ÖSV – Wintersportsplitter – Skispringen: Zweiter Platz im Mixed Team Bewerb// Tschofenig gewinnt in Willingen, Ortner wird Dritter

Mit einem Mixed Team Podestplatz starten die österreichischen Skispringer:innen in das Wochenende. Das Team bestehend aus Lisa Eder, Jan Hörl, Jacqueline Seifriedsberger und Daniel Tschofenig sicherten sich den zweiten Platz hinter Norwegen und vor Deutschland. Das norwegische Team war über alle Durchgänge hinweg vorne vertreten und erreichte 1.070,8 Punkte. Am Ende fehlen den Österreicher:innen mit insgesamt 1.031,4 Punkten 39,4 Punkte auf den Tagessieg. Morgen stehen für die Damen und Herren der Lüfte Einzelentscheidungen am Programm.

Programm für , Samstag, 1. Februar 2025
11 Uhr Qualifikation Damen
12 Uhr Wettkampf Damen
14.30 Uhr Qualifikation Herr
16 Uhr Wettkampf Herren
STIMMEN:

Lisa Eder: „Der zweite Platz ist natürlich schön und einen Podestplatz nimmt man gerne. Meine Sprünge sind aber noch ausbaufähig. Vor allem der erste Sprung. Der zweite Sprung war dann schon besser. Morgen heißt es dann ‘volle Attake'”.

Jan Hörl: „Ein Stockerl ist ein Stockerl. Damit können wir sehr zufrieden sein. Ich glaube aber, dass jeder noch Reserven und nicht die besten Sprünge gezeigt hat. Mit dem zweiten Platz können wir aber sehr zufrieden sein. Meine Position ist noch nicht ganz auf dem Punkt und ich tu mir mit dem Rhythmus noch etwas schwer. Daher fokussiere ich mich morgen vor allem darauf.“

Jacqueline Seifriedsberger: „Mit dem Stockerlplatz sind wir sehr happy. Das ist immer super zum Hineinstarten. Ich persönlich habe heute einiges liegen gelassen und nicht meine besten Sprünge gezeigt. Die Jungs und Lisa haben mich aber zum Glück herausgerissen. Für morgen muss ich schauen, dass die Position von oben heraus sauber ist.“

Daniel Tschofenig: „Mit einem Stockerlplatz geht man gerne ins Wochenende. Es war ein ganz guter Einstieg heute mit vier Sprüngen. Wir haben alle noch etwas Potential. Mein erster Sprung war schon ganz gut. Der zweite Sprung dann eher auf der frühen Seite und das kostet dann extrem viel auf dieser Schanze. Wir haben aber noch einiges an Potential und wissen, wie die Schanze funktioniert. Wir freuen uns auf morgen und übermorgen.“

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Tschofenig gewinnt in Willingen, Ortner wird Dritter
Österreichs Skispringer haben am Samstag beim Weltcup in Willingen (GER) zwei weitere Podestplätze ersprungen. Daniel Tschofenig kehrt auf die Siegerstraße zurück und gewinnt vor dem Slowenen Anze Lanisek und seinem Teamkollegen Maximilian Ortner. Zuletzt hatte mit Gregor Schlierenzauer vor 15 Jahren ein Österreicher auf der Mühlenkopfschanze von Willingen gewinnen können.

Nach zwei podestlosen Bewerben beim Skifliegen in Oberstdorf kehrte der 22-Jährige Ski Austria Adler Daniel Tschofenig auf das oberste Stockerl zurück und feierte seinen sechsten Weltcup-Sieg, alle in dieser Saison. Maximilian Ortner flog zu seinem zweiten Podestplatz. Jan Hörl wurde Sechster und Stefan Kraft Zwölfter. Markus Müller landete auf Rang 21. Tschofenig sorgte vor mehr als 20.000 Fans für den bereits zehnten ÖSV-Einzelerfolg des Winters, am Sonntag (16.00 Uhr, live in ORF1) gibt es die Chance auf den nächsten.
STIMMEN:

Daniel Tschofenig (1. Platz): “Es war richtig cool. Der zweite Sprung war echt genial. Im ersten waren etwas schwierige, wechselhafte Bedingungen. Ich habe aber alles richtig erwischt, dann funktioniert das. Hier in Willingen funktioniert es für mich einfach, da muss ich nicht viel nachdenken. Ich habe zurzeit ein sehr gutes Verständnis, was ich auf der Schanze zu tun habe, damit es funktioniert. Dann kann ich die Sachen recht leicht umsetzen.”

