden Maßnahmen wie der Bau von Verbundleitungen und die Erschließung von neuen Trinkwasser-Ressourcen durch das BML gefördert.

In der Steiermark lösen die 13,3 Mio. Euro an Bundesförderungen 44,3 Mio. Euro an Investitionen aus. Dadurch können 207 Wasser-Projekte umgesetzt werden.

137 Projekte für die kommunale Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung in der Steiermark

Mit der Förderungszusage werden konkret Mittel für 137 Projekte für die kommunale Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung mit einem Volumen von 5,5 Mio. Euro freigegeben. Dadurch werden Gesamtinvestitionen in der Höhe von rund 26,8 Mio. Euro ausgelöst. „Insbesondere Projekte der Trinkwasserversorgung sind angesichts der notwendigen Anpassungen an den Klimawandel von hoher Priorität. Darüber hinaus ist auch die Sanierung unserer Kanalnetze und der Ausbau der Kläranlagen voranzutreiben. Ein großer Teil der Aufträge wird erfahrungsgemäß regional vergeben und sichert Arbeitsplätze in unmittelbarer Nähe der umgesetzten Projekte”, so der Wasserminister und verweist beispielhaft auf ein Projekt in der Steiermark, bei dem der Abwasserverband Feldbach-Mittleres Raabtal bestehende Hauptsammelkanäle mittels grabenloser Sanierung erneuert. Die Maßnahmen kosten in Summe etwa 1,2 Mio. Euro und werden vom BML mit 300.000 Euro Förderung unterstützt.

1,4 Mio. Euro für die Ökologisierung unserer Fließgewässer in der Steiermark

Auch in die Ökologisierung von Gewässern wird weiter investiert. „Flusslandschaften werden seit jeher vom Menschen genutzt. Gleichzeitig setzen wir laufend Maßnahmen zur Ökologisierung, um unsere Flüsse als wichtige Lebensräume zu sichern und zu verbessern”, betont Totschnig. Es gibt grünes Licht für neun Projekte, die mit Bundesmitteln in der Höhe von rund 1,4 Mio. Euro unterstützt werden und Investitionen in der Gesamthöhe von gut 2,3 Mio. Euro auslösen. Durch diese Projekte können etwa Querbauwerke wieder für Fische passierbar gemacht werden. Konkret kann so beispielsweise in der Steiermark die Laßnitz in der Gemeinde Tillmitsch durch den Wasserverband Laßnitz auf einer Länge von rund 6 Kilometern renaturiert werden. Mit der strukturellen Aufwertung der Gewässersohle und der Uferbereiche inkl. umfassender Bepflanzungsmaßnahmen, der Auflösung von zwei Kontinuumsunterbrechungen und der Schaffung eines Seitenarms wird ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung des guten Gewässerzustandes geleistet. Die Investitionskosten dieses Projektes betragen rund 970.000 Mio. Euro und werden mit 583.000. Euro vom BML gefördert.

6,4 Mio. Euro für den Schutz vor Hochwasser in der Steiermark

Der Schutz vor Naturgefahren wird auch in Zukunft im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. „In Österreich wird seit vielen Jahrzehnten konsequent in den Hochwasserschutz investiert, damit das Hochwasserrisiko reduziert wird”, erläutert Wasserminister Totschnig. Es wurden 61 Projekte für einen vorbeugenden Hochwasserschutz bzw. zur Instandhaltung von bestehenden Anlagen mit einem Bundesmittelanteil von 6,4 Mio. Euro genehmigt. Durch die zusätzlichen Anteile, die von den Bundesländern, Gemeinden und Wasserverbänden getragen werden, können Projekt mit Gesamtkosten von rund 15,2 Mio. Euro umgesetzt werden. „Jeder Euro, den wir in den Hochwasserschutz investieren, ist eine Investition in mehr Sicherheit”, betont Totschnig. Eines dieser wichtigen Projekte befindet sich in der Marktgemeinde Grafendorf bei Hartberg, bei dem durch die Errichtung eines Retentionsbeckens mit einem Fassungsvermögen von 25.000 m³ an der Hartberger Safen 135 Einwohner geschützt werden können. Die gesamten Investitionskosten betragen 5 Mio. Euro, wovon das BML rund 2,4 Mio. Euro übernimmt.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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