Naturschutzbund plädiert für Förderung mosaikartiger Landschaften für unsere Feldhasen
Ein Ostern ohne Osterhasen – eine traurige Vorstellung … Die früher weit verbreiteten Feldhasen werden mehr und mehr zurückgedrängt. Anlässlich des nahenden Osterfestes plädiert der Naturschutzbund für möglichst abwechslungsreiche Landschaften, um dem Osterhasen wieder mehr Lebensraum zurückzugeben.
Der Feldhase ist als Sinnbild für Fruchtbarkeit in unseren Breiten auch als Osterhase bekannt, der die bunten Eier bringt. Er hat sehr lange Ohren, auch Löffel genannt – diese sind tatsächlich um einiges länger als sein Kopf und haben schwarze Spitzen. Im Gegensatz dazu hat das Kaninchen, das meist auf Ostermotiven zu finden ist, viel kürzere, abgerundete Ohren. Der Feldhase ist ein typisches Fluchttier: Er besitzt lange, kräftige Hinterläufe, mit denen er bis zu 80 km/h schnell laufen kann und ist doppelt so schwer wie das Kaninchen. Der Osterhase gräbt keine Baue, sondern nutzt flache Mulden, sogenannte Sassen, als Versteck und für die Aufzucht seines Nachwuchses: Feldhasenjunge sind Nestflüchter, das heißt, sie werden behaart und sehend geboren.
Wie es Feldhasen lieben
Der Feldhase kommt ursprünglich aus der Eurasischen Steppe und mag übersichtliche, offene Landschaften mit trockenen Böden sowie Hecken, Feldholzinseln, Waldränder, Brachen oder Blühstreifen, um sich tagsüber verstecken zu können. Brachen und Ackerrandstreifen bzw. Blühstreifen sind als Nahrungsquellen für den Feldhasen wichtig und erhöhen die Überlebenschancen der Junghasen. Je vielfältiger und kleinflächiger die landwirtschaftliche Bewirtschaftung ist, desto mehr Hasen können auf einer Fläche potentiell leben.
Was Feldhasen bedroht
In erster Linie setzt dem Feldhasen die intensivierte Landwirtschaft zu: Größere Felder, weniger kleinräumige Strukturen, weniger Versteckmöglichkeiten in Form von Hecken, Ackerrandstreifen bzw. Blühstreifen, Brachen und deren fettreiche Nahrungspflanzen machen dem Osterhasen stark zu schaffen und führen zur Verschlechterung seines Lebensraums. Zudem gefährden die Zunahme von Monokulturen, häufige Mahd und der Einsatz von Dünger und Pestiziden das Überleben des Osterhasen: Diese bedingen geringere Nahrungsvielfalt und reduzieren damit auch die Überlebenschancen der Jungen, da die Muttermilch dadurch weniger fettreich ist. Auch werden Junghasen oftmals von Mähmaschinen getötet. Extrem nasse und extrem trockene Jahre, die wegen des Klimawandels zunehmen, wirken sich ebenfalls negativ auf das Überleben der Junghasen aus. Durch unverminderten Bodenverbrauch für Siedlungsbau und Gewerbe gehen Lebensräume des Feldhasen teilweise komplett verloren. Dazu kommt, dass wegen der zunehmenden Zerschneidung der Landschaft mit Straßen jährlich rund 20.000 Feldhasen dem Verkehr zum Opfer fallen.
Mehr Brachen – mehr Hasen
„Je strukturreicher die Landschaft ist, desto besser geht es den Hasen“, sagt Artenschutzexperte Lucas Ende vom Naturschutzbund Österreich. Brachen spielen dabei eine besondere Rolle für den Feldhasen und die Biodiversität insgesamt. „Diese bieten Deckungsmöglichkeiten und sind für Feldhasen wie ein ‚Supermarkt voller gesunder Auswahl‘, während intensiv genutzte Felder eher eine ‚Fast-Food-Landschaft‘ darstellen – nährstoffarm, einseitig und ohne Vielfalt.“ Besonders in der zweiten Jahreshälfte liefern Brachen dem Hasen das, was er für Kondition, Fellwechsel und Fortpflanzung dringend braucht: Kräuter, Wildpflanzen und verschiedene Gräser. Samen und Knospen von Wildblumen sind wahre Energie-Booster, die die Hasen besonders im Spätsommer und Herbst gut brauchen können. Von Brachen profitieren auch viele andere bedrohte Tierarten, wie Rebhuhn, Wachtel, Feldlerche, Wildbienen oder Kreuzkröten.„Brachen sind als Biodiversitätsflächen unverzichtbare Mosaiksteinchen der Biotopvernetzung. Der Naturschutzbund fordert daher eine Agrarpolitik und -förderung, die das Überleben der tierischen Mitbewohner unserer Kulturlandschaft sichert. Insbesondere müssen kleinbäuerliche Betriebe gefördert und erhalten werden, die auf ihren Flächen oft größere Vielfalt bieten. Wir müssen wegkommen von einer flächenbezogenen Förderung hin zu leistungsbezogenen Prämien für Bäuer*innen, die mosaikartige Landschaften erhalten und wiederherstellen”, sagt Thomas Wrbka, Präsident des Naturschutzbundes Österreich.
Der Naturschutzbund bittet, Hasenbeobachtungen zu teilen auf www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App.
Hopp-Hopp-Hoppala: Ein Ostern ohne Osterhasen?