Maximilian Ortner (3. Platz): “Der Sprung war echt cool durchgezogen, ich freue mich richtig. Die grüne Linie ist super, wenn man die schon in der Luft sieht und dann fliegt man drüber. Mir taugt die Schanze, ich freue mich schon auf morgen. Ich habe keinen Druck, ich habe schon mehr geleistet als gedacht, deswegen möchte ich morgen nur zwei gute Sprünge machen.”

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Hämmerle bei Weltcup-Comeback in Beidahu starker Zweiter
Alessandro Hämmerle hat am Samstag beim Snowboardcross-Weltcup in Beidahu ein beeindruckendes Comeback hingelegt! Der Olympiasieger, der aufgrund von Problemen mit einem Gleitwirbel lange pausieren musste, raste im ersten von zwei Rennen in China hinter Eliot Grondin (CAN) auf Platz zwei. Bei den Damen zeigte Pia Zerkhold als Vierte auf!
Alessandro Hämmerle hatte verletzungsbedingt nicht nur den Weltcupauftakt Mitte Dezember in Cervinia (ITA) verpasst, sondern konnte wegen eines Gleitwirbels auch nur schaumgebremst trainieren. Dazu haderte der Vorarlberger in Beidahu als 29. mit einer durchwachsenen Qualifikation, die in all seinen Läufen im 32er-Finale das suboptimale Startgate ganz links nach sich zog.

Doch Hämmerle ließ sich davon nicht beirren und zog auch dank perfekt getroffener Starts in das große Finale ein, in dem er hinter dem kanadischen Sieger Eliot Grondin das Fotofinish um Platz zwei gegen den Franzosen Merlin Surget für sich entschied. Julian Lüftner und Lukas Pachner fuhren im kleinen Finale auf die Endränge sechs und acht, Cervinia-Sieger Jakob Dusek landete als Zehnter ebenfalls in den Top Ten. Elias Leitner musste in seinem Achtelfinal-Heat im Duell mit Lucas Eguibar (ESP) unsanft zu Boden und wurde 22. David Pickl landete im Endklassement auf Rang 25.

Bei den Damen gab Pia Zerkhold ein kräftiges sportliches Lebenszeichen von sich. Die Niederösterreicherin, die in der Vorsaison kein Top-8-Resultat verbuchen und sich auch zu Beginn des laufenden Winters in Cervinia nicht qualifizieren konnte, war im großen Finale mittendrin im Kampf um das Podest, ehe sie im unteren Teil das Brett der späteren Siegerin Charlotte Bankes (GBR) touchierte und deshalb ins Straucheln geriet. Damit wurde es für Zerkhold am Ende Platz vier. Hinter Bankes landeten Michela Moioli (ITA) und Lea Casta (FRA) auf den Rängen zwei und drei.

STIMMEN:

Alessandro Hämmerle (2.): „Ich habe mir so ein Resultat erhofft, aber erwarten durfte ich es nicht. Ich habe zwei Monate nicht viel machen können, aber heute in der Früh habe ich schon gespürt, dass das Rennfeeling wieder voll da ist. Natürlich habe ich nach der Quali meine Zweifel wegen der Startbox gehabt, und spätestens im großen Finale hat man gesehen, dass der Weg in die erste Kurve hinein für mich länger war. Aber ich bin megahappy mit dem Podium. Es war ein richtig cooles Rennen.“

Julian Lüftner (6.): „Ich bin extrem erleichtert, nachdem Cervinia für mich mit dem verpassten 32er-Finale in die Hose gegangen und es auch hier in der Quali (Platz 27, Anm.) nicht gut gelaufen ist. Ich bin froh, dass ich meine Trainingsleistungen jetzt auch in ein gutes Rennergebnis ummünzen konnte. Ich bin taktisch klug gefahren, ins Ziel hinein sind mir einige gute Überholmanöver gelungen. Das gesamte Team hat heute – auch dank eines Top-Materials – eine sehr starke Leistung gezeigt.“

