Svancer schreibt mit Slopestyle-Sieg in Stoneham Sportgeschichte. ÖSV – Wintersportsplitter

Freeskier Matej Svancer hat am Samstag in Stoneham (CAN) rot-weiß-rote Sportgeschichte geschrieben! Der 20-jährige Salzburger sorgte mit seinem Premierentriumph im Slopestyle zugleich für den ersten Weltcup-Erfolg des österreichischen Freeski-Teams in dieser Disziplin.

Matej Svancer hatte im hochklassigen 16er-Finale der Herren beim vorletzten Slopestyle-Weltcup in dieser Saison in Stoneham Nerven aus Stahl. Nachdem der Österreicher im ersten Run am letzten Rail-Element bei der Landung zu Sturz kam, reihte er sich mit 38,14 Punkten vorerst an der 13. Stelle ein. Doch Svancer ließ sich davon nicht beirren, zündete im zweiten und letzten Versuch ein wahres Trick-Feuerwerk und wurde dafür von den Judges mit 89,43 Punkten belohnt.

Die vier verbliebenen Konkurrenten, die nach Svancer noch an der Reihe waren, bissen sich an diesem Score allesamt die Zähne aus. So feierte der Salzburger vor den beiden Neuseeländern Luca Harrington (87,54) und Ben Barclay (87,00) seinen ersten Weltcupsieg im Slopestyle, mit dem er auch im „Park & Pipe“-Gesamtweltcup die Führung übernahm. Vor den letzten beiden Bewerben in Tignes (FRA) Mitte März, wo ein Big Air und ein Slopestyle ausgetragen werden, hat Svancer mit 472 Zählern einen Vorsprung von 17 Punkten auf Harrington (455).

„Ich bin einfach nur happy, dass mir endlich auch im Slopestyle alles aufgegangen ist. Für mich ist der Slopestyle die Königsdisziplin, weil da Kreativität ebenso gefragt ist wie perfektes Skifahren. Dazu musst du auch noch jedes einzelne Element top hinbekommen. Ich wollte heute Tricks machen, die die Leute sehen wollen und keine Standard-Sachen. Ich denke, das habe ich super hinbekommen. Dass ich damit auch den ersten Weltcup-Sieg für Österreich im Slopestyle geholt habe, bedeutet mir sehr viel“, freute sich Matej Svancer nach seinem insgesamt fünften Triumph im Weltcup, dem dritten in dieser Saison nach den Big-Air-Erfolgen in Chur (SUI) und Aspen (USA).

„Es ist unglaublich, was da heute passiert ist. Matej hat den ersten Sieg für das österreichische Freeski-Team in einem Slopestyle erobert – und das mit einer überragenden Leistung. Dafür haben wir alle so lange und hart gearbeitet. Es ist einer der schönsten Momente, den ich mit dieser coolen Truppe erleben darf“, jubelte Cheftrainer Martin Premstaller.

Der Salzburger Lukas Müllauer verpasste als 13. seines Qualifikations-Heats den Sprung in die Finalentscheidung und belegte im Endklassement Rang 29.

Bei den Damen siegte die Italienerin Flora Tabanelli (80,41) vor der Chinesin Ruyi Yang (75,28) und der US-Amerikanerin Rell Harwood (74,11).

Matej Svancer jubelt über seinen ersten Weltcup-Sieg im Slopestyle. (Fotos: fisparkandpipe)

Stockerlplatz für Seifriedsberger in Hinzenbach (AUT)
Bei der heutigen ersten Einzelentscheidung schaffte das österreichische Damen Skisprungteam eine tolle Teamperformance und heimste zudem mit Jacqueline Seifriedsberger auf Position drei noch einen Podestplatz ein. Die Plätze vier und fünf gehen an Lisa Eder und Eva Pinkelnig. Das Springen entschied einmal mehr die Saison-Dominatorin Nika Prevc aus Slowenien vor Selina Freitag aus Deutschland.

