Doppel-Stockerl für Österreicher in Lake Placid (USA)
Österreichs Skispringer haben am Samstag beim Weltcup in Lake Placid (USA) zwei weitere Potest-Plätze ersprungen. Nur Johann Andre Forfang hat am Samstag im ersten von zwei Weltcup-Bewerben der Skispringer in Lake Placid einen rot-weiß-roten Doppelsieg verhindert. Der Norweger verwies Jan Hörl und Daniel Tschofenig auf die Plätze zwei und drei. Am Ende lag der 29-Jährige – dem bei seiner Heim-Weltmeisterschaft in Trondheim in wenigen Wochen bereits die Favoritenrolle zugetraut wird – 2,9 Punkte vor dem Halbzeitzweiten Hörl und 4,5 Punkte vor Tschofenig.
Daniel Tschofenig, der Weltcup-Spitzenreiter, der zuletzt zweimal in Willingen (GER) erfolgreich war, sprang trotz schlechter Windverhältnisse im ersten Durchgang auf den vierten Zwischenrang und verbesserte sich im Finale um eine Position. Während der Kärntner in diesem Winter zum bereits 14. Mal auf das Podest sprang, jubelte Hörl über seinen elften Stockerlplatz in der laufenden Saison.
Mit dem insgesamt 37. Podestplatz stellten die Ski Austria Adler ihren eigenen Rekord aus der Saison 2007/08 ein, auf die Bestmarke der Japaner aus der Saison 1998/99 fehlt nur noch ein Platz unter den ersten drei. In Lake Placid im US-Bundesstaat New York stehen am Samstag noch der zweite Bewerb der Frauen (ab 20:30 Uhr MEZ) sowie ein Mixed-Team-Bewerb (ab 23:00 Uhr MEZ, jeweils live in ORF1) auf dem Programm.
STIMMEN:
Jan Hörl (2. Platz): “Von der Optik war es mega, sicher die besten Sprünge im Wettkampf. Das letzte Mal, als ich hier war, war es nicht so gut – von dem her bin ich happy mit dem zweiten Platz. Wir haben es ganz gut erwischt, obwohl es schwierig war von den Bedingungen. Die aggressiven Sprünge sind genau meine, da fängt etwas zu wirken an. Ich habe das Selbstvertrauen, daher geht das ganz gut – ich schaue, dass ich da weitermache.”
Daniel Tschofenig (3. Platz): “Die Sprünge sind auf einem sehr guten Niveau. Es ist eine sehr spezielle Schanze. Die Windbedingungen waren ein bisschen turbulent, ich habe aber das Beste daraus gemacht. Ich glaube, wir dürfen zufrieden sein damit. Ich komme immer extrem gerne her nach Nordamerika. Seit meinem ersten Podium hier liebe ich es. Die Schanze ist sehr speziell, sie liegt mir – ich finde es cool, das ist ein Vorbild für andere Schanzen.”
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Gold und Bronze zum WM-Auftakt in Maribor
Veronika Aigner (mit Guide Elisabeth Aigner) und Elina Stary (mit Guide Vanessa Arnold) sorgen bei der Para Alpin Ski WM in Maribor mit einer Gold- bzw. Bronze-Medaille im Riesentorlauf für Jubelstimmung im ÖSV-Team.
Nach Absage der Speed-Bewerbe hat die Para Alpin Ski WM in Maribor heute mit dem Riesentorlauf der Damen Fahrt aufgenommen. Für das Ski Austria Team hat sich das Warten ganz offensichtlich gelohnt, denn mit einer Gold- sowie einer Bronzemedaille ist ein Auftakt nach Maß gelungen.
Bereits im ersten Durchgang wurde Veronika Aigner mit Guide und Schwester Elisabeth ihrer Favoritenrolle gerecht. Trotz kleinem Ausrutscher am Start, sicherte sich die Niederösterreicherin klar den 1. Platz. 1.41 Sekunden betrug der Versprung des Geschwister-Duos auf ihre Verfolgerin und Teamkollegin Elina Stary mit Guide Vanessa Arnold. Stary wiederum konnte die Italienerin Chiara Mazzel (mit Guide Fabrizio Casal) rund eine halbe Sekunde hinter sich halten.
Im zweiten Durchgang, den ÖSV-Trainer Florian Nagiller aussteckte, behielten die Aigner-Schwestern die Nerven, setzten all ihre Erfahrung ein und zauberten einen perfekten Lauf in den Schnee. Mit einer Gesamtzeit von 2:05.96 Minuten und einem deutlichen Vorsprung von 3,86 Sekunden sicherten sich Veronika und Elisabeth Aigner eindrucksvoll den Sieg und damit den WM-Titel in der Sehbehinderten-Wertung.
Die zweite ÖSV-Dame in dieser Kategorie, Elina Stary, kam gemeinsam mit Guide Vanessa Arnold, nicht an die Leistung des ersten Laufes heran. Die 18-jährige verlor im Vergleich rund 2 Sekunden. Am Ende belegte die Kärntnerin Platz 3 und sicherte sich damit ihrer Comeback-Saison die WM-Bronzemedaille. Silber ging an Chiara Mazzel aus Italien.