Lukas Pachner (8.): „Zweiter Top-Acht-Platz im zweiten Rennen, und jedes Mal habe ich am großen Finale gekratzt. Ich habe im Halbfinale alles probiert, um ins große Finale zu kommen, dabei ist mir leider ein Fahrfehler passiert. Jetzt heißt es für mich einfach so weiterzumachen und dann schauen wir, wo die Reise hingeht.“

Pia Zerkhold (4.): „Nach der schwierigen Vorsaison und der verkorksten Qualifikation in Cervinia fühlt es sich sehr gut an, wieder vorne mitmischen zu können. Das verleiht mir jetzt mit Sicherheit mehr Leichtigkeit für die kommenden Rennen, und auch dem Selbstvertrauen tut so ein Resultat sehr gut. Im großen Finale bin ich auf das Brett von Charlotte (Bankes, Anm.) gekommen und leider ausgerutscht. Es ist alles so schnell gegangen, ich habe nicht mehr reagieren können.“

Morgen findet mit Beginn um 07.30 Uhr MEZ das zweite Rennen in Beidahu statt. ORF SPORT+ überträgt ab 07.25 Uhr LIVE!

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Jacqueline Seifriedsberger wird starke Dritte in Willingen (GER)
Die heutige Einzelentscheidung der Damen in Willingen endete heute erneut mit einem Sieg für Norwegen. Eirin Maria Kvandal gewinnt vor ihrer Teamkollegin Anna Odine Stroem. Jacqueline Seifriedsberger wird mit zwei Sprüngen auf 137,5 Meter 147,0 Metern starke Dritte. Im zweiten Durchgang hatte sie bei ihrem weiten Satz (Tageshöchstweite bei den Damen) Schwierigkeiten bei der Landung und vermied mit Mühe einen Griff in den Schnee. Dadurch fehlten ihr am Ende 25,1 Punkte auf den Tagessieg.

Die weiteren Österreicherinnen hatten sichtlich mehr zu kämpfen mit der größten Großschanze im Weltcup. Lisa Eder belegt als zweitbeste Österreicherin Rang 18, Julia Mühlbacher ist auf Position 27 im Endklassement zu finden. Chiara Kreuzer und Hannah Wiegele schafften heute nicht den Sprung in die Top 30. Da nur 36 Starterinnen am Wettkampf teilnahmen, war anstatt einer Qualifikation ein Prologue angesetzt. Dieser musste vor dem Wettkampfstart aufgrund der herausfordernden Bedingungen und der dadurch entstandenen Verzögerungen vor den letzten Springerinnen abgebrochen werden.

Für die Damen geht es nun wieder Richtung Heimat, ehe sie gemeinsam mit den Herren nächstes Wochenende wieder in Lake Placid abheben.
STIMME:

Jacqueline Seifriedsberger (Platz 3): „Heute überwiegt auf jeden Fall das Positive. Gestern habe ich noch etwas gebraucht, um mich auf die Schanze einzustellen. Heute konnte ich mich aber sehr gut darauf einstellen und zwei tolle Sprünge zeigen. Vor allem der Zweite hat mir extrem gut gefallen. Natürlich habe ich auch ein kleines weinendes Auge aufgrund der Landung. Ich weiß aber, dass ich gut Skispringen kann und bin super happy. Das war ein cooles Wochenende. Jetzt geht es nächste Woche nach Lake Placid. Die Schanze kenne ich noch nicht. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man eine neue Schanze kennenlernen darf mit 34 Jahren. Ich freue mich schon darauf und bin gespannt, was uns erwartet.“

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Johanna Hiemer in Boi Taüll erneut im Halbfinale
Im heutigen Sprintrennen beim Weltcup in Boi Taüll (ESP) erreichte Johanna Hiemer erneut das Halbfinale. Für die ÖSV-Herren Andreas Mayer und Paul Verbnjak war bereits in den Heats bzw. in der Qualifikation Endstation.

