Thomas Rettenegger als 5. ebenso mitten in der Weltspitze
Auch im heutigen zweiten Bewerb von Lillehammer (NOR) zeigt das österreichische Team gute Leistungen. Mit Johannes Lamparter als 4. und Thomas Rettenegger als 5. landen zwei Ski Austria Athleten mitten im Spitzenfeld. Deutschland feiert mit Vinzenz Geiger und Julian Schmid einen Doppelsieg, Jarl Magnus Riiber landet auf Platz 3.
Nach dem Sprungdurchgang sah es für das österreichische Team sehr gut aus. Mit sauberen Sprüngen vom nahezu gesamten Team und einer deutlichen Leistungssteigerung platzierten sich Thomas Rettenegger, Johannes Lamparter und Franz-Josef Rehrl auf den zwischenzeitlichen Plätzen 2, 3 und 4.
Im Langlaufrennen bildete sich zunächst eine sechs Mann starke Führungsgruppe, in der sich Lamparter, Rettenegger und Rehrl befanden. In der zweiten Runde musste Rehrl jedoch reißen lassen, somit gingen Lamparter und Co. nur mehr zu fünft in die Schlussrunde. Durch ein Missgeschick, bei dem Johannes Lamparter an einer Seitenbegrenzung einfädelte, verloren er und Thomas Rettenegger den Anschluss an Geiger, Schmid und Riiber. Somit hatten die beiden auch im Kampf um die Podestplätze leider nichts mehr mitzureden. Dennoch können Johannes Lamparter und Thomas Rettenegger mit den Plätze vier und fünf positiv resümieren.
Die weiteren Platzierungen der Österreicher:
- Stefan Rettenegger
- Lukas Greiderer
- Martin Fritz
- Franz-Josef Rehrl
- Paul Walcher
DNS: Manuel Einkemmer (muskuläre Probleme)
STIMMEN:
Johannes Lamparter: „Im Springen ist es mir richtig gut gegangen, ich konnte wieder einen Schritt nach vorne machen und mich von Sprung zu Sprung steigern. Schön langsam taste ich mich an meine Topform heran. Im Rennen ist mir in der letzten Runde ein Missgeschick passiert, ich bin leider in der Seitenbande eingefädelt. Dadurch haben Thomas und ich den Anschluss an die Spitzenläufer verloren. Es ist schon etwas bitter, vor allem wäre heute sicher mehr drin gewesen. Nichts desto trotz kann ich Lillehammer mit einem dritten und vierten Platz mit einem Lächeln verlassen.“
Thomas Rettenegger: „Der Sprung heute war ein richtiger Befreiungsschlag, ich habe endlich mal gezeigt, was ich draufhabe. Das Rennen war einfach nur cool. Vor mir vier Leute, die eigentlich zu den besten Läufern zählen und wo jeder Laufbestzeiten laufen kann. Da bin ich heute als guter Springer mitgekommen, das war schon richtig lässig heute. Nach fast zwei Wochen im hohen Norden freue ich mich jetzt wieder auf Zuhause. Ich werde meinen Körper top in Schuss bringen, dass wir beim Heimweltcup in der Ramsau wieder richtig angreifen können.“
Resümee Cheftrainer Christoph Bieler: „Ergebnismäßig haben wir uns von dem Wochenende sicher mehr erwartet. Wenn ich aber die Leistungen so sehe, bin ich mit der Entwicklung absolut zufrieden. Die Leistungen von Johannes waren wieder auf einem Top Niveau, auf der Schanze hat er einen großen Schritt gemacht, im Rennen heute hat er leider dann den Einfädler gehabt. Alles in allem geht es aber in die richtige Richtung. Die Leistung von Thomas Rettenegger war heute stark, wie er bis zum Finale mit den besten Athleten mithalten konnte. Springerisch war heute die ganze Mannschaft richtig gut, läuferisch eher durchwachsen. Wir wissen, wo wir stehen und was wir nun zu tun haben, dass wir in der Ramsau hoffentlich wieder von den Podestplätzen runterlachen können.“
Hörl und Kraft in Wisla am Podest
Österreichs Skispringer erweisen sich in der noch jungen Weltcup-Saison weiterhin als fleißige Stockerl-Hamster. In Wisla (POL) holten Jan Hörl und Stefan Kraft am Sonntag die Podestplätze Nummer zehn und elf in mittlerweile sieben Saisonbewerben. Mit dem Vortagessieger Daniel Tschofenig auf Platz vier hätte es beinahe ein Dreifach-Erfolg für Österreich gegeben. Wäre da nicht der amtierende Weltcup-Dominator Pius Paschke aus Deutschland, der in Polen seinen bereits dritten Saisonerfolg einfahren konnte.
Auf den Plätzen 15 bis 17 landeten Maximilian Ortner, Michael Hayböck und Manuel Fettner – und damit das nächste Österreicher-Paket in den guten Punkterängen. Die nächste Weltcup-Station lautet am kommenden Wochenende: Titisee-Neustadt im deutschen Schwarzwald.
Österreich bisher mit Stockerl- und Blech-Garantie
Randnotiz: Auch bei den undankbaren vierten Plätzen rangiert Österreich derzeit auf dem ersten Platz. Insgesamt fünf Mal landeten die Ski Austria Adler ebendort. In der Nationen-Wertung liegt Österreich bei aktuell 1621 Zählern mit 421 Punkten vor Deutschland in Front.
Daniel Tschofenig liegt in der Gesamtwertung des Weltcups als heimischer Top-Adler auf dem zweiten Platz. Direkt vor seinen beiden Teamkollegen Jan Hörl und Stefan Kraft auf den Plätzen drei und vier. Mit Überraschungsmann Maximilian Ortner auf dem achten Platz befinden sich aktuell vier Ski Austria Adler in den Top-Ten des Weltcups.