Ausblick:
Am morgigen Sonntag stehen in Maribor die WM Riesentorlauf Rennen der Herren auf dem Programm. Am Montag und Dienstag folgen dann die Slalom-Bewerbe der Herren bzw. Damen.
STIMMEN:
Veronika und Elisabeth Aigner:
„Wir können es noch nicht ganz fassen. Wir sind noch ziemlich außer Atem und jetzt erst einmal durchatmen. Wenn wir dann in der Team Hospitality zur Ruhe kommen, werden wir das erst richtig realisieren, aber es ist natürlich eine unglaublich Freude. Der erste Lauf war nicht ganz optimal, dafür hat im zweiten Durchgang dann alles perfekt funktioniert und wir können sehr stolz auf die Goldmedaille sein.“
Elina Stary (und Guide Vanessa Arnold):
“Direkt im Ziel war es natürlich schon eine riesige Enttäuschung. Aber wir freuen uns schon sehr über die Bronzemedaille, zumal es meine Comeback-Saison bzw. auch unsere erste gemeinsame Saison ist. Mein Gefühl am Schnee und auch meine Technik hat sich über die vergangene Woche nochmal sehr gut entwickelt. Deshalb blicke ich auch sehr zuversichtlich in die Zukunft und jetzt erst einmal auf den Slalom am Dienstag.“
Manfred Widauer, Cheftrainer Para Alpin im ÖSV:
„Der Auftakt ist definitiv gelungen. Speziell auf die letzten Tage hin, war es ein toller Riesentorlauf mit einer perfekten Piste und einem perfekten Ausgang für unsere Damen. Das ist auch für die nächsten Tage eine starke Motivation.“
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Payer und Karl holen auf der Simonhöhe PGS-Staatsmeistertitel
Bei Kaiserwetter und besten Pistenbedingungen wurden am Samstag auf der Kärntner Simonhöhe im Rahmen eines FIS-Rennens die österreichischen Meistertitel im Parallelriesentorlauf vergeben! Bei den Damen siegte Lokalmatadorin Sabine Payer, bei den Herren Olympiasieger Benjamin Karl.
Bei den Damen führte Sabine Payer in der ÖM-Wertung vor Martina Ankele und Pia Schöffmann einen dreifachen Kärntner Sieg an. Platz eins im FIS-Rennen sicherte sich Payer durch einen Erfolg im großen Finale über die Polin Karolina Poltorak. Im kleinen Finale setzte sich Ankele gegen die Deutsche Ina Reichelmeir durch. „Zu Hause auf der Simonhöhe einen österreichischen Meistertitel zu gewinnen, freut mich natürlich besonders. Dazu können wir an diesem Wochenende noch etwas Rennpraxis sammeln, bevor es am Montag zum nächsten Weltcup nach Kanada geht“, sagte Sabine Payer.
Bei den Herren holte sich der Niederösterreicher Benjamin Karl durch einen Sieg im großen Finale im ewig jungen Duell mit dem Salzburger Andreas Prommegger den PGS-Titel. Dritter wurde der Kärntner Alexander Payer, der im kleinen Finale den Steirer Christoph Karner bezwang. „Das war heute ein Rennen unter Weltcup-Bedingungen: Perfekte Piste, ausgeglichene Läufe und ein starkes Teilnehmerfeld. Gegen Andi (Andreas Prommegger, Anm.) habe ich wie immer Vollgas geben müssen, um zu gewinnen“, meinte Benjamin Karl.
ÖM-PGS (Damen):
- Sabine Payer (K)
- Martina Ankele (K)
- Pia Schöffmann (K)
- Marie Gams (ST)
- Franziska Dabringer (K)
- Claudia Riegler (S)
- Jessica Pichelkastner (K)
- Miriam Weis (NÖ)
ÖM-PGS (Herren):
- Benjamin Karl (NÖ)
- Andreas Prommegger (S)
- Alexander Payer (K)
- Christoph Karner (ST)
- Arvid Auner (ST)
- Fabian Obmann (K)
- Dominik Burgstaller (NÖ)
- Matthäus Pink (ST)
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Seifriedsberger und Eder in Lake Placid im Spitzenfeld
Die Slowenin Nika Prevc hat auch das zweite Weltcup-Springen in Lake Placid für sich entschieden. Die Weltcup-Spitzenreiterin setzte sich am Samstag vor den Deutschen Agnes Reisch und Selina Freitag durch. Beim zweiten Springen der Damen auf amerikanischen Boden verbucht das österreichische Damenteam mit Jacqueline Seifriedsberger und Lisa Eder wieder zwei Top-Ten-Platzierungen. Die beiden platzierten sich nach dem ersten Durchgang in Lauerstellung Richtung Podest (Plätze vier und fünf), mussten aber im finalen Durchgang einige Positionen einbüßen. Die Oberösterreicherin Jacqueline Seifriedsberger (118,m / 120,5m) wird als beste Österreicherin Sechste und machte im Vergleich zum Vortag einen enormen Sprung nach vorne. Die Salzburgerin Lisa Eder platziert sich mit zwei Sprüngen auf 118,5 m erneut in den Top-Ten und wird Neunte. Eva Pinkelnig konnte an ihre Vortagesleistung nicht anschließen: Ihr erster Sprung endete bei 108 Metern. Im zweiten Sprung konnte sie sich auf 115,5 Meter verbessern, kam aber über den 17. Platz nicht hinaus. Julia Mühlbacher (109,5 und 98 m) landete auf Platz 27 und damit noch in den Punkterängen.
