Neues Jahr neues Glück? Es sieht eher nach „Neues Jahr-alter Trend“ aus. aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen in Europa und den USA zeigen ein weiterhin geteiltes Bild, welches weiter auseinander zu driften scheint.
Während Europa mit einer drohenden Stagflation zu kämpfen hat, also eine Mischung aus steigender Inflation und enttäuschenden konjunkturellen Entwicklungen, zeigt sich die US-amerikanische Wirtschaft auch im neuen Jahr robust. Diese Dynamik beeinflusst nicht nur die Währungen, sondern auch die wirtschaftspolitischen Entscheidungen auf beiden Seiten des Atlantiks.
Werfen wir einen Blick nach Europa.
In Europa stiegen die Verbraucherpreise im Dezember um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, ein leichter Anstieg gegenüber November (2,2 Prozent). Haupttreiber dieser Entwicklung sind gestiegene Energiepreise. Deutschland, die größte Volkswirtschaft der Euro-Zone, meldete sogar eine Inflationsrate von 2,6 Prozent, was die Erwartungen übertraf.
Die konjunkturelle Lage in Deutschland trübt das Bild weiter. Industriebetriebe verzeichneten im November einen überraschend starken Rückgang bei Großaufträgen, was die Erwartungen der Analyst:innen deutlich verfehlte. Trotz einer insgesamt leicht positiven Entwicklung der Auftragslage über drei Monate zeigt sich die deutsche Industrie weiter schwach. Niedrige Stimmungsindikatoren wie der IFO- Geschäftsklimaindex deuten bis auf weiters auf keine Erholung unseres Nachbars hin. Es stellt sich die Frage, wie Europa und die EZB mit der unsicheren wirtschaftlichen Lage weiter umgehen wird. Der Leitzins der EZB liegt derzeit bei 3,00 %, während die USA einen Leitzins von 4,25 – 4,50 % aufweisen. Dieser Zinsunterschied sorgt mitunter derzeit für einen attraktiveren Dollar, zusätzlich wird eine erneute Zinssenkung Ende Jänner seitens EZB erwartet. Die FED wird aus heutiger Sicht wohl vorsichtiger hinsichtlich Zinssenkungen reagieren-
Was bedeutet das für den Devisenmarkt?
Die Unterschiede in der Geldpolitik und der Konjunkturentwicklung setzen den Euro weiter unter Druck. Der Wechselkurs EUR/USD fiel zuletzt auf 1,0320. Zusätzlich könnten geopolitische Unsicherheiten, wie die bevorstehende Amtsübernahme von Donald Trump und dessen potenziell aggressive Zollpolitik sowie die potenziell wachsende Zinsdifferenz den Dollar weiter stärken.
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