Österreichs Skispringer Jan Hörl, Maximilian Ortner, Stefan Kraft und Daniel Tschofenig haben am Samstag beim Teambewerb in Zakopane (POL) einen eindrucksvollen Sieg ersprungen. Am Ende durfte das rot-weiß-rote Quartett mit 40,8 Punkten Vorsprung auf Slowenien jubeln. Norwegen komplettierte als Dritter das Podest.
Startspringer Jan Hörl gab mit 137 und 141 Metern die Marschrichtung vor. Youngster Maximilian Ortner trug mit zwei konstanten Flügen auf 136 und 135,5 Metern ebenfalls wesentlich zum klaren Sieg bei. Damit konnten sich auch Stefan Kraft (130,5 und 131m) und Tournee-Sieger Daniel Tschofenig (132/135m) etwas zurückhalten. Spannend wurde es nur im Schatten der Österreicher. Slowenien fing Norwegen mit dem letzten Versuch noch ab. Anze Lanisek nutzte aufkommenden Aufwind zur Tageshöchstweite von 144 Metern.
Am morgigen Sonntag steht um 16:00 Uhr eine Einzelentscheidung in Zakopane am Programm, ehe es am folgenden Wochenende zum Skifliegen nach Oberstdorf (GER) geht.
STIMMEN:
Daniel Tschofenig: “Nach der Tournee waren wir ganz klar der Favorit. Wir haben hier liefern müssen, das ist nie ganz leicht, aber wir haben das sehr, sehr gut hingekriegt. Ich hab oben schon mitgekriegt, dass wir am Ende doch schon einen ziemlichen Vorsprung gehabt haben. Da habe ich schon gewusst: Jetzt kann nicht mehr viel falsch gehen.”
Maximilian Ortner: “Es war richtig cool. Meine zwei Sprünge waren richtig gut. Das ist schon ein Highlight hier in Zakopane. Das war ja mein erster Teambewerb. Ein cooler Ort, eine coole Schanze. Darüber freue ich mich richtig.”
Stefan Kraft: “Es ist schon schön, wenn die Kollegen alle so liefern und man doch einen entspannteren Wettkampf hat, aber man darf nie nachlassen. Ich bin stolz auf die Jungs, ein Teamspringen ist immer etwas Besonderes. 40 Punkte Vorsprung, das ist schon sehr souverän und sehr cool.”
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Jacqueline Seifriedsberger schrammt knapp am Podium vorbei
Heute wurde in den frühen Morgenstunden der zweite und abschließende Wettkampf in Sapporo ausgetragen. Wie schon am Vortag wird Jacqueline Seifriedsberger Vierte und schrammt damit ganz knapp am Podest vorbei (126m /124m). Am Ende fehlen ihr auf der Großschanze (HS137) 6,9 Punkte aufs Stockerl. Der Sieg ging heute an die Norwegerin Eirin Maria Kvandal (129,5m / 136,5m), die ihre Halbzeitführung nicht mehr aus der Hand gegeben hat. Mit ihr am Stockerl sind ihre Landsfrau Thea Minyan Bjoerseth als Dritte und Selina Freitag (GER) als Zweite.
Wieder drei Top-Ten Platzierungen für die Österreicherinnen
Neben Jacqueline Seifriedsberger zeigten auch zwei weitere Österreicherinnen mit einem Top-Ten Platz auf. Die Vorarlbergerin Eva Pinkelnig wird heute Neunte mit zwei Sprüngen auf 117m und 120m. Direkt hinter ihr platziert sich Lisa Eder. Sie konnte sich, wie schon im gestrigen Wettkampf, im zweiten Durchgang nach vorne steigern (109m / 119m) und verbesserte sich um drei Positionen in die Top-Ten. Auch Julia Mühlbacher sammelt als 22. wieder Weltcuppunkte. Die Wienerin Meghann Wadsak, die zum ersten Mal in Japan Wettkämpfe bestreitet, kann sich heute für den Wettkampf zwar qualifizieren, für den zweiten Durchgang reichte es aber mit einem Sprünge auf 89,5m nicht. Am Ende belegt sie Rang 38. Nächste Woche in Zao gibt es für die Athletinnen die nächste Möglichkeit, in Japan Weltcuppunkte zu sammeln. Dort steht neben zwei Einzelentscheidungen auch ein Super-Team Wettkampf am Programm.
STIMMEN:
Jacqueline Seifriedsberger (Platz 4): „Ich bin super happy mit den Platzierungen in Sapporo. Dieses Mal war es einmal umgekehrt bei mir und der erste Sprung war meistens der Beste. Den Zweiten (Sprung, Anm.) habe ich dann nicht mehr so zusammenbekommen, aber wie schon gesagt, die Platzierungen sind super. Ich weiß auch, woran ich arbeiten muss. Im zweiten Durchgang versuche ich immer alles zu kontrollieren, bin etwas zu brav unterwegs und fahre kopfüber runter. Mit dieser Position wird es dann schwierig am Tisch. Ich muss daher versuchen, wie im ersten Durchgang heran zu gehen und zu locker bleiben. Die Bedingungen waren überraschend gut in Sapporo. Ich war schon oft hier und habe selten so einen reibungslosen Ablauf erlebt. Ich freue mich jetzt schon auf Zao.“
Lisa Eder (Platz 10): „Heute war es schon etwas windiger und generell waren meine Sprünge heute nicht so gut. Vom Tisch her hat es sich weniger wie Skispringen sondern mehr wie ‚Skilegen‘ angefühlt. Da sehe ich auf jeden Fall noch Potential. Ich möchte vor allem versuchen, dass ich am Schanzentisch einen guten Druck reinbekomme.“
Bernhard Metzler (Cheftrainer): „Wir ziehen definitiv ein sehr positives Fazit. Gestern war es ein cooler zweiter Platz von Lisa mit dem besten Weltcupergebnis bisher. Bei Jacqueline fehlten umgerechnet rund 1 bis 1,5m für einen Podestplatz und sie wurde zweimal Vierte hier in Sapporo. Also sie findet auch ihre Spuren und springt konstant vorne hinein. Daher bin ich sehr zufrieden. Auch Eva springt noch in den Top-Ten Bereich hinein. Man sieht aber schon, dass wir noch Reserven haben, vor allem im Sprung. Es fehlen noch zwei konstant gute Sprünge. Ich finde aber, dass wir einen ganz soliden Start hier in Japan gemacht haben. Sapporo ist schon eine etwas spezielle Schanze, wo man sehr gute Flugqualitäten haben muss. Auf der Normalschanze schätze ich unsere Chancen schon besser ein, auch für unsere jungen Skispringerinnen Julia Mühlbacher und Meghann Wadsak. Ich rechne speziell bei Julia damit, dass sie in Zao mehr zeigen kann, was sie draufhat. Sie ist auf einem sehr guten Weg. Wir sehen auf jeden Fall zuversichtlich nach Zao.“