Nicht schlecht staunten die zu Hilfe gerufenen Jäger in St. Marein bei Graz: Ein südamerikanischer Nasenbär war in einen Hühnerstall eingedrungen und hatte dort Eier gestohlen. Der Obmann der Gemeindejagd wurde zu Hilfe gerufen und konnte das Tier in Zusammenarbeit mit einem Team der Arche Noah fangen. Woher das exotische Tier stammt, ist ungeklärt. Untergebracht wurde der Eindringling nun im Tierpark Herberstein.
Auf der Liste der Europäischen Union wird das ursprünglich von Kolumbien bis Uruguay heimische Tier aufgrund der Bedrohung vor allem für heimische Vogelarten als invasive Art geführt: Die hohe Vermehrungsrate mit 3-7 Jungen pro Weibchen und die Anpassungsfähigkeit an unsere Kulturlandschaft als Allesfresser machen die Tiere zu einer Gefahr für heimische Arten.
Als geschickte Räuber von Gelegen und Jungvögeln können Nasenbären durch ihr Fressverhalten zusätzlichen Schaden bei vielen bereits unter Druck geratene Arten anrichten. Verantwortlich für das Auftreten in unseren Breiten ist der Mensch: Weil sie so possierlich anzusehen sind, wurden Exemplare über den Tierhandel nach Europa verkauft. Sämtliche Vorkommen gehen auf entkommene oder ausgesetzte Tiere zurück.
Zitat Bezirksjägermeister Harald Schönbacher:
„Ich bin froh, dass das Tier rasch eingefangen werden konnte und in den Tierpark Herberstein gebracht wurde. Der betroffene Landwirt war besorgt um seine Hühner. In der freien Natur sind unsere heimischen Singvögel gerade mit dem Brüten beschäftigt. Marder, Krähen und andere Nesträuber verhindern den für die Erhaltung der Arten notwendigen Bruterfolg, da ist der exotische Nesträuber im Tierpark besser aufgehoben. Mein Dank gilt den zuständigen Jägern, die hier rasch und fachkundig gehandelt haben.“