In der Steiermark wurden zuletzt mehr als 2.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs


Bodenverbrauch reduzieren, Zersiedelung stoppen

VCÖ / WWF (Wien, am 17. April 2025) – Der Straßenverkehr ist für Hasen ein gefährliches Pflaster – vor allem zur starken Oster-Reisezeit. Zuletzt wurden in der Steiermark in einem einzigen Jahr mehr als 2.000 Hasen von Kraftfahrzeugen angefahren und tödlich verletzt, machen VCÖ und WWF jetzt aufmerksam. Zusätzlich kommen mehr als 10.000 andere Wildtiere, wie Rehe, Fasane und Füchse im Straßenverkehr ums Leben, wie die von der Statistik Austria erfassten Meldungen an die Bezirkshauptmannschaften zeigen. VCÖ und WWF sprechen sich für die Stärkung der Ortskerne statt Zersiedelung sowie eine Reduktion des Bodenverbrauchs aus.

Die rund 24.500 Kilometer Straßen in der Steiermark benötigen eine Fläche von mehr als 250 Quadratkilometer, informieren VCÖ und WWF. Sie durchziehen auch den Lebensraum von Tieren. “Das Überqueren der Straßen ist für Tiere lebensgefährlich. Je mehr Autos und Lastwagen fahren und je höher deren Tempo, umso größer das Risiko für Tiere unter die Räder zu kommen”, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Zuletzt wurden in der Steiermark in einem einzigen Jahr 2.065 Hasen niedergefahren und tödlich verletzt. Zusätzlich wurden weitere mehr als 10.000 Wildtiere Opfer des Straßenverkehrs, davon 7.152 Rehe und 1.291 Fasane. Erfasst werden von der Statistik nur die bei der Bezirkshauptmannschaft eingegangenen Meldungen.

“Die Erweiterung des Straßennetzes führt gemeinsam mit der Zersiedelung zu mehr Verkehr. Das ist eine Katastrophe für Wildtiere und ihre Lebensräume”, sagt WWF-Experte Simon Pories. Eine Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Stopp der Zersiedelung ist unumgänglich, betonen WWF und VCÖ.

Österreich hat den Bodenverbrauch nicht im Griff. In den vergangenen zehn Jahren gingen in ganz Österreich täglich rund elf Hektar an wertvollen Böden verloren, wie aktuelle Berechnungen des WWF zeigen. Damit liegt Österreich weit über dem versprochenen Ziel von 2,5 Hektar pro Tag.

Neben einer Obergrenze für den Bodenverbrauch braucht es eine Stärkung der Ortskerne sowie finanzielle Anreize dafür im Finanzausgleich und im Steuersystem, stellen VCÖ und WWF fest. Supermärkte, Betriebsanlagen oder Wohnsiedlungen in Randlagen verbrauchen selbst sowie durch Zufahrtsstraßen und Parkplätze enorme Flächen.

Auch das Mobilitätsverhalten hat Einfluss auf das Unfallrisiko für Meister Lampe, Bambi & Co. Gelingt es, den Autoverkehr zu reduzieren, sei es durch Fahrgemeinschaften, durch die Verlagerung auf den Öffentlichen Verkehr oder bei kurzen Strecken auf das Fahrrad sind auch die Tiere sicherer unterwegs.

Im Bundesländer-Vergleich fielen in Niederösterreich mit 8.486 Tieren die meisten Hasen dem Straßenverkehr zum Opfer, berichtet der VCÖ. Es folgen Oberösterreich (3.887), das Burgenland (2.215) und die Steiermark (2.065).

VCÖ: In den vergangenen fünf Jahren wurden in der Steiermark mehr als 11.000 Hasen Opfer des Straßenverkehrs (Anzahl durch Kfz-Verkehr in der Steiermark getötete Hasen und Wildkaninchen)

Jagdjahr 2023/2024: 2.065

Jagdjahr 2022/2023: 2.236

Jagdjahr 2021/2022: 2.262

Jagdjahr 2020/2021: 2.263

Jagdjahr 2019/2020: 2.481

Summe: 11.307 Hasen und Kaninchen
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025

VCÖ: Mehr als 12.000 Wildtiere wurden in einem Jahr durch Straßenverkehr tödlich verletzt (Anzahl durch Kfz-Verkehr in der Steiermark getötete Wildtiere, Jagdjahr 2023/2024)

Rehe: 7.152

Hasen: 2.065

Fasane: 1.291

Füchse: 611

Andere Wildtiere: 1.022
Summe: 12.241 Tiere
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025

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Der “VCÖ – Mobilität mit Zukunft” ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Die Sichtweise des VCÖ ist global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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