“Heimatleuchten” in der Oststeiermark und im Thermen- und Vulkanland

In der Zeit vor Ostern ist Richard Deutinger für “Heimatleuchten” in der Oststeiermark und im Thermen- und Vulkanland unterwegs, um regionale und kulinarische Traditionen rund um das große Fest kennenzulernen. Er erfährt mehr über Osterhasen in allen Größen, schweigende Kirchenglocken und was bei einer traditionellen Osterjause nicht fehlen darf.
Tradition und Genuss – Ostern in der Steiermark mit Richard Deutinger
“Heimatleuchten” am Fr., 11.04., ab 20:15 Uhr

Das Osterhasendorf Fischbach
Tausende bunt bemalte Osterhasen aus Holz verwandeln die oststeirische Gemeinde Fischbach jedes Jahr in ein Osterhasendorf. Osterhasen aus Holz säumen die Straßen und Plätze und locken zahlreiche Besucher aus ganz Österreich in das Bergdorf. Erika Schöngrundner ist bekannt als die „Hasen-Mama“ von Fischbach. Seit mehr als 20 Jahren gibt sie den beliebten Osterhasen Form und Gesicht.

Osterkipferl und Schokohasen aus Birkfeld
Schon seit 1922 führt die Familie Felber eine Bäckerei im Herzen von Birkfeld. Generationen später wird trotz modernster Hilfsmittel noch immer großen Wert auf das traditionelle Bäckerhandwerk gelegt. Mit viel Leidenschaft und sorgfältig ausgewählten Rohstoffen aus der Region entstehen in der alten Backstube die bis zu 2 Kilo schweren Osterkipferl – ein typisch steirisches Backwerk zur Osterzeit. In der Schokolademanufaktur fertigen Stefan und Julia Felber die süßen Osterhasen von klein bis groß. In bis zu 1m große Formen füllen sie die Schokolade, und jedes Gesicht wird von Hand bemalt. So ist jeder Osterhase der Felbers ein Unikat.

Die Turmratsche von St. Kathrein
Der Kirchturm der Pfarrkirche St. Kathrein am Offenegg gibt es seit 2022 eine Turmratsche. Wenn die Kirchenglocken in der Karwoche schweigen, kommt sie zum Einsatz. Franz Ederer ist der Schöpfer dieser Lärminstrumente. In seiner Werkstatt entstehen Ratschen in allen Größen und Formen. Er weiß um die Geheimnisse der Konstruktion und des richtigen Holzes. Das Ratschen in der Karwoche wurde dank seiner Bemühungen im Jahr 2015 in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen.

Osterschinken aus dem Vulkanland
Schinken darf bei keiner klassischen Ostermahlzeit fehlen. Familie Habel erzeugt in der Nähe von Feldbach den bekannten Vulcano Schinken. Bis zu 36 Monaten kann die Reifezeit betragen. In dieser Zeit verlieren sie Wasser und Gewicht, der Schinken bekommt seinen einzigartigen Geschmack. Auch das Tierwohl ist Familie Habel ein großes Anliegen. Ihre Schweine haben viel Platz, Auslauf ins Freie, Stroh zum Wühlen und Spielmaterialien, um ihre Neugier auszuleben.

Der Messerschmied
Christoph Feichtl in Rittschein bei Fürstenfeld ist Messerschmied. Er sucht und findet sein Rohmaterial auf Schrottplätzen in der Umgebung. Was sich aus so manchem Eisenabfall herstellen lässt, ist erstaunlich.
Wie in alter Zeit wird mit reiner Muskelkraft das Eisen im Feuer geschmiedet, mit einem Griff versehen und zu guter Letzt geschliffen. Viele Lagen Stahl muss Christoph für eine Damast– oder Damaszenerstahlklinge falzen und verschweissen, damit die Klingen ihre typischen einzigartigen Muster und die gewünschte Schärfe erhalten.

Steirisches Penicillin
So wird der Kren auf Grund seiner antibiotischen Wirkung gern bezeichnet. Er ist ein typisches Produkt dieser Region, wird er doch fast nur noch im steirischen Thermen- und Vulkanland angebaut. „Der Kren will jeden Tag seinen Herren sehen!“ sagt Krenlandwirt Franz Tappauf aus Studenzen. Dieser Satz allein zeigt schon, wie viel Einsatz ein Landwirt für den Anbau von dem Wurzelgemüse aufwenden muss.

Wein aus Kapfenstein
Am Hang des Kapfensteiner Kogels, einem erloschenen Vulkan, liegt das Weingut der Familie Winkler Hermaden. Rund um die Burg Kapfenstein, dem Stammsitz der Familie, werden insgesamt rund 40 Hektar Weingartenfläche bearbeitet. 2009 entschied sich die Winzerfamilie, fortan die gesamte Fläche biologisch-organisch zu bewirtschaften. Damit soll einerseits die Biodiversität in den Weingärten gesteigert und andererseits eine höhere Weinqualität erreicht werden.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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