VCÖ: Preis-Transparenz an Ladestellen schneller umsetzen
Ende 2024 gab es in der Steiermark knapp mehr als 3.400 öffentliche E-Ladepunkte und 25.075 Elektroautos. Damit kommen auf einen Ladepunkt 7,4 Elektroautos, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der E-Control und Austria-Tech zeigt. Die Steiermark liegt damit genau im Österreich-Schnitt. Für den heimischen Tourismus ist der Ausbau der Ladestellen bei den Beherbergungsbetrieben wichtig. In den Niederlanden, Österreich zweitwichtigstes Urlaubsgästeland, sind bereits 35 Prozent der Neuwagen Elektroautos. Beim Ausbau der E-Ladestellen sind insbesondere in den Städten vorhandene Großparkplätze stärker zu nutzen. Zudem ist die Preis-Transparenz bei den Ladestellen rascher umzusetzen, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.
Österreichweit kommen auf einen öffentlichen E-Ladepunkt 7,5 Elektroautos, in der Steiermark sind es 7,4 , wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der E-Control und Austria-Tech zeigt. Ende 2024 standen 3.411 öffentliche Ladepunkte in der Steiermark zur Verfügung, davon 658 Schnellladepunkte und 215 Ultraschnellladepunkte. Ende 2024 gab es in der Steiermark 25.075 Elektroautos, um rund 10.500 mehr als Ende 2022. Mittlerweile sind in der Steiermark bereits mehr als 26.000 Elektroautos gemeldet, informiert der VCÖ. Österreichweit kommen auf knapp mehr als 26.800 E-Ladepunkte rund 213.000 Elektroautos. Im Verhältnis zur Anzahl der Elektroautos verzeichnet Tirol die meisten öffentlichen E-Ladepunkte, in absolute Zahlen liegt Niederösterreich mit 5.902 an der Spitze.
Der Ausbau des öffentlichen Ladenetzes ist wichtig, aber der Großteil der Ladevorgänge erfolgt zu Hause oder am Arbeitsplatz. “Immer mehr private Haushalte und auch Unternehmen haben eine eigene Photovoltaikanlage und nutzen diese zum Laden der E-Autos. Sie sparen sich damit einiges an Geld”, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Der VCÖ betont, dass bei Wohnhausanlagen der raschere Ausbau der Ladeinfrastruktur wesentlich ist, ebenso bei Großgaragen.
“Zudem wäre es klug, wenn bei Großparkplätzen, etwa von Bau- und Fachmärkten oder von Supermärkten, Anrainerinnen und Anrainer nach Ladenschluss über Nacht ihr Auto laden können. Damit würden bereits verbaute Flächen effizienter genutzt, sowohl die Märkte als auch die Städte und die Bevölkerung hätten einen Nutzen”, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Stadt und der jeweilige Supermarkt einigen, dass der Parkplatz über Nacht für Anrainerinnen und Anrainer geöffnet werden kann. Beispiele dafür gibt es in Deutschland und beispielsweise auch in Wolfurt in Vorarlberg.
Eine zunehmende Bedeutung bekommen E-Ladestellen für den Tourismus. Die Zahl der Urlaubs- und Ausflugsgäste mit Elektroautos nimmt zu. In den Niederlanden, nach Deutschland Österreichs zweitwichtigstes Urlaubsgästeland, waren im Vorjahr und im heurigen 1. Quartal bereits 35 Prozent der Neuwagen Elektro-Autos, macht der VCÖ aufmerksam.
Wesentlich neben dem Ausbau der E-Ladestationen ist zudem Preis-Transparenz bei den Ladestellen. Betreiber müssen auf Basis der im vergangenen Herbst erlassenen Ladepunkt-Daten-Verordnung auch Angaben zum Preis und zur Verfügbarkeit bereitstellen. Im Ladestellenverzeichnis www.ladestellen.at wird dann zu sehen sein, wie hoch der Strompreis ist und ob die Ladestelle frei ist. “Je früher die Verordnung umgesetzt wird, umso besser für die wachsende Anzahl von Fahrerinnen und Fahrern von Elektroautos”, betont VCÖ-Experte Katharina Jaschinsky.
Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, (0699)18932695
VCÖ: In der Steiermark gibt es die viertmeisten öffentlichen E-Ladepunkte (Anzahl öffentlich zugängliche Ladepunkte per Ende 2024, in Klammer davon Schnellladepunkte / Ultraschnellladepunkte)
Niederösterreich: 5.903 (1.042 Schnell / 326 Ultraschnell)
Oberösterreich: 4.224 (918 / 429)
Tirol: 3.568 (442/ 286)
Steiermark: 3.411 (658 /215)
Wien: 3.132 (238 / 145)
Salzburg: 2.645 (413 / 178)
Kärnten: 1.708 (256 / 226)
Vorarlberg: 1.187 (240 / 72)
Burgenland: 1.060 (161 /84)
Österreich: 26.838 (4.368 Schnell / 1.961 Ultraschnell)
Quelle: E-Control, Austria Tech, VCÖ 2025