Europaabgeordneter Hannes Heide: „Absage an Pläne, die Fördervergabe von den Regionen wegzubringen. Erfolgreich ist die Europäische Union nur dann, wenn sie nah bei den Menschen ist!”
„Die Menschen, die in den Regionen Europas leben, wissen selbst am besten, was gut ist und was sie für die Entwicklung ihrer Städte und Gemeinden benötigen. Daher ist all jenen Tendenzen eine entschiedene Absage zu erteilen, die die Vergabe von europäischen Fördermitteln zentralisieren wollen!“ sieht Europaabgeordneter Hannes Heide klar vorgegeben, wofür er sich in den nächsten Jahren in seiner Arbeit im Europäischen Parlament einsetzen wird.
Das Förderprogramm LEADER ist unbestritten eines der Erfolgsprogramme der Europäischen Union, mit denen auch ländliche Regionen engagiert Initiativen setzen können. Gerade in einer Zeit, in der die Gemeindebudgets immer weniger Spielräume bieten, ermöglicht gerade das LEADER-Programm die Umsetzung ambitionierter Projekte.
Das Geheimnis dieses Erfolges ist freilich, dass Strategien und die Entscheidung, wer, wofür, wieviele Mittel erhält, auf regionaler Ebene von lokalen Vertreterinnen und Vertretern getroffen wird. Im Bezirk Gmunden leisten die Leader-Region Inneres Salzkammergut und die Traunsteinregion beste Arbeit und können hohe Akzeptanz erreichen. „Es ist daher mein erklärtes Ziel, mich dafür einzusetzen, dass im nächsten Finanzrahmen der EU das Programm LEADER gestärkt wird. Denn: Die Zukunft Europas entscheidet sich im ländlichen Raum. Hier muss die Europäische Union spürbar sein“, stellt der Abgeordnete, der im Regionalentwicklungsausschuss arbeitet, fest.
Die Vergabe von Fördermitteln, die in den Mitgliedsländern bzw. in Österreich im Wesentlichen von den Bundesländern erfolgt, muss transparenter gestaltet werden, die Bürgerinnen und Bürger mehr informiert werden. „Das meiste Geld der EU-Förderprogramme wird auch abseits der Agrarpolitik im ländlichen Raum eingesetzt. Nur weiß das dort kaum jemand!“ kritisiert Heide: „Dazu kommt, dass die Europapolitik in Österreich allzu oft emotionalisiert und falsch dargestellt wird. Die Diskussion um ein Rauchverbot im Freien, über die Zuständigkeit des Wolfschutzes oder der jetzt über die Abschaffung der Baumwolle sind aktuelle Beispiele.“
Österreich befinde sich gerade in einer innenpolitisch heißen Phase, die sich auch auf Österreichs Stellung in Europa auswirken wird. Trotz vieler positiven Entwicklungen im Salzkammergut appelliert der ehemalige Bürgermeister von Bad Ischl dafür, die Herausforderungen für die Region zu sehen: „Es braucht seitens des Landes und des Bundes engagierte Maßnahmen zur Stärkung des ländlichen Raums, vor allem mehr finanziellen Spielraum für die Gemeinden. Mobilität und Digitalisierung sind zwei der Handlungsfelder, die dringend angegangen werden müssen. Zudem sind ambitionierte Initiativen für das Leerflächenmanagment und die Ortskernbelebung von der Landespolitik notwendig. Es kann auch nicht sein, dass Haltestellen und Fahrkartenschalter geschlossen werden oder Ebensee mit dem Treibholz alleine gelassen wird. So wird die Region nur geschwächt“.
Europaabgeordneter Hannes Heide bei seinem Pressegespräch im Gasthaus „Zur Salzmühle“, das sein 50jähriges Bestehen feiern kann: „Mehr Information über die Europäische Union ist notwendig. Ein Ort, an dem Wirtshauskultur gelebt wird, ist dafür der richtige!“
(c) Hannes Heide