Im heutigen Compact-Bewerb von Oslo (NOR) sprintet Johannes Lamparter als Dritter erneut aufs Podest. Der Tiroler musste sich nur Sieger Ilkka Herola (FIN) sowie Vinzenz Geiger (GER) geschlagen geben. Bei den Damen wird Lisa Hirner als beste Österreicherin Fünfte. Jarl Magnus Riiber wird im letzten Rennen seiner Karriere 45.
Die Österreicher zeigten auf der Schanze groß auf. Franz-Josef Rehrl wahrte als Zweiter (+6sek), Johannes Lamparter als Dritter (+12sek) und Stefan Rettenegger als Fünfter (+22sek) die Chance auf eine Top Platzierung.
Das Langlaufrennen ging heute im Compact-Format über 5km (Damen) bzw. 7,5km (Herren) über die Bühne.
Schnell bildete sich mit Geiger, Lamparter, Rettenegger und Rehrl eine Vierergruppe, die die Verfolgung von Ilkka Herola aufnahmen. Während Rehrl bald reißen lassen musste, kämpften die beiden Österreicher gegen Geiger um die Plätze zwei und drei. Im Finish hatte Geiger im letzten Anstieg klar die Nase vorne und verwies Lamparter und Rettenegger auf die Plätze 3 und 4. Franz-Josef Rehrl wurde schlussendlich starker Sechster und mit Lukas Greiderer auf Platz neun schafften nicht weniger als vier Österreicher den Sprung in die Top Ten.
Die weiteren Platzierungen der Österreicher:
- Fabio Obermeyr
- Paul Walcher
Johannes Lamparter: (3.) „Der Tag heute war durchwachsen. Auf der Schanze hatte ich einen guten Sprung, die Verhältnisse waren aber nicht auf meiner Seite. Trotzdem war die Ausgangsposition fürs Rennen sehr gut. Ich habe mir aber wirklich schwer getan, auf Betriebstemperatur zu kommen. Im Finale hat es dann wieder gepasst. Alles in allem ein solides Wochenende hier am Holmenkollen.“
Stefan Rettenegger: (4.) „Ich habe heute einen mutigen Sprung gezeigt, das stimmt mich sehr positiv. Das Langlaufen war nicht so leicht, ich hätte mir das Rennen etwas anders erhofft. Ilkka hat ein wahnsinns Rennen gemacht, Hut ab vor seiner Leistung. Ich hätte mir erhofft, dass Vinzenz und Jo mir etwas helfen. Schlussendlich habe ich die ganze Führungsarbeit gemacht, da hat mir am Schluss die Energie gefehlt. Es überwiegt trotzdem die Freude, dass ich wieder dran bin an der Weltspitze.“
Saisonfinale der Damen
Im Damen-Sprungdurchgang brachten sich alle drei Ski Austria Damen sich in eine aussichtsreiche Position fürs Langlaufrennen. Lisa Hirner führte das rot-weiß rote Trio auf der Loipe als Dritte mit 12 Sekunden Rückstand auf die Spitze an, dahinter folgten Annalena Slamik als 5. (+22sek) und Claudia Purker als 6. (+26sek).
Das letzte Langlaufrennen der Saison entschied dann Gyda Westvold Hansen für sich. Die Norwegerin feierte vor ihrer Landsfrau Ida Marie Hagen einen Start-Ziel Sieg. Dahinter entbrannte ein Kampf um Platz drei von Lisa Hirner, Nathalie Armbruster und Haruka Kasai. Die drei kamen gemeinsam auf die Zielgerade, ein Sturz von Lisa Hirner machte die Podestträume des österreichischen Teams jedoch vorzeitig zunichte. Die Steirerin wurde schlussendlich Fünfte, Claudia Purker und Annalena Slamik beendeten die Konkurrenz auf den Plätzen 10 und 17.
Lisa Hirner: (5.) „Der Sturz heute ist sehr blöd gelaufen. Ich war schon so fokussiert auf den Zielsprint, da ist mir das passiert. Trotzdem kann ich stolz auf mich sein, es war heute ein mega Rennen. Ich kann auf eine gute Saison zurückblicken. Mein Ziel, eine Einzelmedaille bei der WM, habe ich erreicht. Es war definitiv keine einfach Saison, ich habe aber das Beste rausgeholt.“
Willi Denifl hört als Damen-Cheftrainer auf
Für die Damen war es heute der letzte Wettkampf der diesjährigen Saison. Die Ski Austria Damen durften unter anderem über zwei Weltcup-Podestplätze und eine Einzel-Bronzemedaille bei der WM in Trondheim durch Lisa Hirner jubeln. Weiters erreichten Lisa Hirner und Claudia Purker gemeinsam mit Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger Bronze im Mixed Team. Persönliche Bestleistung durch Claudia Purker (erstes Mal Top 5 im Weltcup) sowie Annalena Slamik (erstes Mal Top 10 im Weltcup) gab es ebenso für das Team von Cheftrainer Willi Denifl diese Saison zu feiern.
Es war nicht nur für die nordischen Kombinierer:innen der letzte Wettkampf der Saison, sondern auch der letzte Wettkampf für Willi Denifl als Damen-Cheftrainer. Der gebürtige Tiroler übernahm vor zwei Jahren das Amt von Bernhard Aicher. Zuvor war Denifl vier Jahre als Trainer der zweite Trainingsgruppe von Ski Austria tätig. Nun ist es für Denifl an der Zeit, sich neuen Aufgaben zu widmen:
„Die Entscheidung steht schon seit Längerem, jetzt ist für mich genau der richtige Zeitpunkt gekommen. Ich habe die Zeit als Athlet und später auch als Trainer extrem genossen. Die nordische Kombination ist und bleibt eine große Leidenschaft von mir und speziell die letzten beiden Jahre als Damen-Cheftrainer haben mir sehr viel Freude bereitet. Ich bin jedoch jetzt in einem Alter, wo man überlegen anfängt, ob es das ist, was ich noch viele Jahre weiter machen möchte. Ich habe die Entscheidung getroffen, nun auch einmal einen anderen Weg einzuschlagen, was Neues zu probieren und mich dort weiter zu entwickeln. Der Weg wird mich in die Privatwirtschaft führen, genaueres werden wir dann sehen. Die Entscheidung war wirklich schwer, es sind so viele Dinge, die mir extrem viel Freude und Spass bereitet haben und so viele Menschen, die ich vermissen werde. Ich möchte mich bei alle für das Vertrauen und die schöne Zeit bedanken, jetzt freue ich mich auf einen neuen Lebensabschnitt“, so Willi Denifl.
Florian Liegl (sportlicher Leiter Skispringen und nordische Kombination): „Willi hat mir im Laufe der Saison mitgeteilt, dass er sich beruflich verändern möchte. Diese Entscheidung muss man respektieren, auch wenn ich sie extrem schade finde. Er hat sehr gute Arbeit geleistet, zuerst in der zweiten Trainingsgruppe und auch jetzt die letzten beiden Jahre bei den Damen. Man sieht, dass unter seiner Führung definitiv ein Schritt nach vorne passiert ist. Ich möchte mich seitens des Österreichischen Skiverbandes recht herzlich bei ihm bedanken und ihm für den weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg wünschen.“