Hohe Qualität und universellen Zugang sichern
Der steirische Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl traf sich heute im Grazer Landhaus mit der schwedischen Botschafterin Annika Markovic und einer Delegation mit Vertreterinnen und Vertretern schwedischer Firmen zu einem vertieften Arbeitsgespräch zum Thema Gesundheit. Die Delegationsreise zielt darauf ab, schwedischen Unternehmen im Gesundheits- und MedTech-Sektor einen umfassenden Überblick über mögliche Kooperationen in der Steiermark zu bieten. Die Steiermark hat sich mit ihren innovativen Unternehmen im Medizintechnologie- und Pharmabereich sowie dem Humantechnologie-Cluster als bedeutender Standort für diese Branchen etabliert. Auf dem zweitägigen Programm der schwedischen Delegation stehen Gespräche mit Interessengruppen und Entscheidungsträgern sowie Besuche steirischer Unternehmen. Der Austausch zwischen der Steiermark und Schweden bietet die Möglichkeit, bewährte Modelle und innovative Ansätze beider Länder zu diskutieren und voneinander zu lernen.
Gemeinsame Herausforderungen und neue Perspektiven
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Gesundheitssysteme sowie die Frage, wie beide Länder von den jeweiligen Erfahrungen profitieren können. Während Schweden seit Jahren auf digitale Lösungen und eine starke Primärversorgung setzt, baut die Steiermark ihre integrierten Versorgungsmodelle kontinuierlich aus. Auch die Herausforderungen sind ähnlich, denn auch in Schweden wird über zum Teil längere Wartezeiten, Ärztemangel, demografische Entwicklung und medizinischer Fortschritt und die Finanzierung der qualitätsvollen öffentlichen Gesundheitsversorgung diskutiert. „Die Gesundheitssysteme in Österreich und Schweden zeichnen sich durch ihre hohe Qualität und den universellen Zugang zur Gesundheitsversorgung aus“, betont Botschafterin Annika Markovic. Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl hebt die Bedeutung des internationalen Austauschs hervor: „Egal wo jemand lebt, die Gesundheitsversorgung darf keinen Unterschied machen, daher arbeiten wir sowohl in der Steiermark als auch in Schweden an der Sicherstellung einer qualitätsvollen öffentlichen Gesundheitsversorgung.“
Telemedizin als Zukunftsmodell
Ein zentraler Punkt des Gesprächs war die Weiterentwicklung telemedizinischer Angebote, die in beiden Ländern eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Schweden hat in diesem Bereich bereits ein großes Angebot, so gibt es beispielsweise Patienten-Arzt-Apps, mit denen etwa Ärzte, Psychologen und Patienten ihre Sitzungen über Videochat abhalten. „Schweden ist ein Vorreiter im Bereich der Telemedizin und digitalen Gesundheitsversorgung. Bereits ein Großteil der medizinischen Konsultationen wird mithilfe von Telemedizin abgewickelt, was besonders in dünn besiedelten Gebieten von Vorteil ist. Virtuelle Arztbesuche und elektronische Patientenakten sind weit verbreitet und ermöglichen eine effiziente und zugängliche Gesundheitsversorgung“, so Markovic. Die Steiermark setzt dabei auf digitale Gesundheitslösungen, die eine wohnortnahe Versorgung ermöglichen und das Gesundheitspersonal entlasten. Kornhäusl betont dazu: „Im Bereich der Telemedizin zählt die Steiermark mit Projekten wie HerzMobil und Teledermatologie zwar zu den Vorreitern in Österreich, aber wir können hier auch noch viel von Schweden lernen. Telemedizinische Angebote sind in vielen Bereichen eine gute Ergänzung, aber eine App kann keine Berührung und menschliche Zuwendung ersetzen.“
Zusammenarbeit als Schlüssel zur Weiterentwicklung
Das Arbeitsgespräch verdeutlichte die Bedeutung von interkulturellem Wissenstransfer und gemeinsamer Weiterentwicklung. Beide Seiten zeigten sich offen für zukünftige Kooperationen, um bewährte Ansätze noch weiter zu optimieren. Mit dem heutigen Treffen setzt die Steiermark erneut ein Zeichen für den internationalen Dialog in Gesundheitsfragen – mit dem Ziel, die bestmögliche Versorgung für alle zu gewährleisten. „Ich möchte den Austausch mit unseren europäischen Partnern intensivieren, denn dieses Gespräch hat deutlich gezeigt, dass wir in ganz Europa vor ähnlichen Herausforderungen stehen“, so Kornhäusl. „Beide Länder weisen eine hohe Expertise in der medizinischen Forschung und Medizintechnik auf. Im Rahmen unserer Delegationsreise nach Graz beabsichtigen wir, die Geschäftspartnerschaften zwischen schwedischen und österreichischen Health-Tech-Unternehmen zu intensivieren., betont Botschafterin Annika Markovic abschließend.