Steirische Exporte im ersten Halbjahr 2024 gesunken

In den ersten sechs Monaten 2024 wurden aus der Steiermark Waren im Wert von 14,5 Milliarden Euro ins Ausland exportiert. Die heimischen Warenexporte sanken damit von Jänner bis Juni gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozent (2023: 15,3 Milliarden Euro). Dies ist dennoch der bisher zweithöchste Wert für ein erstes Halbjahr.

„Die Exportbilanz für das erste Halbjahr 2024 macht die großen Herausforderungen deutlich, vor denen die heimische Wirtschaft und insbesondere die exportorientierten Betriebe stehen. Umso wichtiger ist es, dass wir in der neuen Landesregierung nun rasch den Bürokratieabbau forcieren sowie den im Regierungsprogramm verankerten ‚Steiermark-Plan‘ zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes erarbeiten und umsetzen“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.  

Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark: „Der heimischen Wirtschaft weht auf den internationalen Märkten zurzeit ein eisiger Konjunkturwind entgegen. Trotzdem ist es bis dato gelungen, den Exportkurs durch Innovationskraft einigermaßen zu halten, wie die vorliegende Bilanz zeigt. Aber auch das innovativste Unternehmen mit den besten Produkten braucht Rahmenbedingungen, die eine Wettbewerbsfähigkeit am Markt zulassen. Und da muss man leider sagen: Wir haben durch die hohen Arbeits- und Energiekosten ein massives Problem. Hier braucht es dringend eine Entlastung unserer Unternehmen.“

Kurt Maier, Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark: „Die aktuellen Warenaußenhandelsdaten belegen unsere Warnungen und zeigen einmal mehr, dass wir Handlungsbedarf haben – auf steirischer wie aber auch auf österreichischer Ebene. Unsere Produkte müssen wieder weltweit leistbar werden und unser Know-how-Vorsprung, getrieben von einer hervorragenden F&E-Landschaft, wieder Trumpf sein. Dazu heißt es unsere Hausaufgaben zu machen und diese reichen von Kostensenkung über Bürokratieabbau bis hin zur Schaffung eines investitionsfreundlichen Klimas. Zuversichtlich stimmt mich, dass es uns im letzten Jahr gelungen ist, vergleichsweise neue Märkte zu bedienen, daran müssen wir konsequent weiterarbeiten und uns vehement als Österreich für Freihandelsabkommen der EU einsetzen.“ 

Manfred Kainz, Obmann des Landesgremiums Außenhandel in der Wirtschaftskammer Steiermark: „Wirtschaftswachstum und damit Wohlstand waren in der Steiermark in den vergangenen Jahren eng mit den Erfolgen unseres Außenhandels verbunden. Jetzt sehen wir uns aufgrund der hohen Arbeits- und Energiekosten, die durch bürokratische Hürden wie dem Lieferkettengesetz noch einmal verschärft werden, mit den Folgen eines Wettbewerbsverlusts konfrontiert. Dieser Fehlentwicklung müssen wir uns mit einer umfassenden Reform- und wirtschaftlichen Entlastungsagenda stellen. Dann folgen auch wieder die nächsten Kapitel der steirischen Erfolgsgeschichte im Außenhandel.“

Zahlen zum steirischen Außenhandel für das erste Halbjahr 2023

Die steirischen Exporte sind im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Jahr davor um 778 Millionen Euro oder 5,1 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro gesunken. Das Ranking der wichtigsten steirischen Handelspartner führt Deutschland weiterhin klar an. Die Exporte sanken von Jänner bis Juni um 10,9 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Positiv entwickelten sich die Exporte in die USA (+22,2 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro), die vor Italien (-4,9 Prozent auf 921 Millionen Euro) auf Platz zwei liegen. China (+7,1 Prozent auf 808 Millionen Euro) folgt auf Platz vier vor Großbritannien (+3,4 Prozent auf 658 Millionen Euro). Den größten Zuwachs bei den Märkten verzeichneten die USA mit plus 350 Millionen Euro, den stärksten Rückgang Deutschland mit minus 457 Millionen Euro.

Die Liste der wichtigsten Exportgüter der Steiermark führen „Zugmaschinen und Kraftwagen“ (3,1 Milliarden Euro), „Maschinen und mechanische Geräte“ (2,3 Milliarden Euro) sowie „Elektrische Maschinen und elektrotechnische Waren“ (1,3 Milliarden Euro) an.

Während die Exportvolumina von Zugmaschinen und Kraftwagen (-16,4 Prozent) sowie Elektrischen Maschinen und elektrotechnischen Waren (-7,9 Prozent) gesunken sind, konnte jenes von Maschinen und mechanischen Geräte deutlich um 20,4 Prozent gesteigert werden.

Foto v.l. (©Kanizaj, Verwendung bei Nennung honorarfrei): Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Präsident der IV Steiermark Kurt Maier und Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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