Naturschutzbund plädiert für Förderung mosaikartiger Landschaften für unsere Feldhasen
Ein Ostern ohne Osterhasen – eine traurige Vorstellung … Die früher weit verbreiteten Feldhasen werden mehr und mehr zurückgedrängt. Anlässlich des nahenden Osterfestes plädiert der Naturschutzbund für möglichst abwechslungsreiche Landschaften, um dem Osterhasen wieder mehr Lebensraum zurückzugeben.
Der Feldhase ist als Sinnbild für Fruchtbarkeit in unseren Breiten auch als Osterhase bekannt, der die bunten Eier bringt. Er hat sehr lange Ohren, auch Löffel genannt – diese sind tatsächlich um einiges länger als sein Kopf und haben schwarze Spitzen. Im Gegensatz dazu hat das Kaninchen, das meist auf Ostermotiven zu finden ist, viel kürzere, abgerundete Ohren. Der Feldhase ist ein typisches Fluchttier: Er besitzt lange, kräftige Hinterläufe, mit denen er bis zu 80 km/h schnell laufen kann und ist doppelt so schwer wie das Kaninchen. Der Osterhase gräbt keine Baue, sondern nutzt flache Mulden, sogenannte Sassen, als Versteck und für die Aufzucht seines Nachwuchses: Feldhasenjunge sind Nestflüchter, das heißt, sie werden behaart und sehend geboren.
Wie es Feldhasen lieben
Der Feldhase kommt ursprünglich aus der Eurasischen Steppe und mag übersichtliche, offene Landschaften mit trockenen Böden sowie Hecken, Feldholzinseln, Waldränder, Brachen oder Blühstreifen, um sich tagsüber verstecken zu können. Brachen und Ackerrandstreifen bzw. Blühstreifen sind als Nahrungsquellen für den Feldhasen wichtig und erhöhen die Überlebenschancen der Junghasen. Je vielfältiger und kleinflächiger die landwirtschaftliche Bewirtschaftung ist, desto mehr Hasen können auf einer Fläche potentiell leben.
Was Feldhasen bedroht
In erster Linie setzt dem Feldhasen die intensivierte Landwirtschaft zu: Größere Felder, weniger kleinräumige Strukturen, weniger Versteckmöglichkeiten in Form von Hecken, Ackerrandstreifen bzw. Blühstreifen, Brachen und deren fettreiche Nahrungspflanzen machen dem Osterhasen stark zu schaffen und führen zur Verschlechterung seines Lebensraums. Zudem gefährden die Zunahme von Monokulturen, häufige Mahd und der Einsatz von Dünger und Pestiziden das Überleben des Osterhasen: Diese bedingen geringere Nahrungsvielfalt und reduzieren damit auch die Überlebenschancen der Jungen, da die Muttermilch dadurch weniger fettreich ist. Auch werden Junghasen oftmals von Mähmaschinen getötet. Extrem nasse und extrem trockene Jahre, die wegen des Klimawandels zunehmen, wirken sich ebenfalls negativ auf das Überleben der Junghasen aus. Durch unverminderten Bodenverbrauch für Siedlungsbau und Gewerbe gehen Lebensräume des Feldhasen teilweise komplett verloren. Dazu kommt, dass wegen der zunehmenden Zerschneidung der Landschaft mit Straßen jährlich rund 20.000 Feldhasen dem Verkehr zum Opfer fallen.
Mehr Brachen – mehr Hasen
„Je strukturreicher die Landschaft ist, desto besser geht es den Hasen“, sagt Artenschutzexperte Lucas Ende vom Naturschutzbund Österreich. Brachen spielen dabei eine besondere Rolle für den Feldhasen und die Biodiversität insgesamt. „Diese bieten Deckungsmöglichkeiten und sind für Feldhasen wie ein ‚Supermarkt voller gesunder Auswahl‘, während intensiv genutzte Felder eher eine ‚Fast-Food-Landschaft‘ darstellen – nährstoffarm, einseitig und ohne Vielfalt.“ Besonders in der zweiten Jahreshälfte liefern Brachen dem Hasen das, was er für Kondition, Fellwechsel und Fortpflanzung dringend braucht: Kräuter, Wildpflanzen und verschiedene Gräser. Samen und Knospen von Wildblumen sind wahre Energie-Booster, die die Hasen besonders im Spätsommer und Herbst gut brauchen können. Von Brachen profitieren auch viele andere bedrohte Tierarten, wie Rebhuhn, Wachtel, Feldlerche, Wildbienen oder Kreuzkröten.„Brachen sind als Biodiversitätsflächen unverzichtbare Mosaiksteinchen der Biotopvernetzung. Der Naturschutzbund fordert daher eine Agrarpolitik und -förderung, die das Überleben der tierischen Mitbewohner unserer Kulturlandschaft sichert. Insbesondere müssen kleinbäuerliche Betriebe gefördert und erhalten werden, die auf ihren Flächen oft größere Vielfalt bieten. Wir müssen wegkommen von einer flächenbezogenen Förderung hin zu leistungsbezogenen Prämien für Bäuer*innen, die mosaikartige Landschaften erhalten und wiederherstellen”, sagt Thomas Wrbka, Präsident des Naturschutzbundes Österreich.
Der Naturschutzbund bittet, Hasenbeobachtungen zu teilen auf www.naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen App.

Zu häufiges Mähen verhindert die Ausbildung von Früchten und Samen, wodurch die Artenzahl im Grünland stark zurückgeht. Dadurch schrumpft auch der Speiseplan für Feldhasen und Co.
© Robert Hofrichter