Bad Ischl, 24. Jänner 2025
Das Kulturhauptstadtjahr 2024 im Salzkammergut war nicht nur ein einzigartiges Ereignis, sondern auch ein wegweisender Meilenstein für die langfristige kulturelle Entwicklung der Region. Der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ rückte das Salzkammergut auf die internationale Bühne und setzte nachhaltige Impulse, die weit über das Jahr 2024 hinauswirken werden. Eine entscheidende Rolle für diese langfristige Veränderung übernimmt die Nachfolgeorganisation, die die kulturellen Erfolge des Jahres 2024 fortführen und weiterentwickeln wird.
Regionalentwicklung durch Kunst, Kultur & Kreativwirtschaft
Das Kulturhauptstadtjahr 2024 wurde als Katalysator für tiefgreifende, nachhaltige Veränderungen konzipiert. Dabei spielte Kultur eine zentrale Rolle als Motor für erfolgreiche gesellschaftliche, wirtschaftliche und infrastrukturelle Entwicklungen. Das Salzkammergut hat eindrucksvoll gezeigt, dass eine Region mit starkem Gemeinschaftsgeist und kulturellem Reichtum nicht nur kurzfristig Begeisterung hervorrufen kann, sondern auch langfristig eine nachhaltige Dynamik entfaltet.
Nachfolgestruktur als Sicherung und Weiterentwicklung der kulturellen Errungenschaften
Mit der Gründung einer Nachfolgeorganisation wird die langfristige kulturelle Entwicklung des Salzkammerguts weiter gesichert. Die Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut GmbH stellt planmäßig Mitte 2025 ihre Geschäftstätigkeit ein. Bis zur Etablierung der Nachfolgeorganisation werden in Kooperation mit Otelo eGen die Leitfäden für kulturelle Regionalentwicklung und internationale Zusammenarbeit weiterentwickelt. Ab Mitte des Jahres 2025 wird die Nachfolgeorganisation in Erscheinung treten, die Grundfinanzierung für den Aufbauprozess ist gesichert. Vom Kulturhauptstadt Team werden Stefan Heinisch (Leitung Kommunikation, Marketing, Koordination Mobilität, Tourismus & Regionalentwicklung), Christina Jaritsch (Programmleitung Ökologie, Landwirtschaft & Soziales) und Lisa Neuhuber (Programmleitung Erinnerungskultur) weiterhin laufende Projekte betreuen und gemeinsam mit der Region neue Ideen entwickeln, um die kulturelle Weiterentwicklung im Salzkammergut voranzutreiben. Diese Struktur wird als zentrale Anlaufstelle und Drehscheibe fungieren und sicherstellen, dass die positiven Anregungen sowie die neu geschaffenen Netzwerke der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 langfristig gepflegt und ausgebaut werden. Als Netzwerkpartner fungiert auch der Verein Kulturvision Salzkammergut, eine Plattform zur Vernetzung regionaler, nationaler und internationaler professioneller künstlerischer Expertisen.
Regionale Kultur als internationaler Impulsgeber
Das Kulturhauptstadtjahr 2024 war von einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen geprägt, die das Salzkammergut zu einem lebendigen Zentrum des Austauschs und der Inspiration machten. Ein herausragendes Ereignis war die erste Pride Parade im Salzkammergut, die ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzte. Ebenso konnten junge Menschen über das Projekt „Next Generation You“ ihre kreativen Ideen entwickeln und umsetzen, wodurch die Region als Vorreiterin in der Förderung junger Talente etabliert wurde. Der Community-Building Aspekt soll weiterhin ein wichtiger Treiber der Nachfolgeorganisation bleiben.
Darüber hinaus fanden bedeutende Ausstellungen statt, die sowohl lokale als auch internationale Besucherinnen anzogen und die kulturelle Vielfalt der Region widerspiegelten: „Chiharu Shiota – Wo sind wir jetzt?“ im KZ-Gedenkstollen in Ebensee, „Moss People“ in Gmunden, das Schriftmuseum im Bartlhaus in Pettenbach „Wolfgang Gurlitt. Kunsthändler und Profiteur in Bad Aussee“ im Kammerhofmuseum Bad Aussee oder „Simon Schwartz – Verborgen im Fels“ im Steinberghaus in Alt Aussee u. a. Vom Konzert der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 gemeinsam mit der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024 und dem Chorverband OÖ in den Salinen in Ebensee und der Ausstellung im alten Sudhaus „kunst mit salz & wasser“ bis hin zur Kunstinstallation von Ai Weiwei im Kaiserpark – das Salzkammergut präsentierte sich als internationaler Schauplatz für Kreativität und Innovation. Der Austausch sowie die Zusammenarbeit mit Partnerinnen aus aller Welt haben das Netzwerk der Region gestärkt und werden auch in Zukunft positive Auswirkungen auf die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung haben.
Langfristige Projekte und infrastrukturelle Investitionen
Neben den kulturellen Höhepunkten wurden zahlreiche zukunftsweisende Projekte ins Leben gerufen, die die Region nachhaltig bereichern. Das „Wirtshauslabor“ setzte neue Maßstäbe für zukunftsorientierte Gastronomie und gastronomische Experimente, Projekte wie der „Große Welt-Raum-Weg“, der den Tourismus auf neue Wege bringt, oder das SCALA-Projekt im Handwerkhaus Bad Goisern, das neue Akzente zwischen Design und Handwerk setzt. Auch die regionale Infrastruktur wurde gezielt gestärkt: So wurde die Lehár Villa modernisiert und das Hotel Austria – Museum der Stadt Bad Ischl erhielt eine Neukonzeption. Weitere Beispiele für die nachhaltige Weiterentwicklung sind: die Sporthalle in Steinbach am Attersee, die durch ein Mahler-Konzert international Aufmerksamkeit erregte und zukünftig als Konzerthalle genutzt wird, das Lehár Theater, dessen Renovierung umgesetzt wird oder das Kunstquartier in Gmunden im Stadtgartenareal, Leerstände wurden als Kunst- und Begegnungsorte revitalisiert. Damit wurde unter anderem ein starkes Zeichen für nachhaltige ländliche Baukultur gesetzt.
Blick in die Zukunft: Aufbruch im Salzkammergut
Das Salzkammergut hat eindrucksvoll gezeigt, dass es nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell eine Region von großer Bedeutung ist. Das Kulturhauptstadtjahr 2024 war nur der Beginn, um das Salzkammergut nachhaltig mit Kunst attraktiv aufzuladen und als Impulsgeber über das ganze Jahr hin zu gestalten – nicht nur in der Hochsaison. Mit der fortgesetzten Unterstützung vom BMKOES, den Ländern Oberösterreich und Steiermark, der Tourismuswirtschaft, privaten Sponsor*innen sowie neuer Partnerschaften im europäischen Raum wird die Region auch in den kommenden Jahren von den positiven Impulsen des Kulturhauptstadtjahres profitieren. Die Nachfolgeorganisation wird als kommunikative Drehscheibe fungieren, die die kulturelle Zusammenarbeit und den Austausch weiter fördert.
Die Vision, das Salzkammergut als anregende, kreative und offene Kulturregion zu etablieren, lebt weiter. Gemeinsam wird die Region an einer Zukunft arbeiten, in der Kunst, Kultur, Gemeinschaft und Innovation im Mittelpunkt stehen – und damit unterstreichen, dass die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 keinen Abschluss findet, sondern einen Aufbruch wagt.