Nordische Kombination: Johannes Lamparter siegt in Schonach. Ausseer Fabio Obermeyr auf Platz 18. Sieg für Daniel Tschofenig in Zakopane

Johannes Lamparter gewinnt den zweiten Wettkampf in Schonach. Der Rumer setzt sich heute im Compact-Rennen gegen Jarl Magnus Riiber (NOR) auf Platz zwei und Vinzenz Geiger (GER) auf Platz drei durch. Mit nicht weniger als fünf Athleten in den Top 9 zeigte das Team von Cheftrainer Christoph Bieler heute groß auf. Bei den Damen wird Lisa Hirner als beste Österreicherin Zwölfte.

Bereits springerisch zeigten Damen wie Herren auf der Langenwaldschanze eine solide Leistung. Bei den Herren schafften sechs Athleten, angeführt von Franz-Josef Rehrl als Zweiter, den Sprung in die Top Neun. Durch das Compact-Format und die fixen Zeitrückstände befanden sich die Top Ten innerhalb von 38 Sekunden, was aus österreichischer Sicht ein extrem spannendes Rennen versprach.

Johannes Lamparter schloss schnell zu Riiber auf und machte das gesamte Rennen über Tempo. Im letzten Stieg attackierte der Gesamtweltcupsieger und schaffte die Flucht nach vorne, die er bis ins Ziel verteidigte. Mit Martin Fritz auf Platz 4, Stefan Rettenegger auf Rang 5, Franz-Josef Rehrl auf Platz 6 und Lukas Greiderer als 9. zeigte die gesamte Mannschaft heute eine extrem geschlossen starke Leistung. Fabio Obermeyr konnte an die Leistung vom Vortag anschließen und wurde erneut 18.

Im Damen-Springen gewann Lisa Hirner zum ersten Mal in ihrer Karriere einen Sprungdruchgang. Die Steirerin ging als Führende in das 6 Kilometer Langlaufrennen, gefolgt von den Kasai-Schwestern und der Deutschen Maria Gerboth. Als 6. und 7. starteten Annalena Slamik und Claudia Purker ins Rennen. Hirner konnte das hohe Tempo in der zweite Runde jedoch nicht mehr mitgehen und fiel im Rennverlauf auf den 12. Platz zurück. Claudia Purker wird 16., Annalena Slamik landet auf Platz 26.

In der Nationenwertung holte das Herrenteam heute wichtige Punkte. Österreich ist derzeit auf Platz drei (2613 Punkte) mit nur 179 Punkten Rückstand auf Leader Norwegen. Der Weltcup der nordischen Kombination geht in gut zehn Tagen weiter. In Seefeld in Tirol steht mit dem Nordic Combined Triple von 30.1. bis 2.2. das nächste Highlight für die nordischen Zweikämpfer am Programm.

STIMMEN

Johannes Lamparter: (1.) „Es war richtig ein genialer Tag, die Sprünge sind auf einem extrem hohen Niveau. Ich kann voll vorne mitkämpfen. Im Rennen ist mir von Anfang an alles aufgegangen, die Ski waren richtig gut. Im letzten Anstieg habe ich versucht, nochmal richtig zu attackieren. Ich wusste, dass ich immer Tempo machen muss, dass die von hinten nicht mehr kommen, denn auf der Zielgeraden bin ich nicht der Schnellste. Und es ist Gottseidank aufgegangen. Eine große Genugtuung, die extrem viel Selbstvertrauen gibt für die kommenden Highlights.“

Martin Fritz: (4.) „Mein Resümee ist unglaublich positiv. Ich habe in der Weihnachtspause sehr gut gearbeitet, so wie das ganze Team. Das sieht man jetzt vor allem auf der Schanze. Ich habe auch einen großen Schritt nach vorne gemacht, selbst mit den schlechteren Sprüngen kann ich ganz vorne mitmischen. Im Langlauf fühle ich mich extrem stark, so kann es weitergehen. Die Motivation für Seefeld ist extrem hoch und ich freu mich drauf.“

