Das „Historicum Salzkammergut“ wurde mit einer spannenden Diskussion in der Trinkhalle Bad Ischl eröffnet

Die Zerstörer der Demokratie erkennt man an ihrer Sprache“

Bad Ischl hat eine neue Veranstaltungsreihe: das „Historicum Salzkammergut“. Hinter der Initiative stehen drei prominente Köpfe, die das Städtchen an der Traun in den kommenden Jahren zu einem Zentrum des politisch-historischen Diskurses machen wollen: der Schauspieler Cornelius Obonya, der Historiker Hannes Leidinger und der Journalist Günter Kaindlstorfer.

Am 20. März wurde die Reihe mit einer gut besuchten Auftaktveranstaltung in der Ischler Trinkhalle aus der Taufe gehoben. Zusammen mit der Politikerin Heide Schmidt, einer der vernehmbarsten Stimmen des österreichischen Liberalismus, diskutierten die Initiatoren des „Historicums Salzkammergut“ die Frage „Wann scheitern Demokratien?“ Cornelius Obonya trug Texte unter anderem von Perikles und Timothy Snyder vor, Hannes Leidinger gab einen Überblick über die Entstehung moderner Demokratiekonzepte – im antiken Griechenland und in der Französischen Revolution, und Heide Schmidt brach eine Lanze für das demokratiepolitische Engagement eines jeden Einzelnen: „Demokratien scheitern dann, wenn es nicht genug Demokratinnen und Demokraten gibt, die sich für sie einsetzen“, betonte die Mitbegründerin des „Liberalen Forums“.

„Die Zerstörer der Demokratie erkennt man auf Anhieb, da braucht man nicht zwölf Semester Politikwissenschaft studiert zu haben“, erklärte Günter Kaindlstorfer: „Man erkennt die Demokratie-Verächter an ihren Sprache – und am politischen Stil. Diesen Menschen geht es nicht um wechselseitigen Respekt und den Austausch von Argumenten, es geht ihnen um das Heruntermachen und die gehässige Abwertung von Gegnern, um Ausgrenzung, Verächtlichmachung und um aggressive Polemik. Von der Verrohung der Sprache ist es dann nur mehr ein Schritt zur Diffamierung und schließlich auch zur Verfolgung Andersdenkender.“

Das Interesse der Besucherinnen und Besucher war außerordentlich, was sich auch an der regen Beteiligung an der abschließenden Publikumsdiskussion zeigte. „Das war ein mehr als gelungener Auftakt“, freute sich EU-Abgeordneter Hannes Heide, einer der Initiatioren des „Historicums Salzkammergut“: „Ich bin sicher, da werden noch viele aufregende Veranstaltungen folgen.“

Am 25. Oktober wird es eine Fortsetzung der Reihe geben – im Kur- und Kongresshaus Bad Ischl. Thema: der Kampf um die Menschenrechte.

©Hannes Heide

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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