Anna Gasser triumphiert bei Big-Air-Weltcup am Kreischberg. ÖSV Wintersportsplitter

Hanna Karrer legt als Sechste eine weitere Talentprobe ab

Anna Gasser hat am Samstag ihrer Erfolgsstory am Kreischberg die Krone aufgesetzt! Die „Königin der Lüfte“ schaffte mit dem Triumph beim Big-Air-Weltcup auch bei ihrem sechsten Antreten seit der WM 2015 in der Obersteiermark den Sprung auf das Podest. Zudem holte die erst 16-jährige Hanna Karrer als Sechste ihr bestes Weltcupresultat.
Die Erfolgsbilanz von Anna Gasser am Kreischberg ist beeindruckend! Neben WM-Silber im Slopestyle 2015 stehen für die zweifache Olympiasiegerin nun auf steirischem Schnee auch drei Weltcupsiege (2017 im Slopestyle, 2023 und 2025 jeweils im Big Air) sowie je ein zweiter (Slopestyle 2019) und ein dritter Platz (Big Air 2021) zu Buche.

Gasser legte den Grundstein zum Sieg gleich im ersten Run mit einem blitzsauberen „Cab Triple 1260 Drunk Driver“, mit dem sie mit 93,00 Punkten die Führung übernahm, die sie im zweiten Durchgang mit einem ebenfalls gut ausgeführten „Back Double 1080 Melon“ festigte. An Gassers Score von 167,75 Punkten nach zwei Versuchen kam in weiterer Folge keine ihrer Konkurrentinnen mehr heran, daher stand der Sieg der Kärntnerin bereits vor deren dritten Run fest. Rang zwei ging mit zehn Zählern Rückstand an die Japanerin Reira Iwabuchi (157,75), Dritte wurde die britische Klagenfurt-Siegerin Mia Brookes (148,00).

„Dieser Sieg macht mich überglücklich! Ich fühle mich einfach wohl am Kreischberg und komme immer mit schönen Erinnerungen hierher – das beflügelt mich immer irgendwie. Heute war es extra-speziell, weil es wahrscheinlich mein letzter Heimweltcup am Kreischberg gewesen ist. Das war schon im Hinterkopf, daher ist es umso schöner, dass ich ganz oben stehen kann“, freute sich Gasser, die ihren insgesamt 13. Weltcupsieg und den zehnten im Big Air feierte. Die Millstätterin wird wohl 2027, wenn der nächste Weltcup auf dem Kreischberg stattfindet, ihre Karriere wahrscheinlich schon beendet haben.

Dann könnte Hanna Karrer in die Fußstapfen ihres großen Vorbilds treten. Während die 16-jährige Steirerin ihren ersten und dritten Sprung nicht sauber landen konnte, ließ sie im zweiten Run mit einem lupenreinen „Front Double 1080 Weddle“ ihr großes Talent aufblitzen. Am Ende nahm Karrer mit 98,75 Punkten und Rang sechs ihr bestes Weltcupresultat vom Kreischberg mit nach Hause.

„Ich bin sehr stolz auf mein Ergebnis und meine Leistung. Einen sechsten Platz hätte ich mir nie erträumt, damit hätte ich nie gerechnet. Das Selbstvertrauen stimmt bei mir nach dieser Woche auf jeden Fall. Ich bin selbst schon gespannt, wie es jetzt bei mir weitergeht“, lautete Karrers selbstbewusste Bilanz.

Bei den Herren sprang der Chinese Wenlong Yang mit einem Score von 182,50 Punkten vor den beiden Japanern Taiga Hasegawa (180,25) und Kira Kimura (168,75) zu seinem ersten Weltcupsieg. Der Oberösterreicher Clemens Millauer verpasste zwar den Einzug in das Zehnerfinale, sammelte aber als 22. wieder wichtige Zähler für die Olympia-Qualifikation 2026. Der Kärntner Eric Dovjak musste wegen einer bei einem Trainingssturz erlittenen Rückenblessur auf ein Antreten verzichten.

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Hauser erneut auf Rang 13
Bei der heutigen Verfolgung in Oberhof (GER) hat Lisa Hauser erneut für das beste österreichische Ergebnis des Tages gesorgt. Die Tirolerin leistete sich insgesamt zwei Fehlschüsse und belegte am Ende mit einem Rückstand von 1:16,6 Minuten wie im Sprint am Donnerstag den 13. Platz. Die 31-Jährige war bis zum letzten Schießen mittendrin im Kampf um eine absolute Spitzenplatzierung und verpasste die Top-Ten schlussendlich um lediglich sieben Sekunden.
Tamara Steiner klassierte sich mit insgesamt drei Strafrunden als 37. (+4:10,4 min.) ebenfalls in den Weltcuppunkterängen. Anna Gandler (+4:57,9 min.) und Anna Juppe (+5:17,0 min.) belegten mit jeweils sieben Fehlschüssen die Ränge 46 und 48.
Der Tagessieg ging heute an Lou Jeanmonnot. Die Französin, die von Rang sieben aus ins Rennen ging, war heute eine Klasse für sich, leistete sich nur einen Fehlschuss und setzte sich mit einem Vorsprung von 18,1 Sekunden gegen die Norwegerin Maren Kirkeeide (2 Fehlschüsse) durch. Das Podest komplettierte die Schwedin Elvira Oeberg (+26,2 sec./1 Fehlschuss).
STIMME:

Lisa Hauser (Rang 13): „Ich habe den 13. Platz verteidigt und das ist richtig cool. Natürlich wollte ich ein paar Plätze gut machen, aber dann habe ich bei der letzten Schießserie leider den letzten Schuss verfehlt, was natürlich ein bisschen schade war, denn sonst wären sich die Top-Ten ausgegangen. Auf der Schlussrunde habe ich noch einmal richtig gekämpft, aber ich war wirklich schon extrem am Limit und deswegen ist sich leider nicht mehr ausgegangen. Trotzdem kann ich mit der Platzierung heute wieder absolut zufrieden sein.“
Weiteres Weltcup-Programm Oberhof (GER):

Samstag, 11.01.2025, Verfolgung Herren, 14:45 Uhr
Sonntag, 12.01.2025, Single-Mixed-Staffel, 12:20 Uhr
Sonntag, 12.01.2025, Mixed-Staffel, 14:30

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Erstes Weltcup-Podium für Dominik Burgstaller

  1. Podestplatz für Andreas Prommegger bei Parallelriesentorlauf in Scuol

Die österreichischen Alpinboarder haben am Samstag beim Weltcup-Parallelriesentorlauf in Scuol (SUI) zwei Podestplätze erobert! Der Niederösterreicher Dominik Burgstaller fuhr als Zweiter erstmals auf das Podium, der Salzburger Andreas Prommegger durfte sich als Dritter über das 70. Weltcup-Stockerl (58 im Einzel, 12 im Team) in seiner Karriere freuen.
Im Semifinale kam es zum direkten Duell der beiden ÖSV-Boarder, in dem Burgstaller gegen Prommegger um 15 Hundertstel die Oberhand behielt. In seinem ersten großen Finale im Weltcup musste sich der Niederösterreicher dann nach einem Ausrutscher im Mittelteil dem Italiener Maurizio Bormolini um 0,64 Sekunden geschlagen geben. Im kleinen Finale drehte Prommegger den Spieß gegen einen weiteren Italiener um und sicherte sich mit einem Erfolg über Gabriel Messner Rang drei.

„Es ist für mich noch schwer zu realisieren, was da gerade passiert ist. Im Laufe des Rennens habe ich mich damit motiviert, dass meine Startnummer 12 eine besondere Bedeutung hat. Entweder wird es heute eins oder zwei, habe ich mir eingeredet – und so ist es dann mit Rang zwei auch tatsächlich gekommen. Es kann bei uns so schnell gehen: Beim letzten Rennen vor Weihnachten in Davos habe ich es nicht einmal in den zweiten Quali-Lauf geschafft, und jetzt stehe ich mit der rot-weiß-roten Fahne auf dem Stockerl. Das ist alles sehr emotional“, jubelte Dominik Burgstaller.

„Ich bin sehr happy, dass ich bei einem meiner Lieblingsrennen im Weltcup den 70. Podestplatz geholt habe. Auf diese Ausbeute bin ich richtig stolz. Dabei habe ich heute nach einem groben Schnitzer im ersten Quali-Lauf schon gedacht, dass ich keine Chance mehr auf das Finale habe. Doch dann habe ich in der zweiten Quali Vollgas gegeben und bin danach ein Rennen gefahren, wie man es sich vorstellt. Nur im Halbfinale gegen Burgi (Dominik Burgstaller, Anm.) habe ich nicht alles perfekt erwischt. Jetzt freue ich mich massiv auf die Heimrennen in der kommenden Woche in Bad Gastein“, sagte Andreas Prommegger.

Arvid Auner hatte im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Bormolini das Nachsehen und wurde Sechster. Fabian Obmann und Alexander Payer landeten auf den Plätzen zwölf und 14. Während Christoph Karner (24.) und Matthäus Pink (27.) einige Weltcuppunkte aus der Schweiz mitnahmen, blieb Benjamin Karl nach seinem Out im ersten Quali-Run ohne Wertung.

Sabine Payer als beste Österreicherin Fünfte

Bei den Damen musste sich Sabine Payer im Viertelfinale der späteren Siegerin Aleksandra Krol-Walas (POL) geschlagen geben und wurde als beste Österreicherin Fünfte. Claudia Riegler zog in der Auftaktrunde gegen die Japanerin Tomoka Takeuchi knapp den Kürzeren und belegte im Endklassement Platz zehn. Martina Ankele schrammte als 18. knapp am Finale der Top-16 vorbei, Carmen Kainz wurde 32.

Krol-Walas entschied das große Finale gegen die japanische Weltcup-Führende Tsubaki Miki für sich, Takeuchi bezwang im Duell um Platz drei die Niederländerin Michelle Dekker.

Für die Alpinboarder:innen geht es nun zum heimischen Klassiker nach Bad Gastein. Beim 25-jährigen Weltcup-Jubiläum im Pongau werden am Dienstag und Mittwoch kommender Woche ein Parallelslalom (Finale 18.30 Uhr) und ein Mixed-Teambewerb (Finale 16.00 Uhr) gefahren.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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