Mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der vierten steirischen Klimaschutz-Gemeindekonferenz mit dem Schwerpunkt „Klimafitte Gemeinden”.
Das im Jahr 2021 unter der Federführung von Klimaschutz-Landesrätin Ursula Lackner initiierte Gemeindeservice für Energie und Klima unterstützt aktiv die steirischen Gemeinden bei ihren Wegen zu Energieeffizienz, Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Ein Fixpunkt dieser Beratungsschiene ist die jährliche Klimaschutz-Gemeindekonferenz, die gestern (16.10.2024) mit Lackner, Nachhaltigkeitslandesrätin Simone Schmiedtbauer und mehr als 200 Gemeindevertreterinnen und -vertretern in Leibnitz stattgefunden hat.
Der Schwerpunkt wurde diesmal darauf gelegt, wie sich Gemeinden klimafit machen können. Neben dem Keynote-Referat von Hans Peter Hutter (MedUni Wien), der die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels beleuchtete, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Vielzahl an neuen Informationen und Impulsen mit in ihre Heimatgemeinden nehmen. So wurden unter anderem die Themen
- Gemeindeförderungen für Energie und Klima
- CO2-Bilanzierung in der Gemeinde
- Blackout- Vorsorge in den Gemeinden
- Echte Doppelnutzung: Photovoltaik für die Energiewende und als Schutzeinrichtung gegen Extremwetterereignisse
- Energiegemeinschaften
- „Klimaneutrale Stadt”: Wie die Stadt trotz Wachstum klimaneutral werden will – am Beispiel von Leibnitz und Villach
erörtert.
Um die Klimaschutz-Innovationen in den steirischen Gemeinden zu unterstützen, hat das Land Steiermark in den vergangenen Jahren mehrere Förderpakete geschnürt. Zuletzt wurden vier Millionen Euro bereitgestellt, mit denen kommunale Projekte umgesetzt werden können. Diese reichen von der Energiewende und Erzeugungsanlagen (wie zum Beispiel Photovoltaikanlagen) über Klimawandelanpassungsmaßnahmen (Begrünung, etc.) bis hin zur E-Mobilitätsoffensive für steirische Gemeinden.
„Wir haben ein breites Förderprogramm konzipiert, das die Gemeinden unterstützt. Es gibt viele unterschiedliche Projekte, die umgesetzt wurden und werden. Mit dem Gemeindeservice vernetzen wir die Kommunen, fördern den Erfahrungsaustausch, denn es muss nicht immer jede Gemeinde das Rad neu erfinden. Mittlerweile zeigt sich deutlich: Diese Herangehensweise wirkt! Es ist unglaublich, wie viele Projekte in den steirischen Gemeinden umgesetzt werden″, freut sich Umweltlandesrätin Ursula Lackner.
Landesrätin Simone Schmiedtbauer: „Nachhaltigkeit beschäftigt uns auf allen Ebenen. Der Weg zu einem wirksamen Klima- und Umweltschutz und einer grüneren und unabhängigeren Zukunft in der Energieversorgung führt in die Gemeinden und Regionen. Die Verantwortungsträgerinnen und -träger vor Ort sind unsere wichtigsten Partner auf diesem Weg, denn sie wissen am besten, was es braucht. Daher freut es mich, dass wir als Land Geld in die Hand nehmen, um lokale Projekte für mehr Klima- und Umweltschutz zu unterstützen. Danke an die vielen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die bei der Veranstaltung dabei waren und bereits jetzt Großartiges leisten.″
Vier Gemeinden erhielten Auszeichnungen
Ehrung für 30 Jahre Klimabündnis-Gemeinde:
Seit 30 Jahren sind die Stadtgemeinden Spielberg und Weiz als Klimabündnis-Gemeinden Mitglied des größten kommunalen Klimaschutznetzwerk. Für die langjährigen Bemühungen im Klimaschutz wurden diese im Rahmen der Gemeindekonferenz in Leibnitz geehrt. „Klimabündnis-Gemeinden setzen unter dem Motto Global denken, lokal handeln auf lokaler Ebene Klimaschutz-Maßnahmen in vielen Bereichen um und unterstützen im Rahmen der Klimabündnis-Partnerschaft gleichzeitig indigene Völker im brasilianischen Amazonasgebiet beim Regenwald-Erhalt. Wir gratulieren Spielberg und Weiz und bedanken uns für die langjährige Unterstützung″, so Friedrich Hofer, GF des Klimabündnis Steiermark, der gemeinsam mit Klimaschutzlandesrätin Ursula Lackner den zwei Klimabündnis-Jubiläumsgemeinden die Urkunden überreichte.
e5-Auszeichnungen:
Zwei e5-Gemeinden konnten dieses Jahr für Ihre energie- und klimapolitische Arbeit im „e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden” ausgezeichnet werden. So konnte die Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz gleich bei ihrer ersten Auditierung mit 40 Prozent Umsetzungsgrad zwei „e″s mit nach Hause nehmen. Bei bereits vier „e″s liegt die Stadtgemeinde Liezen bei ihrer nunmehr fünften Zertifizierung. Liezen gehört damit mit zu den europäischen Vorreitergemeinden in Sachen erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Klimaschutz und beweist dies mit vielen konkreten Umsetzungen von Maßnahmen. Die Videos der zwei Gemeinden mit je drei vorgestellten Projekten findet man auch am Youtube-Kanal von e5-Steiermark.
Das e5-Programm
Das e5-Programm unterstützt Gemeinden bei einer strukturierten und nachhaltigen Klimaschutzarbeit, um das Ziel der Klimaneutralität 2040 zu erreichen. Kaum eine andere Initiative auf Gemeindeebene kann einen ähnlich erfolgreichen, umfassenden und konsequenten Ansatz vorweisen. Mit e5 erhalten teilnehmende Gemeinden Hilfsmittel, Unterstützung und fortlaufende Betreuung. Neben materiellen Vorteilen (z.B. Kosteneinsparung durch Energieeffizienzsteigerung) sind es vor allem die langfristigen Strukturen und Arbeitsmethoden, die e5-Gemeinden von anderen Gemeinden unterscheiden und den energie- und klimapolitischen Erfolg ausmachen.
Im Vier-Jahres-Takt unterziehen sich die Gemeinden im e5-Programm einer externen Auditierung sowie Bewertung durch eine unabhängige Kommission. So, wie Hotels mit Sternen ausgezeichnet werden, bekommen erfolgreiche e5-Gemeinden – je nach Umsetzungsgrad der möglichen Energieeffizienzmaßnahmen – ein bis fünf „e″ verliehen. So entwickeln sich die e5-Gemeinden ständig weiter – hin zu mehr Lebensqualität, geringerem Energieverbrauch und Klimaneutralität.