´Es war der letzte Titel nebst Gesamtweltcup-Sieger und Europameister, der ihm in seiner langen Karriere noch gefehlt hatte. Dass er sich am Wochenende mit einer sportlichen Machtdemonstration in Kühtai Gold bei der Weltmeisterschaft im Rennrodeln auf Naturbahnen holte, war für den Steirer Michael Scheikl die absolute Krönung.
Das Beste kommt sozusagen am Schluss – denn nach dieser Saison beendet eine der großen Leitfiguren der Szene seine unnachahmliche Karriere. Der 35-Jährige debütierte im Alter von 16 Jahren im Jahr 2005 im Weltcup, entwickelte sich dort schnell zu einer festen Größe. Legendär waren unter anderem seine sportlichen Fights mit seinem Landsmann Thomas Kammerlander und dem Südtiroler Patrick Pigneter.
„Der Entschluss, nach dieser Saison zurückzutreten, ist länger gereift und eigentlich mit Beginn des Jahres fix gewesen. Ich habe diesen auch nicht abhängig vom Ausgang der Weltmeisterschaft in Kühtai gemacht. Jetzt freue ich mich noch auf die ausstehenden Weltcuprennen. Vielleicht gelingt es mir, auch nochmals den Gesamtweltcup-Sieg zu holen. In den noch ausstehenden Rennen kann freilich noch vieles passieren”, sagt Scheikl, der aktuell in der Gesamtwertung führt.
Nationaltrainer Gerald Kammerlander sagt: „Wir verlieren mit Michael einen amtierenden Weltmeister und einen der stärksten Rodler der vergangenen Jahrzehnte. Ich bin selbst noch gegen ihn gefahren, habe also mein halbes Rodlerleben mit ihm verbracht. Da gibt es jetzt natürlich ein weinendes Auge. Aber wir werden definitiv versuchen, Michael in irgendeiner Art und Weise weiter in unsere Team zu integrieren. Die entsprechenden Gespräche werden allerdings erst nach der Saison geführt, da er sich jetzt auf die noch anstehenden sportlichen Aufgaben konzentriert.”
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