Bei strahlendem Sonnenschein fand der erste Streich der WM-Generalprobe auf heimischen Boden statt. Jacqueline Seifriedsberger gelang, wie schon im Jahr davor, der Sprung aufs Podest. Mit ihren Sprüngen auf 87,5m und 93,5m und insgesamt 231,1 Punkte sicherte sie sich den nächsten Podestplatz in der aktuellen Weltcupsaison. Julia Mühlbacher und Chiara Kreuzer sammelten als 13. und 21. ebenfalls Weltcuppunkte. Morgen steht in der Energie AG Arena eine weitere Einzelentscheidung am Programm, ehe am Dienstag der Flieger Richtung Trondheim zur nordischen WM (27.2.–8.3.) abhebt.
STIMMEN:

Jacqueline Seifriedsberger (Platz 3): „Meine Sprünge sind heute immer besser geworden. In der Qualifikation habe ich mich noch etwas schwer getan, aber dann hatte ich einen coolen Abschlusssprung. Es war heute ein richtig cooler Wettkampf und ich bin sehr happy. Es dürfte heute schon wechselhaft gewesen sein und war für die Jury bestimmt nicht einfach. Zum Skispringen war es aber ein Traum. Nicht kalt, leichter Aufwind und eine super Schanze. Morgen möchte ich auf jeden Fall noch einmal angreifen. Der Stockerlplatz pusht mich jetzt natürlich. Ich versuche morgen bei mir und fokussiert zu bleiben.“

Lisa Eder (Platz 4): „Das Wetter ist wunderschön. Hinzenbach zeigt sich von der besten Seite. Meine Sprünge waren heute noch eher ausbaufähig. Sie waren ein wenig verkrampft und nicht ganz so, wie ich sie gerne hätte. Ich freue mich aber schon auf morgen. Als Mannschaft haben wir uns heute gut präsentiert und auch mit Jaci auf dem dritten Platz. Ich glaube aber, dass bei jedem noch ein bisschen etwas drinnen ist und wir morgen nochmal alle angreifen werden.“

Österreicherinnen schrammen als Vierte knapp an Sensation vorbei
Beim heutigen Staffelrennen der Damen im Rahmen der Weltmeisterschaft in Lenzerheide (SUI) haben Österreichs Biathletinnen eine echte Sensation nur haarscharf verpasst. Das heimische Quartett mit Lea Rothschopf, Lisa Hauser, Tamara Steiner und Anna Andexer lieferte eine mannschaftlich hervorragende Vorstellung ab und belegte mit fünf Nachladern, einer Strafrunde und einem Rückstand von 1:50,1 Minuten den großartigen vierten Platz. Damit egalisierte das rot-weiß-rote Team das bisher beste Ergebnis einer österreichischen Damenstaffel und verpasste am Ende um lediglich 5,6 Sekunden die Bronzemedaille.

Gold ging in überragender Manier an das französische Team. Lou Jeanmonnot, Oceane Michelon, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon agierten in einer eigenen Liga und sicherten sich mit insgesamt nur vier Nachladern und einem Vorsprung von 1:04,2 Minuten auf Norwegen (8 Nachlader/1 Strafrunde) souverän den Sieg. Bronze ging an die Damen aus Schweden (+1:44,5 min./8 Nachlader/1 Strafrunde).
Medaille bis zum Schluss in Reichweite