In der Höhenlage der Pyrenäen gingen am heutigen Samstag die Sprintrennen der Skibergsteiger über die Bühne. Johanna Hiemer konnte sich im spanischen Boi Taüll erneut einen Platz im Halbfinale erkämpfen. In den Vorläufen qualifizierte sich die Steirerin problemlos mit dem 18. Platz und auch in ihrem Heat setzte sich die 29-jährige souverän als Zweitplatzierte durch. Im enorm stark besetzten Semi-Finale musste sich Hiemer am Ende jedoch geschlagen geben. Im Gesamtklassement schrammte die 29-jährige nur knapp an einem erneuten Top-10 Platz vorbei und wurde 11.
Der Sieg bei den Damen ging erneut an Seriensiegerin Emily Harrop vor ihrer französischen Team-Kollegin Lena Bonnel und der Spanierin Ana Alonso Rodriguez.

Bei den Ski Austria Herren schaffte Andreas Mayer als 30. in der Qualifikation gerade noch den Sprung in Heats. Der Tiroler, der erst am Donnerstag in das Hochtal angereist war, hatte deutlich mit der Höhenlage zu kämpfen und konnte in seinem Heat nicht sein volles läuferisches Potential abrufen, so dass ihm der Einzug ins Halbfinale verwehrt blieb. Unter diesen Umständen sicherte sich 23-jährige mit dem 20. Platz jedoch ein respektables Ergebnis.
Paul Verbnjak kam nach seinem Qualifikationslauf mit bitterer Mine in den Zielraum. Der Kärntner war läuferisch in Bestform. Mit einer hervorragenden Zeit in seinen Vorlauf gestartet, verlor der 23-jährige aufgrund eines gravierenden Fehlers beim ersten Wechsel jedoch massiv Zeit und konnte als 32. keinen Platz in den Heats erreichen.
Oriol Cardona Coll (ESP) holte sich, in einem spannenden Finallauf, den Sieg vor den beiden Schweizern Robin Bussard und Arno Lietha.
Ausblick:

Morgen stehen im spanischen Boi Taüll die Mixed Relay Rennen auf dem Programm. Für Österreich werden Johanna Hiemer und Paul Verbnjak an den Start gehen. Das eingespielte Duo verpasste in der vorigen Woche in Andorra das Podium nur knapp und will die Chance auf einen Stockerlplatz beim morgigen Rennen ergreifen.
STIMMEN:

Johanna Hiemer:
„Ich bin heute sehr, sehr zufrieden mit meinem weiteren Halbfinal-Einzug. Ich wurde am Ende 11. und meine Zeit war richtig gut. Daher bin ich sehr, sehr glücklich. Ich habe mich heute Vormittag nicht ganz so gefühlt und von dem her ist es dann doch recht gut gegangen.“

Andreas Mayer:
„Mir ging es heute läuferisch nicht ganz so gut. Ich habe mich einfach nicht so spritzig gefühlt und die Höhenlage schon deutlich gespürt. Ich konnte mich in den 2 Tagen nicht ganz so akklimatisieren, wie etwa letztes Jahr, als ich davor schon eine Woche in Andorra war. Dafür haben meine Wechsel gut funktioniert, was schon einmal gut ist. Jetzt heißt es weiterarbeiten und die nächste Chance beim Olympia-Test-Event in Bormio nutzen.“

Paul Verbnjak:
„Ich bin heute richtig sauer auf mich selbst. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich läuferisch schon einmal so gut drauf war und so stark in einen Sprint gestartet bin. Ich habe mich wirklich super gefühlt. Aber dann habe ich einen massiven Fehler im ersten Wechsel eingebaut, der mir normalerweise nie passiert. Da habe ich sicherlich 4 oder 5 Sekunden verloren und das ist bei den engen Zeiten einfach zu viel. Am Ende haben 0,3 Sekunden auf einen Platz in den Finalläufen gefehlt und das ärgert mich natürlich sehr. Für morgen fühle ich mich gut und auf das konzentriere ich mich jetzt.“

Bild Ski Austria / Verbnjak: Johanna Hiemer erreicht erneut das Halbfinale

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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