STIMMEN:
Jan Hörl (2. Platz): “Ich habe gewusst, dass ich gut drauf bin. Gestern habe ich es nicht ganz rübergebracht, da war auch die Landung schuld. Heute habe ich zwei perfekte Sprünge gehabt, wo ich oben heraus nicht warten muss und Gas geben kann. Das habe ich heute super gemacht und deshalb bin ich megahappy, dass ich Zweiter geworden bin. Pius hupft wie aufgezogen, er macht fast keine Fehler. Er hat das Vertrauen, das gelbe Trikot beflügelt auch. Er macht das wirklich sehr gut, wir müssen schauen, dass wir ihn ein bisschen ärgern.”
Stefan Kraft (3. Platz): “Wenn man nicht ganz an die grüne Linie springt, wird es ganz eng. Da weiß man nicht, ob es sich ausgeht mit dem Stockerl. Als ich dann gesehen habe, Zweiter, war ich sehr glücklich. Ich habe es heute besser gemacht als gestern. Es war ein super Steigerung, auch wenn noch nicht alles zusammenstimmt. Aber ich bin sehr, sehr happy. Vom Niveau ist es sehr, sehr hoch. Wenn man nach sechs Springen einen siebenten Platz als schlechtestes Ergebnis hat, ist das genial.”
Claudia Riegler fährt in Yanqing als Zweite aufs Podest
Andreas Prommegger sorgt als Dritter für Salzburger „Boarder-Festspiele“
Zum Abschluss der China-Tournee haben Österreichs Alpinboarder:innen am Sonntag zwei weitere Podiumsplätze erobert! Beim Parallelslalom in Yanqing sorgten Claudia Riegler als Zweite bei den Damen und Andreas Prommegger als Dritter bei den Herren für Salzburger „Boarder-Festspiele“.
Claudia Riegler glänzte im vierten und letzten China-Rennen mit einer großartigen Leistung! Die 51-jährige Salzburgerin zog mit Siegen über Aleksandra Krol-Walas (POL), Iris Pflum (USA) und Flurina Neva Bätschi (SUI) in ihr erstes großes Finale seit Bad Gastein im Jänner 2023 ein und lieferte dort Tsubaki Miki ein packendes Duell. Die Japanerin, die im Viertelfinale Sabine Payer (5.) bezwungen hatte, setzte sich am Ende um 19 Hundertstel durch. Bei Riegler überwog trotzdem die Freude über Rang zwei und den 30. Einzel-Podestplatz ihrer Karriere.
„Als ich ins große Finale eingezogen bin, bin ich richtig emotional geworden. Da sind mir viele Gedanken über meine Mutter (Viktoria, Anm.) durch den Kopf gegangen, die im Sommer eine sehr schwere Zeit durchgemacht hat. Zum Glück geht es ihr jetzt wieder besser, dafür hat sie extrem gekämpft. Mit ihrem Kampfgeist ist sie ein großes Vorbild für mich, ich fahre in dieser Saison auch für sie. Ich bin froh und dankbar, dass ich so fit und so gut drauf bin. Das ist mein erstes Podium mit einem Fünfer vor meinem Alter. Ich möchte einfach nur zeigen, was alles möglich ist, und das ist mir heute sehr gut gelungen“, jubelte Claudia Riegler.
Sabine Payer musste das Weltcup-Leadertrikot zwar an Tsubaki Miki abgeben, mit einem Sieg, einem zweiten Platz und zwei fünften Rängen war China für die Kärntnerin aber allemal eine Reise wert. Die Steirerin Carmen Kainz (36.) und die Kärntnerin Martina Ankele (Sturz im ersten Quali-Lauf) blieben am Sonntag ohne Weltcuppunkte.
Von den sechs ÖSV-Herren, die sich für die Entscheidung der Top-16 qualifiziert hatten, kämpfte sich Andreas Prommegger bis in das Semifinale vor. Dort hatte der Salzburger, der seine beiden Auftaktrunden gegen Ben Heldman (CAN) und seinen Teamkollegen Benjamin Karl (5.) gewonnen hatte, gegen den späteren Sieger Daniele Bagozza (ITA) in einem Fotofinish hauchdünn das Nachsehen. Im Duell um Rang drei setzte sich der 44-Jährige dann souverän gegen den Slowenen Tim Mastnak durch. Bagozza entschied das große Finale gegen seinen italienischen Landsmann Gabriel Messner für sich.
„Ich kann nicht geiler Slalom fahren als heute. Ich bin stolz auf mich, dass ich den letzten Lauf gewonnen habe, nachdem die Niederlage im Semifinale im Fotofinish extrem bitter gewesen ist. Der Lauf war sehr lang und hat dementsprechend Substanz gekostet, aber ich bin auch damit gut umgegangen. Ich bin mit dem Saisonstart sehr zufrieden, war in China viermal in den Top-16 und habe gesehen, dass ich schnell bin. Ich fliege mit viel Selbstvertrauen zu den nächsten Rennen“, sagte Andreas Prommegger.
Arvid Auner, der die Qualifikation gewonnen hatte, reihte sich mit Rang neun als dritter Österreicher neben Prommegger und Karl in den Top-Ten ein. Fabian Obmann, Alexander Payer und Matthäus Pink landeten auf den Plätzen 11, 13 und 15. Christoph Karner (31.) und Dominik Burgstaller (ohne Wertung) machten keine Punkte.
Für die Alpinboarder:innen geht es nach der Rückkehr aus China in der kommenden Woche mit den beiden italienischen Klassikern in Carezza (Donnerstag) und Cortina (Samstag) weiter, wo jeweils ein Parallelriesentorlauf gefahren wird.