Am 17.10.2024 traf sich wieder das „Who is Who“ der Regionalstelle Ennstal/Salzkammergut bei „WKO on Tour“. Eine hochkarätige Veranstaltung, wo der WKO Präsident Josef Herk und der WKO Regionalstellenobmann Egon Hierzegger auch für klare Worte und die Präsentation eines neuen Schwerpunktprogramms nutzte: „Leistungswille, Eigenverantwortung und letztlich selbständiges Denken und Handeln kommen in unserem Land immer mehr unter Druck. Wir müssen der Gesellschaft in aller Deutlichkeit vermitteln, dass unser Wohlstand keine Selbstverständlichkeit ist, sondern jeden Tag erarbeitet werden muss.“
Über 40 Gäste folgten am Donnerstag, dem 17.10.2024 der Einladung von Egon Hierzegger, Obmann und Christian Hollinger, Leiter der Regionalstelle Ennstal/Salzkammergut, gemeinsam mit Frau in der Wirtschaft Ennstal/Salzkammergut und Junge Wirtschaft im Bezirk Liezen, zum Business Frühstück in Schladming. Neben fachlichen Informationen stand dabei auch die Präsentation der neuen Leistungsagenda auf dem Programm. „Wir müssen alles daransetzen, den Grundwasserspiegel von Leistungswillen und Eigenverantwortung in unserem Land wieder zu heben“, betonte Präsident Herk vor Ort. Denn Solidarität sei keine Einbahnstraße und Wohlstand kein Bürgerrecht. „Dieser muss täglich erarbeitet werden“, so ergänzend Obmann Hierzegger. Allerdings „fördere“ unser Steuersystem weniger arbeiten. „Wer seine Arbeitszeit um 100 Prozent erhöht, bekommt im Schnitt nur 72 Prozent mehr Lohn. Den Rest des Einkommenszuwachses kassiert der Staat.“ Nicht zuletzt darum entscheide sich in Österreich mittlerweile jeder und jede Dritte – auch ohne Betreuungspflichten – für Teilzeit. „Zu hinterfragen ist nicht die individuelle Entscheidung, sondern ein System, das solche Phänomene fördert“, kritisiert der Präsident mit klaren Worten. Denn dadurch werde unser Sozialsystem über kurz oder lang unleistbar – zumindest, wenn es jeder „Vollzeit“ nutzen will. Statistisch gesehen arbeiten die Österreicher nur mehr 32,4 Stunden pro Woche. Und das auch nicht besonders lange. Gerade einmal 32 Prozent der 60- bis 64-Jährigen, während es in Deutschland 63,2 Prozent sind. Aus diesem Grund präsentierte WKO Präsident Josef Herk und der WKO Regionalstellenobmann Egon Hierzegger die Leistungsagenda (https://www.wko.at/stmk/news/231205-wko-whitepaper-1.0.pdf) als neues Schwerpunktthema der WKO Regionalstelle Ennstal/Salzkammergut, diese beinhaltet folgende Grundsätze:
- Mehr Leistung muss belohnt werden! Denn: Wer in Österreich mehr arbeiten möchte, wird mit zu hohen Steuern und Abgaben bestraft.
- Weg mit überflüssigen Gesetzen und Verordnungen! Denn: Unternehmerinnen und Unternehmer sind allzu oft Spielball von bürokratischen Fantasien.
- Wer nur fordert und wenig beiträgt, gefährdet unseren Wohlstand! Denn: Die staatliche Vollkasko-Mentalität und ein überbordendes Sozialsystem können wir uns schon heute nicht mehr leisten.
- Unser Bildungssystem muss endlich im 21. Jahrhundert ankommen! Denn: Nach wie vor werden junge Menschen mit Wissen vollgestopft, statt Eigenverantwortung und Talente zu fördern.
- Unternehmen statt unterlassen! Denn: Immer öfter wird vermittelt, dass Arbeit leidvoll, Wettbewerb furchtbar und Freizeit alles ist.
Ein weiteres besonderes Highlight war die Ehrung der steirischen Unternehmerinnen des Jahres 2024 aus der Region durch die Regionalstelle gemeinsam mit den Regionsvertreterinnen von Frau in der Wirtschaft. Diese angesehene Auszeichnung würdigt Frauen, die durch Innovationskraft und gesellschaftliches Engagement die Wirtschaft der Steiermark prägen. Die Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft, Dina Lesjak, betonte in ihrer Rede die Bedeutung von Vorbildern wie diesen erfolgreichen Unternehmerinnen: „Sie zeigen, wie viel mit Leidenschaft und Einsatz erreicht werden kann und tragen maßgeblich zum Wohlstand unserer Region bei.“ Lesjak sprach auch über die Herausforderungen, denen Frauen im Spagat zwischen Familie und Beruf begegnen, und forderte eine bessere Kinderbetreuung, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern.
Unter den geehrten Unternehmerinnen sind Marion Eberhardt, die den zweiten Platz in der Kategorie „Beste Neugründerin“ mit ihrer Q-Jobs Personalmanagement GmbH belegte, sowie Ulrike Taferner, die mit ihrem Unternehmen S’Ausseer Knopferl den dritten Platz im „Publikumspreis“ erreichte. Besonders hervorgehoben wurde auch Roswitha Marold, die mit ihrem Biobetrieb den dritten Platz in der Kategorie „Urproduktion“ errang. Diese Frauen stehen für Innovation, Nachhaltigkeit und unternehmerisches Geschick, und ihre Erfolge sind ein inspirierendes Beispiel für die zukünftige Generation von Unternehmerinnen.
Die Veranstaltung verdeutlichte eindrucksvoll, wie stark die Region durch engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer geprägt wird und wie wichtig es ist, die Rahmenbedingungen für ihre Arbeit zu verbessern. Die vorgestellte Leistungsagenda und die Ehrung herausragender Unternehmerinnen setzen wichtige Impulse für die wirtschaftliche Zukunft in der Region und in der Steiermark.
Bildhinweis: photoINstyle Birgit Steinberger; WKO Regionalstelle Ennstal/Salzkammergut