Für Österreich ging zu Beginn Lea Rothschopf ins Rennen. Die Salzburgerin blieb liegend zunächst fehlerfrei, benötigte jedoch stehend alle drei Zusatzpatronen und musste am Ende sogar einmal in die Strafrunde abbiegen. Am Ende übergab sie als 17. (+1:38,3 min.) an Lisa Hauser. Die Tirolerin präsentierte sich anschließend in Top-Form, blieb zweimal fehlerfrei und machte dadurch wieder zahlreiche Plätze gut. Die 31-Jährige positionierte die österreichische Staffel damit zur Hälfte des Rennens auf Rang acht (+1:35,1 min.). Anschließend war Tamara Steiner an der Reihe. Die Steirerin benötigte nach einer fehlerfreien Liegendserie im Stehendanschlag nur eine Zusatzpatrone und übergab als Achte (+2:22,3 min.) an Anna Andexer. Österreichs Schlussläuferin lieferte zum Abschluss eine gewaltige Vorstellung ab, benötigte nur stehend eine Zusatzpatrone und beförderte Österreich damit sogar in die Nähe der Medaillenränge. Letztendlich überquerte die junge Salzburgerin als hervorragende Vierte (+1:50,1 min.) die Ziellinie.
STIMMEN:

Lea Rothschopf: „Für mich war das heute eine großartige Erfahrung und ich habe mich sehr gefreut, dass ich als Startläuferin hinauslaufen durfte. Ich habe diese Herausforderung mit viel Freude angenommen, bin gut hineingestartet und auch das Liegendschießen hat super funktioniert. Leider sind stehend dann die Fehler zustande gekommen. Ich weiß noch nicht genau, warum, denn im Training hat es eigentlich gut funktioniert und von daher tut das jetzt natürlich umso mehr weh. Am Ende können wir mit diesem vierten Platz aber mehr als zufrieden sein, das ist ein richtig cooles Teamergebnis und ich bin dankbar, dass mich die anderen Mädels heute ein bisschen herausgerissen haben.“

Lisa Hauser: „Ich bin mit meinem persönlichen Rennen heute sehr happy. Ich hatte am Schießstand in der Single-Mixed-Staffel doch ein paar Probleme und umso mehr freue ich mich, dass ich heute wieder mit null Fehlern durchgekommen bin. Man hat heute einfach gesehen, wie schnell es im Biathlon wieder gehen kann. Läuferisch war das auch ein richtig gutes Rennen und ich freue mich wirklich extrem für das gesamte Team über diesen vierten Platz. Das ist ein richtig gutes Ergebnis und ich glaube, wir können heute alle stolz auf uns sein.“

Tamara Steiner: „Über diesen vierten Platz freuen wir uns auf alle Fälle sehr. Heuer haben wir noch nie so ein gutes Staffelergebnis erreicht und dann ausgerechnet bei der WM das bisher beste Ergebnis einzustellen, ist natürlich super. Die WM ist für uns Damen bisher noch nicht ganz so gut verlaufen und von daher hatten wir noch eine Rechnung offen. Dass wir heute so zurückschlagen konnten, ist einfach richtig cool.“

Anna Andexer: „Das war heute ein Mega-Rennen und mit diesem vierten Platz können wir sehr zufrieden sein. Dieses Ergebnis bedeutet uns allen viel, denn wir haben uns bei dieser WM bisher doch ein wenig unter unserem Wert geschlagen. Die Mädels vor mir haben schon eine starke Leistung abgeliefert und ich habe dann einfach versucht, mein Rennen zu laufen. Liegend bin ich gut durchgekommen und auch das Stehendschießen habe ich für meine Verhältnisse sehr gut absolviert. Ich war aber wirklich nervös, denn ich wusste, dass wir um eine Medaille mitkämpfen. Ich habe versucht, möglichst locker zu bleiben und ich glaube, das ist mir auch ganz gut gelungen. Schade, dass sich Bronze um fünf Sekunden nicht ausgegangen ist, aber dieser vierte Platz ist trotzdem richtig schön.“
Weiteres Programm IBU Biathlon Weltmeisterschaften Lenzerheide (SUI):

Samstag, 22.02.2025, Staffel Herren, 15:05 Uhr
Sonntag, 23.02.2025, Massenstart Damen, 13:45 Uhr
Sonntag, 23.02.2025, Massenstart Herren, 16:05 Uhr

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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