Den Sieg sichert sich heute erneut die Slowenin Nika Prevc. Die aktuell Führende im Gesamtweltcup schafft ihren nächsten Triumph und war mit Sprüngen auf jeweils 126 Meter wieder eine Klasse für sich. Sie baut somit ihren Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus und verweist Katharina Schmid aus Deutschland (-137 Punkte) und Eirin Maria Kvandal aus Norwegen (-267) auf die Plätze zwei und drei. Mit Jacqueline Seifreidsberger auf Rang 6, Eva Pinkelnig auf Rang 8 vor Lisa Eder Eder auf Rang 9 befinden sich drei Österreicherinnen in den Top-Ten des Gesamtweltcups.
Nach dem Herren-Bewerb am Vormittag steht mit einem Mixed-Team-Bewerb die dritte und letzte Entscheidung des Tages am Programm. Die beiden Cheftrainer Bernhard Metzler (Damen) und Andreas Widhölzl (Herren) haben dafür folgende Springer:innen nominiert: Lisa Eder, Jan Hörl,Jacqueline Seifriedsberger und Daniel Tschofenig
STIMMEN:
Lisa Eder (Platz 9): „Ich komme hier noch nicht ganz auf den Speed und bekomme vom Tisch noch nicht die optimale Höhe mit. Dadurch kommt wenig aus den Beinen und mehr aus den Händen. Das ist schon schade, weil es wäre mehr drinnen. Das Timing wäre prinzipiell ganz in Ordnung. Man kann es natürlich noch besser erwischen. Ich bin noch etwas zu früh und time ihn dann etwas hin. Dadurch schiebe ich mehr aus den Händen als aus den Beinen. Es wäre gut, wenn ich das besser hinbekomme, damit der Schub aus den Beinen kommt.“
Jacqueline Seifriedsberger (Platz 6): „Heute war auf jeden Fall Schadensbegrenzung und ich konnte im Bewerb die Position etwas besser finden. Es war zwar vom Tisch her noch nicht ganz sauber, aber ich denk, dass ich mit dem Ergebnis schon zufrieden sein kann. Es ist hier doch nicht so einfach von der Hand gegangen und ich habe es etwas zu viel mit der Brechstange versucht. Deswegen bin ich froh, dass es mir dann doch gelungen ist, ein cooles Ergebnis einzufahren. Prinzipiell war es sehr spannend hier. Ich bin zunächst gut reingestartet und dachte mir, dass ich gut mit der Schanze zurechtkomme. Dann habe ich etwas den Faden verloren. Nichtsdestotrotz finde ich es echt lässig hier.
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Dritter Platz im Mixed Team von Lake Placid
Die Ski Austria Adler Lisa Eder, Jan Hörl, Jacqueline Seifriedsberger und Daniel Tschofenig haben am Samstag im Mixed Team in Lake Placid (USA) den dritten Platz erobert. Der Sieg ging an Deutschland mit Agnes Reisch, Philipp Raimund, Selina Freitag und Andreas Wellinger vor Norwegen mit Thea Minyan Bjoerseth, Kristoffer Eriksen Sundal, Eirin Maria Kvandal und Johann Andre Forfang.
Die Bestweite des Tages für Österreich erzielte Jan Hörl im zweiten Durchgang mit 126,5 Metern. Der intensive Samstag mit drei Bewerben en suite ging damit mit ebenso vielen Podestplätzen für Österreich zu Ende. Am Vormittag hatten Jan Hörl als Zweiter und Daniel Tschofenig als Dritter im Einzelbewerb der Herren ebenfalls für Erfolge gesorgt. Am morgigen Sonntag steht ein weiterer Einzelbewerb bei den Herren am Programm.
STIMMEN:
Jacqueline Seifriedsberger: “Der Stockerlplatz ist cool. Vor allem mit den Jungs zusammen ist es immer etwas besonderes. Zu meinen Sprüngen: Es ist mir nicht ganz so leicht von der Hand gegangen. Im Einzel war ich heute super happy und ich hab mir gedacht, ich kann im Mixed Bewerb vielleicht noch ein Schauferl zulegen. Der erste Durchgang war sehr passabel. Im zweiten Sprung ist es mir leider ein bisschen durchgerutscht.”
Daniel Tschofenig: “Ich glaube, es war ein ganz cooler Tag. Zwei Mal am Podium muss man definitiv positiv mitnehmen. Ich glaube, da und dort wäre noch ein bisschen was drinnen gewesen, aber wir kennen Lake Placid, hier ist es immer auch ein bisschen windig. Man braucht immer auch das Quäntchen Glück. Die Sprünge sind glaube ich auf einem ganz guten Niveau. Ich weiß aber schon was ich für morgen noch ändern möchte.”