Naturschutzbund: Das Jubiläumsjahr neigt sich dem Ende zu – Neun brennende Naturschutzthemen im Fokus

Seit 111 Jahren gibt der Naturschutzbund der Natur seine Stimme: Unermüdlich & professionell kämpft er für die Bewahrung von Österreichs Naturschätzen und wird es auch die nächsten 111 Jahre tun – denn die Natur braucht uns aktuell mehr denn je! Neun brennende und zukunftsrelevante Naturschutzthemen standen im Jubeljahr im Fokus, zu denen Fachpapiere und Forderungen ausgearbeitet wurde. Vom Wert klimafitter Wälder und Schutzgebietserweiterungen bis hin zur Bedeutung von fundierter Umweltbildung und zukunftsfähiger Raumordnung wurde dabei ein grüner Bogen gespannt – ein Bogen mit offenem Ende, der mit Engagement und Tatkraft weitergeformt werden wird im Sinne unserer Vereinsziele.

Großartig – und für den Naturschutzbund eine besondere Freude & Ehre ist das Vorwort unseres Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen in natur&land – DER Österreichischen Naturschutzzeitschrift – anlässlich des 111-jährigen Bestehens des Naturschutzbundes: „Die Natur braucht ganz dringend Fürsprecher. Um unser selbst Willen! Denn jede gerettete Fläche, jeder zurückgewonnene Lebensraum ist nicht nur für unsere Umwelt ein Gewinn, sondern im Endeffekt für uns Menschen. Der Schutz der Natur ist immer auch der Schutz unserer Zukunft.“ Hier geht’s zur natur&land-Jubiläumsausgabe.

Eines der Schlüsselthemen, die im 111ten Jahr Österreichs ältester & größter Naturschutzorganisation im Fokus standen, ist Umweltbildung: Die Hauptrolle bei allen Aktivitäten des Naturschutzbundes rund um dieses Thema spielt die Förderung der Artenkenntnis – frei nach dem Motto „Man schützt nur, was man kennt und liebt“. „Menschen zu sensibilisieren und eine emotionale Bindung zur Natur zu fördern – das ist unser Ziel unserer Umweltbildungsangebote“, sagt Stefanie Pontasch, Vizepräsidentin des Naturschutzbund Österreich. „Denn durch direkte Naturerfahrungen entwickeln insbesondere Kinder ein tieferes Verständnis für ökologische Zusammenhänge und die Notwendigkeit, unsere Ressourcen nachhaltig zu nutzen und unsere Natur zu schützen. Ein riesen Mehrwert ist außerdem, dass sich Kinder, die viel Zeit in der Natur verbringen, besser entwickeln, gesünder sind und sich insgesamt wohler fühlen.“

Der Naturschutzbund stand auch Pate bei der Gründung wichtiger großer Schutzgebiete wie beispielsweise den Nationalparken Kalkalpen, Neusiedlersee-Seewinkel und Hohe Tauern. Diese sichern nicht nur das Naturerbe und die Artenvielfalt unserer Heimat, sondern sind auch Teil eines überlebenswichtigen Netzwerkes. Damit diese grüne Infrastruktur angesichts zunehmender Belastungen weiterhin funktionieren kann, müssen neue Schutzgebiete geschaffen sowie die bestehenden erweitert und miteinander verbunden werden. Dabei dürfen diese Gebiete nicht einfach “sich selbst überlassen”, sondern müssen professionell gemanagt und wissenschaftlich begleitet werden. Der Naturschutzbund fordert daher substantielle Verbesserungen im Schutzgebietsnetzwerk, denn die in der EU-Biodiversitätsstrategie angepeilten zehn Prozent an streng geschützten Flächen sind in Österreich bei weitem nicht erreicht. “Der aktuelle Stand liegt erst bei drei Prozent und wäre in einem ersten Schritt durch bereits geplante Nationalparkerweiterungen leicht erreichbar“, sagt Thomas Wrbka, Präsident des Naturschutzbundes Österreich.

Der Naturschutzbund brennt für seine Anliegen und wird im Sinne der Natur und eines lebenswerten Lebens für uns alle auch im kommenden Jahr weiterkämpfen und hofft, dass er von engagierten Menschen aus Politik, Verwaltung und Organisationen dabei unterstützt wird.

Foto: © Sonvilla-Graf OG: Marc Graf und Christine Sonvilla

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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