Fotos: Ski Austria/Derganc

ÖSV Nordische Kombination
ÖSV Nordische Kombination

________________________

Gandler im Massenstart auf Rang 15
Zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes in Ruhpolding (GER) stand heute für die Damen ein Massenstartrennen auf dem Programm. Dabei sicherte sich die Schwedin Elvira Oeberg mit einer fehlerfreien Schießleistung und einem Vorsprung von 25 Sekunden auf die Deutsche Franziska Preuß (1 Fehlschuss) den Sieg. Platz drei ging an die Französin Jeanne Richard (+25,4 sec./fehlerfrei).
Beste Österreicherin war heute Anna Gandler. Die Tirolerin lag über weite Strecken des Rennens im absoluten Spitzenfeld, ein Fehler beim letzten Stehendanschlag kostete die 24-Jährige allerdings eine mögliche Top-Ten-Platzierung. Am Ende belegte die Österreicherin mit einem Rückstand von 1:19,4 Minuten den 15. Rang.
Lisa Hauser klassierte sich mit insgesamt drei Schießfehlern und einem Rückstand von 2:22,3 Minuten auf Platz 24.
STIMME:

Anna Gandler (15. Platz): „Das Rennen war heute mittelmäßig. Das Schießen hat super funktioniert, auch wenn es ein bisschen schade ist, dass sich nicht viermal die Null ausgegangen ist. Läuferisch war es richtig zäh, aber ich fühle mich einfach schon seit dem Einzelrennen ein wenig müde und ich habe mir schon gedacht, dass das heute ein schwieriges Rennen werden wird. Im Großen und Ganzen kann ich aber mit den drei Rennen hier in Ruhpolding zufrieden sein. Jetzt freue ich mich auf zwei freie Tage und dann geht es schon wieder weiter.“

_________________________

Alexander Payer verliert Rang drei in Bansko
Andreas Prommegger verteidigt Führung im Gesamtweltcup

Alexander Payer hat am Sonntag beim zweiten Weltcup-Parallelriesentorlauf an diesem Wochenende in Bansko nachträglich Platz drei verloren! Dem Kärntner, der sich vermeintlich im kleinen Finale um fünf Hundertstel gegen den bulgarischen Lokalmatador Radoslav Yankov durchgesetzt hatte, wurde ein Fehler am letzten Tor zum Verhängnis. Yankov rückte deshalb auf Rang drei vor, Payer wurde Vierter. Vortagessieger Andreas Prommegger verteidigte als Achter seine Führung im Gesamtweltcup.
Alexander Payer hatte den Bulgaren Radoslav Yankov im kleinen Finale um fünf Hundertstel bezwungen, doch erst nach einiger Verzögerung trat die Rennjury noch einmal zusammen, um Payers Lauf zu überprüfen. Dabei kam man zum Schluss, dass der Österreicher das letzte Tor nicht korrekt passiert hatte.

„Ich habe unmittelbar nach der Zieldurchfahrt fast schon damit gerechnet, dass die Entscheidung so fallen wird. Komisch war nur, dass es so lange gedauert hat. Ich bin mit Rang vier trotzdem zufrieden, weil ich heute durchwegs coole Fahrten gezeigt habe. Ich habe alle Läufe auf dem roten Kurs bestritten, der in einigen Passagen um eine Spur schwieriger zu fahren war. Ich habe aber nie lockergelassen, auch wenn ich zurückgelegen bin“, sagte Alexander Payer.

Als zweitbester Österreicher landete Andreas Prommegger auf Rang acht. Der Vortagessieger behielt in der Auftaktrunde in einer Neuauflage des großen Finales vom Samstag gegen seinen ÖSV-Teamkollegen Benjamin Karl die Oberhand, ehe er sich im Viertelfinale dem Italiener Gabriel Messner geschlagen geben musste. Prommegger verteidigte damit erfolgreich seine Führung im Gesamtweltcup und liegt mit 518 Punkten knapp vor Maurizio Bormolini (ITA/505).

„Nach einer intensiven Woche war ich heute mit meinen Kräften teilweise schon am Limit, trotzdem ist es noch eine Top-8-Platzierung geworden. Gegen Benji (Benjamin Karl, Anm.) habe ich mich noch irgendwie in die nächsten Runde gerettet, gegen Gabriel Messner hat es dann aber nicht mehr ganz gereicht. Die Weltcupführung ist zwar eine schöne Momentaufnahme und zeigt, dass ich bisher viel richtig gemacht habe, aber zum jetzigen Zeitpunkt hat sie noch nicht allzuviel zu bedeuten“, meinte Andreas Prommegger.

