Skibergsteigen: Top-10 für Dreier, Verbnjak und Oberauer in Andorra

Die ÖSV-Skibergsteiger freuen sich beim Individual-Rennen in Andorra über ein tolles Mannschaftsergebnis. Sarah Dreier landet nach dreiwöchiger Wettkampfpause auf Platz 10. Paul Verbnjak und Nils Oberauer belegen die Ränge 8 und 10.

Aufgrund der geringen Schneelage musste das Individual-Rennen in Andorra auf rund 350 Höhenmeter umfassenden Runden im Skigebiet am Coma Pedrosa ausgetragen werden. Für die Damen standen auf den 4 Durchläufen insgesamt rund 1.220 Höhenmeter auf dem Plan, bei den Herren waren es etwa 1.460 Höhenmeter.
Für Sarah Dreier, die einzige ÖSV-Dame am Start, ging es nach dreiwöchiger, krankheitsbedingter Wettkampfpause vor allem darum, sich wieder an die Rennbelastung heranzutasten. Die Salzburgerin ließ es deshalb eher verhalten angehen und positionierte sich vom Start weg in den Top-15. Mit zunehmender Wettkampfdauer kam die Vertical-Spezialistin immer besser in Fahrt und konnte sich langsam in die Top-10 vorarbeiten. Wenngleich Dreier noch nicht ihre hundertprozentige Leistung abrufen konnte, so zeigte sie sich mit dem 10. Platz am Ende doch zufrieden. Die zweite ÖSV-Dame, Johanna Hiemer, entschied sich, nicht ins Individual-Rennen zu starten, um sich voll und ganz auf das morgige Mixed Relay zu konzentrieren. Der Sieg bei den Damen ging erneut an Axelle Gachet Mollaret (FRA) vor ihrer Teamkollegin Emily Harrop. Den dritten Platz holte sich Tove Alexandersson (SWE).

Dreimal Top-15 bei den Herren
Paul Verbnjak, Nils Oberauer und Hannes Lohfeyer sorgten mit den Rängen 8, 10 und 13 für drei weitere Top-Platzierungen. Paul Verbnjak konnte sich zu Beginn des Rennens noch auf Podiumskurs einordnen. In der zweiten Hälfte des Rennens musste der Kärntner dann allerdings etwas mit den Kräften haushalten und reihte sich auf Platz 6 ein, den er bis kurz vor dem Ziel, behauptete. Ausgerechnet beim letzten Wechsel ließ der 23-jährige wichtige Zeit liegen und verlor dadurch zwei Positionen. Als 8. im Ziel zeigte sich Verbnjak zufrieden, wenn auch nicht rundum. Für weitere ausgezeichnete Platzierungen sorgten die beiden 21-jährigen Nils Oberauer und Hannes Lohfeyer. Oberauer lag von Beginn an im vorderen Feld und konnte sein Tempo über die gesamte Distanz halten. Am Ende konnte der Steirer sein erstes Top-10-Ergebnis in einem Weltcup-Individual feiern. Hannes Lohfeyer lag das gesamte Rennen über in Sichtweite zu seinem ÖSV-Kollegen und bewies in seiner zweiten Weltcupsaison erneut seine starke Form als 13.
Vertical-Spezialist Christof Hochenwarter kommt bei den Individual-Rennen auch immer besser in Fahrt und findet auch ganz offensichtlich immer mehr Gefallen daran. Der Kärntner lief ein äußerst konstantes Rennen, absolvierte seine Wechsel sauber und durfte sich am Ende als 17. über ein weiteres Top-20-Resultat freuen. Nicht ganz so gut lief es für Julian Tritscher. Der Steirer hatte am Morgen bereits überlegt, seinen Start abzusagen, weil er sich nicht hundertprozentig fit fühlte. Letztendlich kämpfte sich der Steirer mit eisernem Willen durch das Rennen. Im Zieleinlauf ging dem Ramsauer zu allem Überfluss noch die Bindung auf und er verlor einen Ski, was eine Strafzeit zur Folge hatte. So belegte Tritscher letztendlich den 25. Platz. Kevin Hinterberger gab heute sein Debüt in einem Weltcup-Individual und hätte es sich vermutlich ebenfalls anders gewünscht. Der 26-Jährige hatte in den vergangenen Wochen immer wieder mit Infektionen zu kämpfen, konnte somit von Beginn an nicht seine gewohnte Leistung abrufen und kam als 44. ins Ziel.
Der Sieg bei den Herren ging an Remi Bonnet (SUI) vor Thibault Anselmet (FRA) und Aurelien Gay (SUI).
Weiteres Programm:

Morgen steht in Andorra die Mixed Staffel auf dem Programm, bei der Johanna Hiemer mit Paul Verbnjak und Sarah Dreier mit Nils Oberauer an den Start gehen.
STIMMEN:

Sarah Dreier:
„Es war wirklich ein harter Tag. Das erste Mal wieder im Rennmodus seit dem 30. Dezember und nach der krankheitsbedingten Pause habe ich heute schon noch gespürt, dass mein Körper noch nicht bei 100 Prozent ist. Bis zur WM habe ich noch einiges an Arbeit vor mir, aber es war heute ein guter Wiedereinstieg und jetzt heißt es einfach, gesund zu bleiben, konzentriert vorzubereiten, und dann bin ich sehr zuversichtlich, was die WM anbelangt.“

Paul Verbnjak:
„Es war von Beginn an ein enorm schnelles Rennen. Ich habe versucht, mich immer in den Top-5 zu halten, was mir auch lange Zeit gelungen ist. Ausgerechnet beim letzten Wechsel habe ich dann aber nochmal wichtige Positionen verloren und bin so auf Platz 8 gelandet. Jetzt muss ich gut regenerieren, denn morgen steht das Mixed Relay auf dem Programm und da geht es letztlich um die Olympia-Qualifikation.“

Nils Oberauer:
„Es ist echt ein tolles Gefühl. Mein erster Top-10-Platz in einem Weltcup-Individual. Mir gefällt auch das Format mit mehreren kurzen Runden nicht schlecht, aber es ist letztendlich nicht das, was wir uns unter einem Individual vorstellen. Ich bin ein Fan der langen Individual-Rennen mit technisch anspruchsvollen Passagen im freien Gelände. Aber heute freue ich mich erst einmal über meinen ersten Top-10-Platz.“

Hannes Lohfeyer:
„Ich bin wieder sehr zufrieden und ich denke, wir können uns auch über eine tolle Mannschaftsleistung freuen. Die Form stimmt und ich hoffe, dass ich gut durch die nächste Vorbereitungsphase komme. Das Ziel ist schließlich ein gutes Resultat bei der WM.“
Bilder Ski Austria / Weigl

Sarah Dreier auf Platz 10
Paul Verbnjak holt Rang 8
Nils Oberauer mit erstem Top-10 Ergebnis

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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