Von Christa Reiter ( “Die Redaktion weist darauf hin, dass der Inhalt der Leserbriefe die Ansicht der Einsender wiedergibt, die mit der Meinung der Redaktion oder des Verlags nicht unbedingt übereinstimmt.”)
Nach einigen Wortmeldungen bei der Veranstaltung „Widerstand im Salzkammergut“ im Amtshaus Altaussee verließ ich den Saal mit eigenartigen Gefühlen. Gerade so, als ob ich mich für die Widerstandsbewegung stark machen müsste, weil sie teilweise „kleingeredet“, als nicht wirklich historisch belegt und „erinnerungsgeschönt“ hingestellt wurde.
Jeder Mensch, der sich damals – aus welchen Gründen auch immer – dem Naziregime widersetzt hat, still, aktiv, passiv, duldend, unterstützend, helfend, es war immer mit Lebensgefahr verbunden. Jeder hat nur seine eigenen Erinnerungen. Wie großartig, dass diese von Peter Kammerstätter erfasst, aufgezeichnet und für die Nachwelt als Buch zur Verfügung gestellt wurden. Jede Familie hat ihre eigene Geschichte mit den Erinnerungen der Beteiligten und ich bin stolz darauf, dass mein Onkel auch zu den Widerständigen gehört hat. Was mir gefehlt hat, war die Würdigung und Wertschätzung des Mutes aller damals permanent unter Lebensgefahr Agierenden oder auch stillschweigend Wissenden.
Der berührende Film von Maximilian Stelzhammer mit den Interviews von Resi Pesendorfer und Marianne Feldhammer wird – vermutlich – von allen Anwesenden als authentisch empfunden worden sein. Ich frage mich, wie sich die beiden Frauen gefühlt hätten, wären sie bei dieser Diskussion live dabei gewesen.
Christa Reiter, Bad Aussee