In der Auftaktrunde kam für das ÖSV-Trio Benjamin Karl (10.), Arvid Auner (12.) und Dominik Burgstaller (15.) das Aus. Matthäus Pink und Fabian Obmann belegten die Ränge 24 und 30, Christoph Karner wurde 41. Mit dem Schweizer Dario Caviezel, der im großen Finale Messner bezwang, gab es in der siebenten PGS-Entscheidung in dieser Saison den siebenten Sieger.

Bei den Damen reihte sich Sabine Payer als beste Österreicherin an der zwölften Stelle ein. Weltcuppunkte gab es auch für Martina Ankele (28.) und Carmen Kainz (30.), während Jessica Pichelkastner (40.), Pia Schöffmann (46.), Claudia Riegler (48.) und Miriam Weis (54.) bereits im ersten Quali-Lauf hängenblieben. Die Deutsche Ramona Hofmeister wiederholte mit einem Sieg im großen Finale über die Japanerin Tsubaki Miki ihren Vortageserfolg, Platz drei ging an die Niederländerin Michelle Dekker.

Der Weltcup der Alpinboader:innen wird am kommenden Samstag, 25. Jänner 2025, im slowenischen Rogla mit einem weiteren Parallelriesentorlauf fortgesetzt.

__________________________

Sieg für Daniel Tschofenig in Zakopane
Jan Hörl landet mit Platz drei ebenfalls am Podest

Ski Austria Skispringer Daniel Tschofenig hat die rot-weiß-rote Siegesserie mit einem Kraftakt verlängert. Der Weltcup-Spitzenreiter katapultierte sich am Sonntag in Zakopane vom dritten auf den ersten Platz und bescherte Österreich den siebenten Einzel-Sieg in Folge. Jan Hörl rundete als Dritter hinter dem Norweger Johann Andre Forfang das erneut starke österreichische Ergebnis ab.

Tschofenig fehlten nach 136,0 Metern im ersten Durchgang noch 12,1 Punkte auf den Führenden Anze Lanisek, der mit 145,0 Metern die Höchstweite des Tages in den polnischen Schnee gesetzt hatte. Im zweiten Versuch landete der Kärntner jedoch bei 139,5 Metern und stellte damit das Ergebnis auf den Kopf. Jan Hörl fehlten dahinter lediglich 0,1 Punkte zu einem neuerlichen österreichischen Doppelsieg. Mit Michael Hayböck und Stefan Kraft auf den Plätzen sechs und sieben schafften es zwei weitere Österreicher ins Vorderfeld. Maximilian Ortner gab als 13. eine weitere Talentprobe ab, auch Manuel Fettner als 17. und Stephan Embacher als 29. holten Weltcup-Punkte.

Mit seinem fünften Saisonsieg baute Tschofenig seine Führung im Weltcup weiter aus. Der 22-Jährige liegt mit 1.056 Punkten nun 80 Zähler vor Hörl, Pius Paschke hat bereits 208 Punkte Rückstand.
STIMMEN:

Daniel Tschofenig (1. Platz): “Ich bin schon überrascht. Die zwölf Punkte Rückstand waren schon eine Hausnummer. Man muss da schon sehr gut springen oder es der andere versemmeln. Es war eine gute Mischung. Vor dem zweiten Sprung habe ich mir gesagt, ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich habe mein Herz in die Hand genommen, und es hat funktioniert. Aber dass es dann so ausgeht, hab ich mir bis zur Landung von Lanisek nicht gedacht.”

Jan Hörl (3. Platz): “Dass es so ausgeht, hätte ich nicht mehr gedacht – cool, sensationell, das freut mich sehr. Ein besonderes Stockerl. Ich war schon bei der Materialkontrolle, weil ich geglaubt habe, dass ich sicher Vierter werde. Jetzt ist es umso schöner, dass ich doch wieder am Stockerl stehe.”

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: (c) arf.at